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Kinder Gott sei Dank noch nicht. Nur Mann und die 3 Hundis und ja, ich arbeite im Pflegebereich. Und ich muss zugeben, dass das im Moment das größere Problem ist - eigentlich arbeite ich bewusst nur 25 Stunden, weil ich die Arbeit zwar mag, aber dieses ständige für jemanden dasein mich einfach erschöpft. Vor allem dieses ständige Theater mit den Angehörigen... Aber aktuell haben wir halt viel zu wenig Mitarbeiter, ich arbeite gute 40 Stunden oder mehr, was mit den Hunden Sowieso Mist ist, aber mir auch einfach zu viel. Das habe ich der Chefin auch schon gesagt, aber es geht halt nicht anders. Kündigung ist halt auch keine Alternative, ich brauche das Geld. Klar findet man in dem Bereich auch was anderes, aber besser ist es da auch nicht.
 
Neinnein, es geht darum, dass die Mühle läuft. Und anhalten geht nicht. Wie ein Hamster im Hamsterrad. Weiterlaufen geht, weil muss ja. Anhalten würde eine aktive Entscheidung erfordern und das ist so viel schwieriger als weiterlaufen.
 
Und sich trotz totaler Erschöpfung aufzuraffen um zum Training zu gehen, erfordert keine Entscheidung? Dieser Weg geht sich von selbst?
Ich verstehs nicht. Wenn mir etwas zu viel ist, fällt es mir leichter, es nicht zu tun, als mich aufzuraffen, es zu tun.
 
Weil Menschen unterschiedlich sind.

Hat was mit den Erwartungen an sich selbst zu tun, vermute ich.
 
Man müsste dann dort anrufen und absagen, sich evtl erklären, Schwäche eingestehen, sich anhören was andere dazu sagen (auch wenns lieb gemeint ist), usw. Das ist nicht "nichts" und erfordert mehr emotionale Kraft als einfach hingehen und Klappe halten
 
Neinnein, es geht darum, dass die Mühle läuft. Und anhalten geht nicht. Wie ein Hamster im Hamsterrad. Weiterlaufen geht, weil muss ja. Anhalten würde eine aktive Entscheidung erfordern und das ist so viel schwieriger als weiterlaufen.

Danke, genau so. Kann man sich vermutlich schlecht vorstellen, wenn es einem nicht so geht. Man glaubt gar nicht wieviel Kraft es erfordern kann etwas zu ändern, auch wenn es eigentlich nur eine Kleinigkeit ist. Mir fehlt aktuell die Energie. Ich schaffe es kaum weiter zu laufen, aber ich schaffe es erst recht nicht etwas zu unternehmen. Ich fühle mich einen großen Teil der Zeit als würde ich einfach hilflos daneben stehen.

@snowflake Ja, aufraffen ist anstrengend. Aber im Grunde nicht schwierig. Es kostet Kraft die ich nicht habe, also muss ich mich "aufraffen". Aber im Prinzip ist das keine Entscheidung, ich geh hin, weil das halt so ist. Gefühlt eine Verpflichtung wie die Arbeit (nur dass ichs nebenbei ja eigentlich auch gerne mache). Da gibt's keine Frage. Wenn die Energie mal gar nicht reicht, geh ich nicht hin, fühle mich dann aber schuldig und schlecht. Zu entscheiden was jetzt meine Prioritäten sind und was ich mache (eben wie @Crabat schreibt, mir auch noch die Blöße geben mein "Versagen" einzugestehen) ist mit weit mehr aktiver Entscheidung und entsprechend weit mehr emotionalen "Kosten" verbunden.
 
Das Problem ist, dass Dir irgendwann auch die Kraft zum hingehen fehlt und Du quasi blau machst. Und damit beginnt die soziale Isolation. Und das ist nicht überdramatisiert. Das geht schnell.
Es gibt halt Leute die das sehr lange aufrecht er halten können, vielleicht auch mit Hilfsmitteln (Alkohol, etc) und welche die es bis zum Schluss aufrecht halten können und sich dann erhängen. Aber der Anfang ist immer ziemlich gleich. Die haben alle gedacht "wird schon wieder".
 
Ich erwische mich manchmal dabei, wie ich ganz verwundert denke, dass das ja voll krass ist, dass ich mein Leben ja aktiv leben könnte, so mit Entscheidungen.
Aber dann spülts mich halt so weiter im Gelebtwerden. Das Leben ist voller Verpflichtungen und Erwartungen, erfüll sie gefälligst! Oder so.
 

Ich weiß, du hast recht und der Punkt ist im Prinzip auch fast erreicht. Ich merke, dass mir Fehler bei der Arbeit passieren, dass ich unaufmerksam bin und Verpflichtungen vertrödel und Freundschaften leiden. Ich denke auch eigentlich gar nicht es wird schon wieder, ich war schonmal an einem Punkt, an dem ich keine Optionen mehr gesehen habe außer das ganze zu beenden und ich bin einigermaßen bestürzt wie sehr ich mich dem emotional wieder angenähert habe. Ich meine, ich würde nicht sagen, dass ich aktuell so richtig depressiv bin, das geht schon eher in Richtung Burnout glaube ich... Zumindest kann ich durchaus auch mal lachen und Freude empfinden, aber es fehlt einfach die Energie für alles. Beispiel? Ich hab vor ca. 3 Monaten meinen Führerschein verloren... Ich habs bis dato nicht geschafft zur Polizei zu gehen geschweige denn einen neuen zu beantragen. Ich habe jetzt zum dritten Mal in Folge die Miete zu spät überwiesen und bin in der letzten Woche immer zu spät zur Arbeit gekommen, obwohl ich den Wecker jedes Mal früher gestellt habe (und auch durchaus früher wach geworden bin). Ich weiß selbst, dass das ganz großer Mist ist, aber ich steh da, unfähig etwas zu ändern. Wohlgemerkt, vor ein paar Wochen lief das noch alles. Keine Energie ja, aber unzuverlässig, ich? Nie!
 
