Generell finde ich es schön, wenn sinnvolle Projekte unterstützt werden.
Mein Sohn hat sich im Rahmen seines Studiums ausgiebig mit "Voluntourism" auseinandergesetzt.
Bei uns hier ist es momentan in Mode, nach dem Abitur für ein paar Wochen in ein möglichst fernes und exotisches Land zu fahren, um dort Projekte zu unterstützen.
Es kostet viel Geld, was an die Organisationen bezahlt werden muss und kommt eigentlich nicht den Menschen vor Ort zugute, sondern wird von der Organisation eingesteckt.
Es bringt den Waisenkindern z.B. in Quito nichts, wenn für ein paar Wochen pädagogisch unausgebildete Jugendliche die Kinder zu bespaßen, um dann wieder abzureisen.
Oder wenn man nach Mexiko fährt, um Schulen zu bauen.
Es ist eigentlich auch moderne Missionierung und Kolonisation, weil warum gibt man nicht den ortsansässigen Handwerkern Geld für Material und Lohn, dann könnten sie selber ihre Schulen bauen. Aber der Europäer weiß es wie immer besser!
Es macht sich halt angeblich gut im Lebenslauf, wenn die jungen Leute "Soziales Engagement" vorweisen können.
Meiner Meinung nach fallen die Personalbeauftragten da nicht mehr drauf rein.
Zumal der ökologische Fußabdruck bei solchen Projekten auch nicht zu verachten ist.
Ich wollte hiermit keineswegs soziales und ökologisches Engagement kritisieren, aber bei uns ist das so inflationär geworden, dass man mal darüber nachdenken sollte.