...von Hund und Katze.
...oder: Ein harter Tag auf der Schulbank.
Nach dem bei Herrn Dr. Gansloßer mitte letzten Jahres, war ich bereits auf einen anstrengenden Tag eingestellt und ich wurde nicht enttäuscht.
Rein optisch erweckt Herr Dr. Ganslosser bei mir die Erinnerungen an eine Kombination von Mathematik- und Philosophielehrer. Chordhose, Pollunder mit Karo-Muster, wirres Haar und Vollbart. Wer jetzt die Augen verdreht und einen genuschelten, möglicherweise chaotischen Vortrag ohne roten Faden erwartet, der könnte falscher nicht liegen.
Direkt bei seinen eröffnungsworten weiss man, dieser Mann ist perfekt zuhause in seinem Gebiet. Seinen Vortrag hält er mit einem angenehmen Hauch von Dialekt in klarer, gleichmässig lauter Stimme, so dass niemand im ganzen Raum probleme hat, das gesagte zumindest akustisch zu verstehen. Der Tag ist unterteilt in Blöcke von jeweils ca. 1½ Stunden, in denen er die groben Gruppen des Oberthemas abhandelt. Nie benutzt er Spickzettel, nie verliert er den Redefluss. Fremdworte und komplexere Zusammenhänge notiert er auf dem beistehenden Flipchart, jedoch bleibt dies die einzige Requisite die er benötigt. Die ganze Zeit über ist sein Tonfall locker, hin und wieder gibt es einen amüsanten Einwurf, und die von ihm durchaus erwünschten Zwischenfragen bringen ihn weder aus dem Konzept noch aus seinem Rhythmus.
Alleine schon für diese absolut professionelle Art, einen solchen Tag durchzustehen wäre die Teilnahme an diesem Seminar lohnenswert. Was jetzt noch fachlich an Informationsfülle über die Teilnehmer hereinbricht ist fast mehr als man verkraften kann. Beim Hormonseminar schrieb ich 34 Seiten mit — die ich tatsächlich auch heute noch verstehe, und auch das ist etwas, was ich der Qualität seines Vortrags zuschreibe — beim Ernährungsthema waren es satte 52 Seiten.
Der erste 1½stündige Block widmete sich dem notwendigen Vorwissen darüber, was eigentlich Kohlehydrate, Proteine und Fette überhaupt sind, und welche chemische Rolle sie in der Verstoffwechselung spielen.
Es folgten Informationen über Betriebs- und Aufbaustoffwechsel, welche Vorgänge im Körper wieviel Energie verbrauchen, z.B. zur Wärmeregulierung oder zur Verrichtung von Arbeit, welche Einflüsse bei der Integration von Proteinen in den Körperaufbau eine Rolle spielen, welche Nahrungsbestandteile die jeweils effektivsten Baustofflieferanten für die unterschiedlichen Aufgaben des Stoffwechsels sind, und, und, und...
Zur Mittagszeit rauchten alle Köpfe und die nun folgende längere Pause war dringend von Nöten.
Nach der Pause ging es ein wenig lockerer zu, da nun erstmal viele Fragen zum bisher gelernten und zu praktischen Problemen wie Allergien, unverträglichkeiten oder Krankheiten gestellt wurden.
Danach zog das Tempo wieder etwas an, als nun gezielt unterschiedliche Nahrungsmittel nach Energiewertigkeit und Einsatzgebiet genannt wurden.
In einem weiteren Block wurden dann die Spezifika von Hund und Katze erklärt, da grosse Teile des bisher gehörten für alle Säugetiere, einschliesslich des Menschen galten.
Herr Dr. Gansloßer schloss den Tag mit einer Punktlandung pünktlich zur geplanten Uhrzeit ab und beantwortete nochmals Fragen in der kleinen Runde während er seine Siebensachen zusammen suchte.
Als Fazit kann ich nur sagen: Ein absolut lohnender Tag der wieder viele Aha-Erlebnisse und Einsichten brachte.
Herr Dr. Gansloßer ist auf seiner Homepage kontaktierbar.
