Wolfgang
KSG-Haarspalter™
Hundehalterin wehrt sich gegen Auflagen / Amtsärztin: Ordnungsamt hatte keine Wahl
Bützow
Anthony ist schwarz und sieben Jahre alt. Anthony ist ein deutscher Schäferhund und soll künftig von Frauchen nur noch mit Leine und Maulkorb ausgeführt werden dürfen. Denn Anthony ist gefährlich - so stuft ihn Bützows Ordnungsamtsleiter Klaus Rambow ein. Besitzerin, Monika Wulf, wehrt sich gegen diesen Vorwurf und gegen den Maulkorbzwang. Die Vorgeschichte: "Mehrfach", so steht es in der Begründung des Ordnungsamtes, "wurden durch Ihren Schäferhund Personen angegriffen und durch Bisse verletzt. Diese Verletzungen waren so schwer, dass sich alle drei Personen in ärztliche Behandlung begeben mussten." Die Bützowerin streitet nicht ab, dass es diese Vorfälle gegeben hat. In zwei Fällen war der Vierbeiner aus dem eingezäunten Gelände entwichen. Das war im Juli vergangenen Jahres und im Mai diesen Jahres. Dazwischen kam es auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarktes zu einem weiteren Vorfall. Dort wurde eine Verkäuferin verletzt. Monika Wulf spricht von unglücklichen Ereignissen, die aber nicht so schwerwiegend gewesen seien, auch falsches Verhalten der Frau hätte dazu geführt, behauptet sie. Dennoch habe ihre Versicherung im Falle der Verkäuferin ein Schmerzensgeld gezahlt. Für Bützows Ordnungsamtsleiter waren die drei Ereignisse Grund genug, einzuschreiten. Er kündigte im Juni an, Anthony entsprechend der Hundehalteverordnung des Landes Mecklenburg-Vorpommern als gefährlichen Hund einzustufen. Die Hundehalterin unterzog sich daraufhin einer Sachkundeprüfung, die sie mit Bravour meisterte, wie Katrin Lenz, Amtstierärztin der Kreisverwaltung auf SVZ-Nachfrage bestätigte. Monika Wulf hätte sowohl den theoretischen Teil als auch den praktischen mit Anthony auf dem Hundeplatz sehr gut gemeistert. Außerdem wurde der Rüde auf Anraten von Dietmar Bonny, Vorsitzender des Landesverbandes des Deutschen Tierschutzbundes, kastriert. Auch er hat sich den schwarzen Schäferhund noch einmal angesehen. "Er ist überhaupt nicht bösartig", so Bonny. Er, der den Hund vor fünfeinhalb Jahren an die Bützowerin vermittelt hatte, habe den Rüden verschiedenen Situationen ausgesetzt. Der Schäferhund habe sich überhaupt nicht aggressiv gezeigt, sagt Bonny. Monika Wulf soll ein Bußgeld von über 50 Euro zahlen. Dagegen hat sie Widerspruch eingelegt, Dietmar Bonny hat ihr Hilfe zugesagt. Ordnungsamtsleiter Klaus Rambow hat daraufhin eine Ordnungsverfügung erlassen, Anthony als gefährlichen Hund eingestuft und ein Zwangsgeld von 5000 Euro angedroht. Dietmar Bonny kann das nicht verstehen. Er spricht von einem Ermessensspielraum, den die Hundehalteverordnung einräumt. "Es würde reichen, wenn man einen Leinenzwang verhängt." Dem widerpricht Katrin Lenz. Dem Ordnungsamtsleiter bliebe keine andere Wahl. Ein Tier, das in dieser Form auffällig geworden sei, Anzeigen seien bei der Polizei erstattet worden, müsse als gefährlich eingestuft werden. "Und es kann noch so lieb sein", macht die Amtstierärztin deutlich. Sie kenne Monika Wulf und den Hund, es tue ihr auch sehr leid, dennoch habe das Ordnungsamt richtig gehandelt.
Ralf Badenschier
Vor fünfeinhalb Jahren hat Monika Wulf "Anthony" zu sich genommen. Dass er gefährlich sein soll, kann sie nicht verstehen.
