Am 26. Mai sollte Bessy, die einst im Viehanhänger zu uns gebracht wurde, nun endlich kastriert werden. Eigentlich war kein Quarantäneplatz frei, aber da ihre Wolfskrallen einzuwachsen drohten, mußte sofort operiert werden, natürlich gleich beides in einem Anlauf, wegen der Narkosebelastung für das ältere Tier.
Auf dem OP-Tisch stellte sich zu unserem Entsetzen heraus, dass die Hündin von bösartigen Mammatumoren (Gesäugekrebs) befallen war. Was muß dieses arme Tier eigentlich alles ertragen? Aber zu überlegen gab es nichts. Die Milchleisten müssen raus, samt der ganzen Knoten. Während der ersten OP wurde eine Milchleiste entfernt, die Kastration durchgeführt und die Wolfskrallen entfernt. Die zweite Milchleiste kann erst im Abstand von 6 - 8 Wochen folgen. Zunächst muß die bereits operierte Seite richtig verheilen, die Haut wieder elastisch werden, um für die zweite OP gerüstet zu sein. Bessy muß sich nun erst einmal erholen. Nach der OP hing sie total durch, hatte sicher große Schmerzen. Um ihr alles zu erleichtern, bekam sie Schmerzmittel. Positiv fiel uns auf, dass Bessy sehr unsere Nähe suchte. Selbst im "Taumelgang" kam sie auf uns zu, bat um Streicheleinheiten und Trost.
Heute am 31. Mai geht es ihr schon wieder besser. Unsere gute Bessy hat großen Appetit und Freude am Bewegen. Sie genießt es, mit den anderen Hunden im Gelände spazieren zu gehen, auch wenn es im Moment nur kurze Ausflüge sind, denn Ruhe steht natürlich im Vordergrund. Das sonst eher zurückhaltende Tier ist sichtbar froh, in unserer unmittelbaren Nähe zu sein. Wir werden natürlich alles für Bessy tun und hoffen sehr, dass sie wieder ganz gesund und wohlauf sein wird.
Am 08.07.04 erfolgte die 2. OP. Bessy geht es sehr gut, sie hatte sich bereits 2 Tage nach dem Eingriff sehr gut erholt. Jetzt wartet Bessy wieder hier im TH auf liebe Menschen.
"WARUM WILL MICH KEINER???"
Nachtrag 09.11.04: Die 10jährige Bessy muß nach nur 5 Tagen in der neuen Familie wieder ins Tierheim. Dabei wurde uns versichert, dass sich Bessy nichts zu Schulden kommen lassen hat. Aber die Kinder hätten Angst vor der Hündin, dabei handelt es sich nicht um Kleinkinder, sondern um erwachsenen, mit Hunden vertraute Kinder...