Next Stop:
am 14. April 2007
bei
Exkurs: Vegane Ernährung
Nachdem ich zufällig im KSG-Chat am Vorabend in eine Diskussion zum Thema vegane Ernärung von Hunden geriet, die ich dann abbrach, weil ich gefahr lief, meinen Diskussionspartner ungehalten zu beschimpfen, war es mir eine innere Freude, dass Herr Gansloßer, völlig ohne dass ich ihn im Vorfeld bereits auf das Thema ansprach, seinen Seminartag mit einer kleinen Vorrede zu exakt diesem Thema eröffnete.
Diejenigen, die sich an diesem Tag konkrete Ernährungstips erhofften würden wohl hauptsächlich bei der Frage-Antwort-Runde etwas erfahren, da sich sein Vortrag primär um die Biochemischen Vorgänge im Verdauungs- und Stoffwechselapparat von Hund und Katze drehen würde. Er wolle aber ganz deutlich klarstellen, dass er Experimente ideologischer Natur, wie z.B. vegane Ernährung strikt ablehne, und dass diese in seinen Augen einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz darstellen.
Ich sprach ihn in einer der Pausen nochmal gezielt auf dieses Thema an, da ich nach der nächtlichen Diskussion um handfeste Gegenargumente bemüht war.
Grundsätzlich hält Herr Ganslosser eine vegane Ernährung technisch für möglich, allerdings ist sie in keinster Weise artgerecht, und durch die diversen notwendigen Zugaben wie z.B. bestimmte Aminosäuren die in rein pflanzlicher Nahrung schlicht und ergreifend überhaupt nicht vorkommen, auch alles andere als natürlich.
In eigener Sache
Wer's bis hierhin ausgehalten hat, der muss jetzt auch noch ein bisschen Angeben ertragen, denn ich bin unheimlich stolz, dass das Foto zum kommenden Baumann-Seminar bei Animal Info
...oder: Ein harter Tag auf der Schulbank.
Vorneweg an alle die, bei denen ich Werbung für das Hormon-Seminar gemacht habe: Leider gibt es derzeit keine aktuellen Termine zu diesem Thema. Sollte man genügend Interessenten zusammen bekommen, besteht die Möglichkeit, Herrn Dr. Gansloßer gezielt für seinen Vortrag zu diesem Thema einzuladen...
Wie auch letztes Jahr hat sich
alias Bolli im Rahmen ihrer Organisation von
wieder eine lange Reihe von spannenden Dozenten geladen, und Herr Dr. Gansloßer machte für mich dieses Jahr den Anfang.
Nach dem bei Herrn Dr. Gansloßer mitte letzten Jahres, war ich bereits auf einen anstrengenden Tag eingestellt und ich wurde nicht enttäuscht.
Rein optisch erweckt Herr Dr. Ganslosser bei mir die Erinnerungen an eine Kombination von Mathematik- und Philosophielehrer. Chordhose, Pollunder mit Karo-Muster, wirres Haar und Vollbart. Wer jetzt die Augen verdreht und einen genuschelten, möglicherweise chaotischen Vortrag ohne roten Faden erwartet, der könnte falscher nicht liegen.
Direkt bei seinen eröffnungsworten weiss man, dieser Mann ist perfekt zuhause in seinem Gebiet. Seinen Vortrag hält er mit einem angenehmen Hauch von Dialekt in klarer, gleichmässig lauter Stimme, so dass niemand im ganzen Raum probleme hat, das gesagte zumindest akustisch zu verstehen. Der Tag ist unterteilt in Blöcke von jeweils ca. 1½ Stunden, in denen er die groben Gruppen des Oberthemas abhandelt. Nie benutzt er Spickzettel, nie verliert er den Redefluss. Fremdworte und komplexere Zusammenhänge notiert er auf dem beistehenden Flipchart, jedoch bleibt dies die einzige Requisite die er benötigt. Die ganze Zeit über ist sein Tonfall locker, hin und wieder gibt es einen amüsanten Einwurf, und die von ihm durchaus erwünschten Zwischenfragen bringen ihn weder aus dem Konzept noch aus seinem Rhythmus.
