Als erstes ging es in das Gehege mit den kräftiger gebauten "Gebirgsdingos".
Dirk Roos, also der wissenschaftliche Mitarbeiter, erzählte viel über Dingos allgemein, aber auch darüber, was man aus der Beobachtung dieser Tiere, in Bezug auf Haushunde und deren Entwicklung, ableiten kann.
Er erzählte auch viel über andere Caniden, wie Wölfe und Schakale und die Unterschiede zwischen ihnen.
Auch hier gilt - es ist zu viel um es hier wieder zu geben und es selber zu hören wesentlich spannender.
Vieles davon steht in den Büchern, von Eberhard Trumler, manches aber auch noch nicht oder nicht so ausführlich.
Für meine Frau war vieles ganz neu, da sie die Bücher noch nicht gelesen hat und ich konnte zu vielen Dingen, die mir unklar waren, Fragen stellen.
Er ging auch auf die Versuche, in Ungarn, zur Intelligenz der Hunde ein.
Insbesondere aber darauf, wie belastbar diese Versuche sind, um den Unterschied in der Intelligenz von Hund und Wolf zu vergleichen.
Ich kenne die Versuche, aber über seine Einwände zur Vergleichbarkeit hatte ich mir so noch nie Gedanken gemacht.
Das Buch "Calming Signals" von Turid Rugaas wurde ebenso kritisch besprochen, wie die Beobachtung der "Pizza Hund" von Günter Bloch, bzw. welche Schlüsse man aus diesen Beobachtungen zeihen kann.
Es wurde nichts zerrissen, sondern nur hinterfragt und auf ggf. vorhandene Schwächen oder Widersprüche hingewiesen.
So bleibt es einem offen, für sich selbst zu entscheiden, was man anschließend als richtig oder falsch ansieht.
Auch auf die Probleme, in der heutigen Hundehaltung, ist er eingegangen.
Wie verkrampft hier der Umgang mit Hunden oft geworden ist wissen die meisten ja selbst, oder pflegen selbst diesen.
Bei den Dingos, in diesem Gehege, sind die älteren Tiere auf den Menschen geprägt, die jüngeren nicht.
Das Ergebnis, die jüngeren Tiere reagieren so zurückhaltend, bis ängstlich, wie wir es von Antonia kannten und von Abby kennen.
Mein Ehrgeiz war aber groß genug auch diese schönen Tiere einmal zu berühren.
Und jetzt halt ich mal kurz meine Klappe!
Hat das nicht Ähnlichkeit damit, wenn fremde Menschen Abby das erste mal berühren?
Das schönste, von allen Photos, konnte ich diesmal wirklich nicht machen.
Ich habe es nur in meinem Kopf und in den Augen meiner Frau und von Dirk gesehen.
Ich hatte mich demonstrativ mit Rücken zu den schüchternen Dingos gesetzt und meine Frau und Dirk Roos angeschaut.
Dann merkte ich, dass einer der Dingos mich ganz vorsichtig von hinten beschnupperte und in den Augen meiner Frau und denen von Dirk Roos war ein kleines Lächeln zu sehen.
Aus dieser Richtung wurde der Vortrag übrigens oftmals lauthals unterbrochen!
Wie sind dann noch rüber in das Gehege mit den "Steppendingos", aber die Photos habe ich verschlampt.
Aber egal - Dirk Roos erklärte kurz welche Unterschiede es, im Vergleich zu den "Bergdingos" gibt und wir gingen zur nächsten Station.
Ach halt, bei den "Steppendingos" sind die Jungtiere auf den Menschen geprägt und ließen sich kurz streicheln.
War ja Siesta angesagt!
Dann sind wir zu den nächsten Hundeartigen gegangen, die es auch hier in Deutschland gibt.
Meine Frau und ich konnten sie auch nicht einordnen und hatten auch nicht realisiert, dass sie schon so verbreitet in Deutschland leben - die Marderhunde!
Haben aber nichts mit dem Marder zu tun und haben in anderen Ländern auch andere Namen.
Hier erklärte Dirk Roos einiges zu den Beobachtungen, dass sich die Farbe der Tiere auch im Verhalten niederschlägt.
Wie der Goldhamster, der nur in den bekannten Farbschlägen handzahm zu bekommen ist, oder die Pariahunde, die es nie in "wolfsfarben" gibt.
Apropos Wolfsfarben.
Ich habe mich immer gefragt, warum die Saarloos Wolfhunde, in der Regel, scheuer sind als die Tschechoslowakischen Wolfhunde.
Die Lösung des Rätsels suchte ich vergeblich bei den eingekreuzten Wölfen.
Jetzt ist mir klar, dass die, zur Zucht, verwendeten Schäferhunde die Ursache sind!
Meine Frau hat übrigens, als erstes, gefragt, ob man Marderhunde als Haustiere halten kann.
Die Antwort war ja und ich habe vor der Abfahrt den Rucksack meiner Frau kontrolliert!
Mal keine Caniden und die Ursache für die Ruhestörung!
Der Herr dort ist übrigens Dirk Roos, in Räuberzivil!
Er war eigentlich auf eine andere Arbeit eingestellt und von unserer Führung überrascht worden.
Ging auch so und vielen Dank an ihn, für die tollen Ausführungen.
Die hier übrigens auch noch mal in den Bereich der Farben gingen.
Wenn ich es recht in Erinnerung habe ging es um die Unterscheidung von Wildtieren und verwilderten, bzw. domestizierte Tiere, auch am Beispiel der Esel und der Pferde.
Puuhhh!
Fortsetzung folgt!