Immerhin kannst Du hier noch was sagen. Das ist anonym und geschrieben natürlich auch einfacher. Trotzdem...Du bist noch in der Lage Verpflichtungen irgendwie zu erledigen und Dein Wohl musst Du als alleroberste Verpflichtung sehen. Vielleicht schaffst Du es jemandem Vertrauten davon zu erzählen? Dann gibt es keinen Weg mehr zurück, denn der wird sich kümmern und nachfragen.
 
Auf eine absurde Weise hilft es sogar drüber zu schreiben, es fühlt sich zumindest gut an. Aber schreiben ist halt wirklich einfach, zumindest wenn man die Beteiligten nicht kennt. Ich wüsste leider nicht, wem ich das so erzählen könnte...
 


Es gibt leute die laufen tatsaechlich weiter, bis zusammenbruch und lassen den artzt die entscheidung treffen: es geht nicht mehr.
 
@Vrania - kannst Du mit Deinem Mann drueber reden?

I think something has to give in your life, irgendwas muss ''weniger'' werden. Sonst saust Du wirklich in ein burn-out. Allein der Job is high-stress.

Give yourself a break - you don't need to be everything at once at a 100%.
 
Ja okay, das zählt . Wenn ich weiß, ich bin unfähig, mich zu entscheiden (z.B. weil ich krank bin), dann ist das etwas anderes, als bewußt zu sagen "Ich warte mal ab, was passiert". Der Unterschied für mich wäre, dass man dann nicht keine Entscheidung treffen will, sondern keine Entscheidung treffen kann.
 
Es kann ein sehr guter erster Schritt sein, darüber zu schreiben. Ich finde, wenn man - egal ob mündlich oder schriftlich - jemand anderen etwas erklärt, dann hilft es auch einem selbst zu verstehen, was man überhaupt meint und wo das Problem liegt. Vielleicht ist es ja ein kleiner Anstoss, der dir dabei hilft zu überlegen, wo du kürzer treten kannst.
 
Ich habe jetzt zum dritten Mal in Folge die Miete zu spät überwiesen

Dauerauftrag!

Dann hast du die Sorge schonmal vom Tapet. Geht online in 5 Minuten. Wenn du kein Online-Banking hast, und für die Überweisung eh jedes Mal zur Bank rennst, kannst du es dann halt beim der nächsten Überweisung mitmachen. Oder?
 
Zumal: Wer dich live erlebt, wird u.U. gar nicht verstehen, wie erschöpft du tatsächlich bist. Weil du funktionierst ja (scheinbar)...

Es ist nicht nur emotional anstrengend, sondern kann ziemlich frustrierend sein, mit Freunden/Bekannten darüber zu sprechen. Manche Reaktionen reissen einen dann erst richtig runter.

Kannst du das mit der Miete deinem Mann aufs Auge drücken?
 
Ja stimmt, den gibt's ja auch noch... ich bin ja in derselben Schleife drin, ich mache immer noch viel zu viel selbst, auch wenn eigentlich ja noch wer hier im Haus das machen könnte...

Edit: Lass den doch einen Dauerauftrag einrichten.

Du musst ja die Miete überweisen. Und das Zeitfenster ist nicht so groß.

"Wenn ich selbst überweise, bin ich flexibler", ist ja ein gern genutztes Argument... Aber de facto hast du doch so viel Zeit gar nicht. Und zahlen musst du am Ende doch...

Ich hab im Alltag ein Gedächtnis wie ein Sieb. Also lass ich die Bank überweisen. Bzw. in unserem Fall "das Geld einziehen" (wir zahlen ja das Haus ab). Statt mich nachher noch drüber aufregen zu müssen undmich mies zu fühlen, weil ich "schon wieder" was vergessen habe.
 
@Vrania

Ich denke übrigens, dein Problem ist nicht nur, dass du dir zuviel aufgeladen hast.

Du schriebst es ja selbst: Du arbeitest eigentlich nur 25 Stunden, weil du mehr emotional nicht schaffst. Jetzt sind es 40. Mit 25 Stunden wären zwei Ausbildungen nebeneinander vielleicht gar nicht das Problem gewesen?

Aber mit der massiv erweiterten Arbeitszeit...?

Irgendwie kommt mir das so vor wie unsere Finanzplanung anno dunnemals.

"Können wir ein Haus finanzieren und auch halten?" - "Grundsätzlich problemlos"
"Könnten wir das Haus auch finanzieren und halten, wenn nur einer von uns eine gut bezhalte Arbeit findet?" - "Geht!"
"Könnten wir das Haus finanzieren und behalten, wenn nur einer von uns eine gut bezahlte Arbeit findet, dafür aber erst einmal eine Zweitwohnung woanders braucht?" - "Man kann keine großen Sprünge mehr machen, aber es geht."
"Können wir uns zum Haus noch einen großen Hund leisten?" - "Geht sogar auch noch... klar. Und die Zweitwohnung ist ja nur, bis sich wieder eine Arbeit hier in der Gegend gefunden hat!"
"Können wir uns das Haus leisten, wenn keine Rückkehr in Sicht ist und sich massive Baumängel auftun?" - "Die Reserven sind jetzt zwar weg, jetzt darf nichts mehr kaputtgehen, aber geht! Zum Glück sind wir beide nicht so anspruchsvoll."
"Können wir uns das Haus und alles weitere leisten, wenn sich dazu noch größere Baumängel am HUND auftun?" - ""
"... und das Auto sich als Montagsmodell entpuppt?" -
 
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