Alleine schon für diese absolut professionelle Art, einen solchen Tag durchzustehen wäre die Teilnahme an diesem Seminar lohnenswert. Was jetzt noch fachlich an Informationsfülle über die Teilnehmer hereinbricht ist fast mehr als man verkraften kann. Beim Hormonseminar schrieb ich 34 Seiten mit — die ich tatsächlich auch heute noch verstehe, und auch das ist etwas, was ich der Qualität seines Vortrags zuschreibe — beim Ernährungsthema waren es satte 52 Seiten.
Der erste 1½stündige Block widmete sich dem notwendigen Vorwissen darüber, was eigentlich Kohlehydrate, Proteine und Fette überhaupt sind, und welche chemische Rolle sie in der Verstoffwechselung spielen.
Es folgten Informationen über Betriebs- und Aufbaustoffwechsel, welche Vorgänge im Körper wieviel Energie verbrauchen, z.B. zur Wärmeregulierung oder zur Verrichtung von Arbeit, welche Einflüsse bei der Integration von Proteinen in den Körperaufbau eine Rolle spielen, welche Nahrungsbestandteile die jeweils effektivsten Baustofflieferanten für die unterschiedlichen Aufgaben des Stoffwechsels sind, und, und, und...
Zur Mittagszeit rauchten alle Köpfe und die nun folgende längere Pause war dringend von Nöten.
Nach der Pause ging es ein wenig lockerer zu, da nun erstmal viele Fragen zum bisher gelernten und zu praktischen Problemen wie Allergien, unverträglichkeiten oder Krankheiten gestellt wurden.
Danach zog das Tempo wieder etwas an, als nun gezielt unterschiedliche Nahrungsmittel nach Energiewertigkeit und Einsatzgebiet genannt wurden.
In einem weiteren Block wurden dann die Spezifika von Hund und Katze erklärt, da grosse Teile des bisher gehörten für alle Säugetiere, einschliesslich des Menschen galten.
Herr Dr. Gansloßer schloss den Tag mit einer Punktlandung pünktlich zur geplanten Uhrzeit ab und beantwortete nochmals Fragen in der kleinen Runde während er seine Siebensachen zusammen suchte.
Als Fazit kann ich nur sagen: Ein absolut lohnender Tag der wieder viele Aha-Erlebnisse und Einsichten brachte.
Herr Dr. Gansloßer ist auf seiner Homepage kontaktierbar.
Next Stop:
am 14. April 2007
bei
Exkurs: Vegane Ernährung
Nachdem ich zufällig im KSG-Chat am Vorabend in eine Diskussion zum Thema vegane Ernärung von Hunden geriet, die ich dann abbrach, weil ich gefahr lief, meinen Diskussionspartner ungehalten zu beschimpfen, war es mir eine innere Freude, dass Herr Gansloßer, völlig ohne dass ich ihn im Vorfeld bereits auf das Thema ansprach, seinen Seminartag mit einer kleinen Vorrede zu exakt diesem Thema eröffnete.
Diejenigen, die sich an diesem Tag konkrete Ernährungstips erhofften würden wohl hauptsächlich bei der Frage-Antwort-Runde etwas erfahren, da sich sein Vortrag primär um die Biochemischen Vorgänge im Verdauungs- und Stoffwechselapparat von Hund und Katze drehen würde. Er wolle aber ganz deutlich klarstellen, dass er Experimente ideologischer Natur, wie z.B. vegane Ernährung strikt ablehne, und dass diese in seinen Augen einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz darstellen.
Ich sprach ihn in einer der Pausen nochmal gezielt auf dieses Thema an, da ich nach der nächtlichen Diskussion um handfeste Gegenargumente bemüht war.
Grundsätzlich hält Herr Ganslosser eine vegane Ernährung technisch für möglich, allerdings ist sie in keinster Weise artgerecht, und durch die diversen notwendigen Zugaben wie z.B. bestimmte Aminosäuren die in rein pflanzlicher Nahrung schlicht und ergreifend überhaupt nicht vorkommen, auch alles andere als natürlich.
In eigener Sache
Wer's bis hierhin ausgehalten hat, der muss jetzt auch noch ein bisschen Angeben ertragen, denn ich bin unheimlich stolz, dass das Foto zum kommenden Baumann-Seminar bei Animal Info