So, jetzt ist erst mal Schluss mit Ruhe, Frieden und Erholung!
Ich habe, zusammen mit meiner Frau, drei Wochen Urlaub.
Der Terminkalender füllt sich und, je nach Wetterlage, wird auch Abby Neues kennen lernen.
Der Entschluss, Abby, bei den Spaziergängen, weniger zu fordern war wohl richtig.
Zumal wir auch da auf Menschen treffen.
Sie dazu zu bringen, das Bett zu verlassen und sich den Gurt umlegen zu lassen ist spürbar einfacher geworden.
Unterwegs ist zumindest fest zu stellen, dass sie nicht mehr so hektisch und auch nicht mehr so weit ins Gebüsch verschwindet, wenn uns Leute begegnen.
Kurze Gespräche, mit Bekannten, hält sie auch schon mal aus.
Wo meine Frau und ich uns einig sind ist, dass die Situation merklich schwieriger wird, wenn Kinder bzw. Jugendliche ins Spiel kommen.
Sei es, dass auf dem Sportplatz etwas los ist, oder meiner Frau Mittags Schüler entgegen kommen. Wie wir damit umgehen müssen wir noch überlegen.
Erstaunlich ist, wie selbstbewusst sie andere Hunde zurecht weißt, die ihr zu aufdringlich werden.
Zum Ausgleich wird es im Haus immer etwas entspannter.
Sie weicht mir nicht mehr panisch aus, manchmal auch nur ein wenig.
Ansonsten scheint sie sich hier wohl zu fühlen und im Bett rückt sie auch schon mal näher an mich ran, leckt mir die Hand, oder heute morgen sogar das Gesicht.
Ob der Stein dazu bei trägt?
Mag sein! Zumindest kam sie an dem Abend, als ich ihr ihn umgebunden habe ja freiwillig zu mir auf´s Sofa!
Niedlich war ein Szene, am gestrigen Morgen.
Meine Frau war auch kurz früher aufgestanden, da Abby signalisierte, dass sie muss.
Sie ließ dann alle vier in den Garten, während ich mir, von Abby unbemerkt, meinen Tee kochte.
Meine Frau ging wieder ins Bett und ich ließ die Hunde, nach einer Weile wieder rein.
Abby trabte an mir vorbei und ich begrüßte sie, was sie aber nicht sonderlich beachtete.
Sie trabte dann in den Flur, verschwand kurz, um dann eine Sekunde später wieder auf zu tauchen und mich irritiert an zu schauen.
Heute Mittag wollte meine Frau mich verbal fertig machen.
Muss wohl was mit Dominanz und Rangordnung zu tun haben.
Erst meinte sie, ich sähe, da mein letzter Frisörtermin schon ein wenig her ist, aus wie ein 80 jähriger. Ich konterte, dass ich mich dafür aber benehmen würde, wie ein 12 jähriger und im Schnitt würde es dann gut passen.
Dann sagte sie, ich sähe schlecht aus, benehme mich schlecht und hätte einen schlechten Charakter.
Darauf sagte ich, dass ich deshalb aber einzigartig wäre und sie so etwas so schnell nicht wieder findet.
Konnte sie auch nichts mehr drauf sagen.
Der hab ich es aber richtig gezeigt!
Ach ja, unsere letzten 500 m waren auch mal anderes.
Es hat in Strömen geregnet und alle wollten schnell nach Hause!
Selbst Antonia wollte nicht in ihr Lieblingsgebüsch.
Sie ist eh völlig durchgeknallt.
Als wir kurz unter den Bäumen weg, in den prasselnden Regen, kamen drehte sie sich um, und rannte unter den nächsten Baum. Dort setzte sie sich, mit eingezogener Rute und angelegten Ohren hin und beschoss, keinen Schritt mehr zu gehen.
Sie hat eine unheimliche Mimik und guckte in dem Moment dermaßen muffig, um sie zu lesen braucht man keinen Sachkundenachweiss, man muss noch nicht mal Hundekenner sein!