Nochmals lieben Dank an alle für die lieben Worte.
Nach wie vor vergeht kein Tag, an dem ich nicht an unser Baby denke, ihn schrecklich vermisse. Jedesmal, wenn ich einen Staffi sehe, der Jay ein bisschen ähnlich sieht, breche ich in Tränen aus. Ich habe mit der Zeit zwar gelernt, mit meinem Schmerz besser umzugehen und kann mich auch wieder über etwas freuen, aber trotzdem sitzt der Schmerz noch ganz tief in mir.
Besonders, die Art und Weise, wie er uns verlassen musste, quält mich so! Hätte er in Ruhe und Würde von uns gehen können, wäre es vielleicht besser zu ertragen gewesen...
Jay´s Tod kam für uns trotz seines Alters total überraschend. Okay, er war ausgeglichener und nicht mehr so unruhig, wie er als junger Hund war und entwickelte sich langsam zum Langschläfer, aber er war körperlich noch total fit (außer seine Taubheit, aber die war weniger auf sein Alter als auf die früheren Misshandlungen zurückzuführen).
Wir waren 4 Tage vor seinem Tod noch mit ihm beim Tierarzt, weil er Bauchschmerzen hatte. Natürlich war auch gleich die Befürchtung da, es sei was schlimmes. Die Tierärztin machte eine längere Untersuchung und 2 Röntgenbilder. Schließlich gab sie Entwarnung: Es sei kein Tumor oder ähnliches zu sehen, er habe nur eine bakterielle Infektion im Darm. Wir waren natürlich sehr erleichert!
Daher war es für uns so unbegreiflich, als er ein paar Tage später plötzlich total apathisch wurde. Wir fuhren sofort zum Notdienst (anderer Tierarzt). Der stellte schnell fest, das Jay viel zu wenig Blutkörper hatte und befürchtete zuerst Leukämie. Wieder wurde er geröntgt und nun stellte dieser Tierarzt fest, dass Jay einen derart riesigen Tumor hatte, dass man die meisten andere Organe auf dem Röntgenbild gar nicht mehr erkennen konnte! Während der Auswertung der Röntgenbilder brach Jay nun endgültig zusammen und lag nun vor Scherzen laut schreiend zwischen Behandlungszimmer und Flur auf dem Boden mit meiner Jacke als Decke. Der Tumor war aufgebrochen und bereitete Jay nun unerträgliche Schmerzen.
Niemals werde ich diese Schreie vergessen!!! So voller Verzweiflung! Er hatte sich aufgegeben, er wollte nicht mehr ... und so mussten wir seinetwillen die letzte Entscheidung treffen.
Natürlich machen wir uns Vorwürfe: Warum haben wir nicht schön lange vorher gemerkt, das mit ihm etwas nicht stimmt... Aber wir haben es leider nicht gemerkt, er hat sich nie etwas anmerken lassen.
Hätte die Tierärztin sofort gesehen, dass es sich nicht nur um eine Infektion gehandelt hat, wären Jay eine Menge Schmerzen erspart geblieben und er hätte in Würde von uns gehen können, wie er es verdient hatte. Den Vorwurf muss sie sich gefallen lassen, denn der Notdienst hat es sofort festgestellt, und die kannten Jay im Gegensatz zu der Ärztin überhaupt nicht.
Niemals wieder werde ich einen so tollen Freund haben, wie Jay es für mich gewesen ist. Auch wenn wir mittlerweile einen kleinen Kerl aus einer Tötungsstation bei uns aufgenommen haben, wird es nie wieder so sein, wie mit Jay.
Ich wünsche Euch, dass Ihr die Zeit mit Euren Freunden genießt, jede Minute davon ist so unendlich kostbar!