Also bei dem normalen VPG sport, wird ja über Beutetrieb und Bestätigung gearbeitet. Hier werden also Triebe angesprochen, die eng mit dem Spieltrieb gekoppelt sind. Daher verteidigen diese Hunde auch nicht wirklich, sondern es ist eben halt ein Spiel, wenn auch manchmal ein "ruppiges".
Wenn ich einen Hund auf Zivilschärfe überprüfen will und nichts anderes möchte Sandra, dann spreche ich aber völlig andere Triebe an, nämlich den Meutetrieb, den Selbsterhaltungstrieb und damit alle Aggressionsbereiche. Wehrtrieb ist nicht anderes, als der Selbsterhaltungstrieb, dieser wird angesprochen, wenn der Hund einem tatsächlichen oder vermeintlichen Angriff ausgesetzt ist. Wehrtrieb ist immer eng gekoppelt mit dem Fluchttrieb ( Wölfe flüchten solange sie eine Chance haben, um eigene Verletzungen zu vermeiden), erst wenn der Canide keine andere Chance mehr sieht, greift er dann mit absoluter Härte an, ist aber logisch, hier gehts in seinen Augen um sein Leben. Der Hund hat Angst um das nackte Leben und wenn ein Hund Angst hat, dann hat er Todesangst, es gibt kein " bischen Angst" beim Hund.
Einen Hund in eine solche Situation willentlich zu bringen ist schon fraglich, gefährlich wirds allerdings daher, da solche extremen Ausnahmesituationen auch leicht konditioniert werden können und die Auslöser nur schwer kontrollierbar sind. Ein ähnlicher Geruch bei einem Passanten / Besucher kann dann später hochaggressives Verhalten auslösen, wenn es gerade nicht gewünscht wird und dann kommt, was kommen muß: " das hat er ja noch nie gemacht", der böse Hund.
Ein guter Rat von mir : "Finger weg!" von solchen Dingen, denn die gehen sonst u.U. mal ganz böse aus.
Und ob der Hund wirklich verteidigt, das würde sich dann im Ernstfall schon rausstellen, sowas muß man nicht wissen, zumal ich schon schissige Yorkscher gesehen habe, die im Ernstfall dann zu Hektor mutierten und keiner hätte das geglaubt.
Auf der anderen Seite,was ist wenn die Hündin bei der Übung nicht verteidigt? Was dann? - Enttäuschung, später Angst und Unsicherheit.
Laßt es so, wie es ist...... und geht davon aus, daß man einen Hund nie berechnen kann, wie er in extremen Situationen ist. Ich hatte Hunde, die waren eine "Seele" schlechthin,einen Rüden der nie aggressiv, nie unfreundlich war, dem ich nie! eine zivile Handlung zugetraut hätte, weil er einfach ein "Trottel" war, allerdings hatte genau dieser Hund mal seine ganz eigene Meinung zum Thema :" unerwünschter Drückerbesuch mit Bedrohung " . In einem affenartigen Tempo war der von der Couch und an der Haustür...mir ist der Unterkiefer geklappt und der Drücker war weg. Donald kam mit einem Fetzen Jacke vom Gartenzaun zurück und marschierte seelenruhig wieder auf die Couch. Ich hätte mich wirklich vorher vierteilen lassen, daß dieser Hund dazu zu nett ist. Fazit: manche Hunde haben in wirklich ernsten Situationen ihre ganz eigene Meinung und zweitens welcher Idiot ist so blöd anzugreifen ect, wenn ein Hund präsent ist? - da reicht in 99% die Anwesenheit.
quini