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Wolf II

Frauenversteher™
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Das Verbot der Fuchshatz lässt Schottlands Jäger aufheulen

Parlament in Edinburgh untersagt "Blutsport" / Verbände sehen Arbeitsplätze
gefährdet / Schließt England sich an?

Von Peter Nonnenmacher (London)

In Schottland dürfen Füchslein und Häslein aufatmen: Das Edinburgher
Parlament hat sie unter seinen Schutz gestellt und will verhindern, dass
ihnen die wilde Hundemeute künftig auf den Pelz rückt. Die schottische
Entscheidung dieser Woche gegen das traditionelle "Jagen mit Hunden" hat bei
den Jägern freilich für helle Empörung gesorgt.

Die Jagdgesellschaften drohen mit Aufstand vor allem, falls das Jagdverbot
auf England und Wales ausgedehnt werden sollte.

Unbeeindruckt von den Protesten der Betroffenen beschloss das
Regionalparlament Schottlands in der Nacht auf Donnerstag mit 83 zu 36
Stimmen das Ende der Fuchsjagd als "Blutsport" auf schottischem Boden. Das
hatten Edinburghs progressive Parteien den Tierschutzverbänden lange
versprochen, und eine große Bevölkerungsmehrheit stimmt dem Verbot zu.
Sobald das neue Gesetz in Kraft tritt, kann nun mit hohen Geldstrafen oder
sechsmonatiger Haft belangt werden, wer "bewusst" Hunde auf wilde Tiere
hetzt.

Ausgenommen von dieser Regel ist Jagd im Dienste der "Schädlingsbekämpfung",
der "Eindämmung von Krankheiten": was von den Jägern als mögliches
Hintertürchen zu weiteren Jagdpartien betrachtet wird. Indes wollen die
schottischen Jagdgesellschaften ganz grundsätzlich gegen das Verbot Front
machen und es vor Gericht, oder notfalls auch in direktem Widerstand auf den
Feldern und Wiesen des Landes, zur Strecke bringen. "Dies ist ein Angriff
städtischer Politiker auf unsere ländliche Lebensart", drückt es Noel
Collins von der Gruppe der Rural Rebels, der "Ländlichen Rebellen", aus.
"Das können wir nicht hinnehmen." Jagdgegner und Tierschützer auf der ganzen
Insel feiern dagegen an diesem Wochenende "den Anfang vom Ende einer
anachronistischen, barbarischen Sportart". Mit seiner "historischen
Entscheidung" habe Schottland anderen Ländern "den Weg gewiesen", freut sich
Graham Isdale von der "Kampagne gegen das Jagen mit Hunden". Das Ganze,
meint Mike Hobday von der "Liga gegen grausame Sportarten", sei "ein klares
Signal an die Adresse Tony Blairs und der britischen Regierung, dass England
endlich Schottlands Beispiel folgen solle". Ob es das tun wird, ist
einstweilen ungewiss. Obwohl Blair schon im Sommer 1999 seinen Landsleuten
versprochen hatte, dass die Fuchsjagd "so schnell wie möglich" verboten
werden solle, liegt die betreffende Gesetzgebung an der Themse zurzeit auf
Eis. Noch vor den Parlamentswahlen des letzten Jahres stimmte zwar eine
große Mehrheit von Unterhausabgeordneten für das Verbot, doch stemmte sich
das Oberhaus dagegen, und die Reform wurde auf die Zeit nach den Wahlen
verschoben. Seither aber hat sich die Regierung mit der Frage nicht mehr
befasst, angeblich wegen Terrorismusbekämpfung, Maul- und Klauenseuche und
Notstandsgesetzgebung für die kriselnde Eisenbahn.

In Wirklichkeit, meinen Kritiker wie Blairs früherer Staatssekretär für
Sport, Tony Banks, habe der Premier mit seinen "ausweichenden Antworten" nur
gezeigt, dass er sein Versprechen nicht zu halten gedenke, weil er sich vor
der ländlichen Lobby fürchte. In der Tat wächst der Druck der Jäger auf die
Regierung stetig. Dreitausend Jobs, so heißt es bei den Jagdverbänden,
hingen allein in Schottland an der Fortsetzung der Fuchsjagd: Und in England
und Wales gehe es noch um sehr viel mehr Arbeitsplätze.

Dass ihnen das Edinburgher Parlament nicht einmal finanzielle Entschädigung
zugedacht habe, erzürnt die Jäger zusätzlich. Sie seien, klagt Noel Collins,
"vom schottischen Parlament restlos betrogen worden". Etwas gelassener sieht
es Jagdkollege Simon Hart von der Schirmorganisation des "Ländlichen
Bündnisses", der Countryside Alliance: Das Parlament in Edinburgh könne
beschließen, was es wolle. Das Verbot vor Ort aber durchzusetzen sei
praktisch unmöglich: "Das Ganze ist ein legislativer Albtraum, und die
Polizei hat Besseres zu tun, als sich in diese Geschichte verwickeln zu
lassen."

Copyright © Frankfurter Rundschau 2002


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"Tag der Tierschützer" 16.03.02 Hannover-Kröpcke
 
...wurde aber auch Zeit.

Nur weil Jahrhunderte etwas gemacht wurde ist es noch lange nicht i.O.
Oder wohnen wir noch in Höhlen (von meiner mal abgesehen
) und essen rohes Fleisch?

Komisch, sonst wollen die Herren auch nicht auf den Fortschritt verzichten


watson
 

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Als das hier verkündet wurde, habe ich mich riesig gefreut. Zumla ich auf unseren Spaziergängen immer Füchse treffe und nun weiss, dass sie sicher sind. Luxemburg ist da sowieso sehr fortschrittlich: Auch Hunde und Katzen dürfen nicht bejagd werden.
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Absolut unverstaendlich! Bin dafuer, dass ersatzweise einer der Rotroecke den Rotpelz macht und von den Hunden zur Strecke gebracht wird!
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Es werden sich trotz des Verbotes am Wochenende so ungefähr 400000 Jäger auf die Socken machen. Übrigens soll die Strafe bei Zuwiderhandlung mit bis zu 7500 € zu Buche schlagen.
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