Bützow
Anthony ist schwarz und sieben Jahre alt. Anthony ist ein deutscher Schäferhund und soll künftig von Frauchen nur noch mit Leine und Maulkorb ausgeführt werden dürfen. Denn Anthony ist gefährlich - so stuft ihn Bützows Ordnungsamtsleiter Klaus Rambow ein. Besitzerin, Monika Wulf, wehrt sich gegen diesen Vorwurf und gegen den Maulkorbzwang. Die Vorgeschichte: "Mehrfach", so steht es in der Begründung des Ordnungsamtes, "wurden durch Ihren Schäferhund Personen angegriffen und durch Bisse verletzt. Diese Verletzungen waren so schwer, dass sich alle drei Personen in ärztliche Behandlung begeben mussten." Die Bützowerin streitet nicht ab, dass es diese Vorfälle gegeben hat. In zwei Fällen war der Vierbeiner aus dem eingezäunten Gelände entwichen. Das war im Juli vergangenen Jahres und im Mai diesen Jahres. Dazwischen kam es auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarktes zu einem weiteren Vorfall. Dort wurde eine Verkäuferin verletzt. Monika Wulf spricht von unglücklichen Ereignissen, die aber nicht so schwerwiegend gewesen seien, auch falsches Verhalten der Frau hätte dazu geführt, behauptet sie. Dennoch habe ihre Versicherung im Falle der Verkäuferin ein Schmerzensgeld gezahlt. Für Bützows Ordnungsamtsleiter waren die drei Ereignisse Grund genug, einzuschreiten. Er kündigte im Juni an, Anthony entsprechend der Hundehalteverordnung des Landes Mecklenburg-Vorpommern als gefährlichen Hund einzustufen. Die Hundehalterin unterzog sich daraufhin einer Sachkundeprüfung, die sie mit Bravour meisterte, wie Katrin Lenz, Amtstierärztin der Kreisverwaltung auf SVZ-Nachfrage bestätigte. Monika Wulf hätte sowohl den theoretischen Teil als auch den praktischen mit Anthony auf dem Hundeplatz sehr gut gemeistert. Außerdem wurde der Rüde auf Anraten von Dietmar Bonny, Vorsitzender des Landesverbandes des Deutschen Tierschutzbundes, kastriert. Auch er hat sich den schwarzen Schäferhund noch einmal angesehen. "Er ist überhaupt nicht bösartig", so Bonny. Er, der den Hund vor fünfeinhalb Jahren an die Bützowerin vermittelt hatte, habe den Rüden verschiedenen Situationen ausgesetzt. Der Schäferhund habe sich überhaupt nicht aggressiv gezeigt, sagt Bonny. Monika Wulf soll ein Bußgeld von über 50 Euro zahlen. Dagegen hat sie Widerspruch eingelegt, Dietmar Bonny hat ihr Hilfe zugesagt. Ordnungsamtsleiter Klaus Rambow hat daraufhin eine Ordnungsverfügung erlassen, Anthony als gefährlichen Hund eingestuft und ein Zwangsgeld von 5000 Euro angedroht. Dietmar Bonny kann das nicht verstehen. Er spricht von einem Ermessensspielraum, den die Hundehalteverordnung einräumt. "Es würde reichen, wenn man einen Leinenzwang verhängt." Dem widerpricht Katrin Lenz. Dem Ordnungsamtsleiter bliebe keine andere Wahl. Ein Tier, das in dieser Form auffällig geworden sei, Anzeigen seien bei der Polizei erstattet worden, müsse als gefährlich eingestuft werden. "Und es kann noch so lieb sein", macht die Amtstierärztin deutlich. Sie kenne Monika Wulf und den Hund, es tue ihr auch sehr leid, dennoch habe das Ordnungsamt richtig gehandelt.
Ralf Badenschier
Vor fünfeinhalb Jahren hat Monika Wulf "Anthony" zu sich genommen. Dass er gefährlich sein soll, kann sie nicht verstehen.