@ Spell:
Die Herstellung.
Das steht bei den meisten Futtersorten nicht drauf. Warum eigentlich nicht? Viele Möglichkeiten gibt es offensichtlich nicht. Fast alle Futtersorten werden im Extruder hergestellt. Da wird die breiige Masse unter Hitze und starkem Druck durch kleine Düsen bestimmter Formen gepresst. Das Ganze dauert 1-3 Minuten. Im Grunde also Fast Food. Dann werden noch Fette, Vitamine, Konservierungsstoffe und Duftstoffe (wenn nötig) aufgesprüht. Fertig. Jetzt erklären sich also meine fettigen Hände. Das aufgesprühte Fett.
Beim Extrudieren können schnell und auf relativ
kleiner Fläche große Mengen Hundefutter hergestellt werden.
Noch weniger aufwendig geht das Pressen von
Futter. Dabei wird der Futterbrei in bestimmte
Formen gepresst, ebenfalls wie oben beschrieben
mit Fetten, Vitaminen, Konservierungsstoffen usw.
besprüht und getrocknet. Ebenfalls in wenigen
Minuten fertig gestellt.
Die dritte Möglichkeit ist das Backen. Das machen aber nur zwei Hersteller in Europa. Ist ja auch viel aufwendiger. Der aus den Zutaten angerührte
Futterbrei wird in kleine Würstchen ausgerollt und
diese wiederum ca. jeden cm abgeschnitten. So
entstehen kleine Würfel. Die werden auf einem
riesigen Backblech in einem langen Ofen bei hoher
Temperatur für ca. 10 Minuten gebacken und danach etwa 50 Minuten getrocknet und gekühlt. Qualitätskontrolle, verpacken und fertig. Das Ganze dauert etwa eine gute Stunde.
Die Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren für den Hersteller liegen auf der Hand. Und für meine Hunde?
Angefangen mit dem doch eher seltenen Pressfutter.
Es liegt auf der Hand, dass rohe Bestandteile auch
einem Hund schwer im Magen liegen. Außerdem wird ein Großteil der aufgenommenen Energie des gerade gefressenen Futters dazu benötigt, es überhaupt zu verdauen. Fette und Öle müssen als Geschmacksträger aufgesprüht werden, da es sonst
für Hunde nicht schmackhaft ist. Daher ist das
Futter fettig. Das Fett muss meistens chemisch konserviert werden, damit es nicht ranzig wird. Auch Duft- und Lockstoffe kommen zum Einsatz, um die Attraktivität des Futters für Hunde zu erhöhen.
Bei extrudiertem Futter verhält es sich im Grunde
ganz genau so. Die Magensäfte des Hundes können
dieses im Grunde rohe Futter durchaus verdauen,
benötigen dazu allerdings relativ viel Energie. Wäre das Futter leichter verdaulich, benötigte der Hund wesentlich weniger Futter. Auch extrudiertes Futter ist mehr oder weniger fettig und muss
meistens chemisch konserviert werden.
Gebackenes Hundefutter benötigt zwar mehr Zeit
und Energie bei der Herstellung. Es ist aber bereits durch das Backen leicht verdaulich und auf natürliche Weise für viele Monate konserviert. Hunde benötigen eine geringere Futtermenge, da sie einen hohen Anteil direkt verwerten können und dadurch scheiden sie weniger Kot aus. Durch das Backen hat das Futter einen für Hunde attraktiven Geruch und Geschmack, ohne dass Lockstoffe oder Geschmacksverstärker aufgesprüht werden müssten.