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Wie auch immer das ausgehen wird - ich hoffe, das war mal ein Warnschuss für die ganzen Protestwähler und Nichtwähler auch in anderen Ländern, dass man damit ruckzuck ein Ergebnis haben kann, das man so doch eigentlich gar nicht haben wollte.
 

Das wäre wirklich wünschenswert.
 
Warum gehen so viele davon aus, dass der Brexit ein Fehler war?
Natürlich verbreiten die Medien (mit welchem Interesse dahinter?), dass der Brexit eine Katastrophe ist.
Aber warum sollte Grossbritannien oder ein Teil davon nicht besser ohne die EU zurecht kommen?
Sie können mit anderen Ländern bilaterale Verträge schliessen wie die Schweiz.

Im Übrigen zeigen die Reaktionen der EU und aus Deutschland, warum die Briten ohne sie besser klarkommen könnten.
Die Abwatschung und Forderung des sofortigen Austrittsgesuch erinnert an Kinder, die jetzt aber wirklich richtig beleidigt sind.

Ich denke nicht, dass es ein 2. Referendum geben wird.
Alle Parteien haben versprochen, das Ergebnis zu respektieren.
Vom Austrittsgesuch haben die Engländer mindestens 2 Jahre Zeit, um sich geordnet zu verabschieden.
Sollte da wirklich noch ein 2. Referendum kommen, hätte das was von "Wir stimmen so lange ab, bis das Ergebnis so ist, wie wir wollen"
 
Die Briten waren ohnehin nie richtig in der EU, und hatten als Land schon immer eine "Ich pick mir die Rosinen aus dem Kuchen"-Einstellung dazu.

Von daher könnte ich mir auch vorstellen, dass es ohne sie gar nicht so viel anders, bloß ruhiger wird...

Aber rein organisatorisch hatte es durchaus das eine oder andere für sich, dass sie eben doch "irgendwie mit drin" waren. - Mal schauen, wie es jetzt so wird und sich die Lage entwickelt.

Wenn deren Verfassung mehrere Referenden nacheinander erlaubt... warum nicht? Und wenn dann noch ein drittes oder viertes Mal drin sind, weil dann die andere Hälfte der Bevölkerung sich überfahren fühlt... isses halt so.

Es wird nicht weniger demokratisch, wenn man mehrmals abstimmt.

Zumal anscheinend die Petition zum Thema "neues Referendum bei knappem Ergebnis" ursprünglich aus den Reihen der Brexit-Befürworter stammte. - Gleiches Recht für alle.
 
lektoratte schrieb:
Von daher könnte ich mir auch vorstellen, dass es ohne sie gar nicht so viel anders, bloß ruhiger wird...
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sie standen Deutschland m.W. regelmäßig zur Seite, wenn es darum ging, mahnend den Zeigefinger zu erheben. Da wird das Standing der Deutschen jetzt evtl. etwas schwerer.

lektoratte schrieb:
Zumal anscheinend die Petition zum Thema "neues Referendum bei knappem Ergebnis" ursprünglich aus den Reihen der Brexit-Befürworter stammte. - Gleiches Recht für alle.
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Richtig. Nur hatten da nur wenige unterschrieben, daher war die Petition wirkungslos. Hatten scheinbar wirklich nur wenige damit gerechnet, dass der Brexit Erfolg haben wird.

Ich frag mich auch, warum die EU jetzt so auf einem zügigen Ausstieg beharren will. Klar, wollen die Ruhe reinbringen. Aber zunächst geht doch der Volksentscheid die EU doch eigentlich erst mal gar nix an? Muss der Ausstieg nicht trotzdem von der Regierung beschlossen werden? Oder irre ich mich da?
 
Mich würde es nicht wundern, wenn das Austrittsgesuch nie abgeschickt wird. Offenbar sind ja selbst die führenden Brexit-Befürworter geschockt, dass sie gewonnen haben und haben schon am Tag danach zugegeben, ihre Versprechungen nicht halten zu können - doch kein Ende der Freizügigkeit, doch kein Geld übrig für das Gesundheitssystem, doch kein Umgehen der EU-Vorschriften möglich, wenn man am Binnenmarkt partizipieren möchte usw. Das Parlament ist zu drei Viertel gegen den Brexit, und die müssen schließlich den Brief abschicken. Ich denke, die verschleppen das so lange, bis es eine Neuwahl gibt und dann ist die Sache vom Tisch.
 
Ich hab das nicht genau im Kopf, aber gings nicht darum, dass 60% der Engländer (oder 60% derer, die abstimmen?) für oder gegen den Brexit sein muss?
Ich könnte mir vorstellen, dass das zweite Ergebnis evtl. deutlicher ausfallen wird, wenn wirklich so viele (letztendlich haben das ja nur Einzelne offen zugegeben) erschüttert darüber sind, dass u.a. durch ihre Stimme die Brexit-Befürworter tatsächlich gewonnen haben.

Dann brauchts gar nicht so viele Entscheide
 
Weiß ich jetzt ehrlich gesagt nicht, hatte heute noch keine Zeit, das genauer nachzulesen. Das waren nur meine spontanen Gedanken zum Thema "neues Referendenum".

Zum Thema "Auf zügigem Austritt beharren"... die Briten wollten jetzt ja erstmal bis Oktober gar nichts weiter unternehmen und dann den Beschluss demneu gewählten Parlament vorlegen, oder so...

Und die EU-Offiziellen haben gesagt: "Nee, wenn ihr jetzt abgestimmt habt, dann trefft die Entscheidung, ob ihr dem nun nachgebt oder nicht, bitte sofort, damit die Verhandlungen möglichst bald starten können."

Ich denke, es geht in erster Linie darum, möglichst schnell zu wissen, woran man ist, und nicht noch lange hin und her zu eiern.
 

Naja, dass die EU jetzt auf eine schnelle Entscheidung drängt ist nur logisch - die Finanzmärkte holpern und poltern so vor sich hin. Da muss jetzt schnell wieder Stabilität rein, damit der ganze Mist nicht teurer wird, als es sowieso schon wird.
Außerdem weiß man jetzt nicht, was man mit den Briten machen soll. Sie haben noch ihre Stimmen im EU Parlament und entscheiden über Dinge, die sie ja eigentlich nichts mehr angehen.
Auch die ganzen Zahlungen (Subventionen, Fördermittel, wwi) laufen weiter, andererseits will man wissen, wann keine Zahlungen mehr von den Briten in den EU-Topf kommen.

Also wenn, dann muss es jetzt einen schnellen Austritt geben, oder halt einen Fingerzeig, dass sie das Referendum nicht beachten werden. Ob die britische Regierung einfach so über einen Volksentscheid hinweg gehen kann, weiß ich jetzt nicht.
 
Coony schrieb:
Ob die britische Regierung einfach so über einen Volksentscheid hinweg gehen kann, weiß ich jetzt nicht.
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ich denke, das wird auch wesentlich davon abhängen, wie man jetzt mit dieser Petition umgehen wird.
Von daher wäre eine baldige Stellungnahme dazu wünschenswert...
 
Selbst wenn die Briten es wie auch immer schaffen sollten, in der EU zu bleiben, werden Firmen aus Grossbritannien abziehen.
Die Gefahr, dass sie sich dann doch noch mal umentscheiden oder bei der nächsten Gelegenheit wieder austreten wollen, wird denen zu gross sein.

Chris arbeitet in einer amerikanischen Firma mit europäischem Hauptsitz in London.
Da liegen die Pläne des Rückzugs aus London schon komplett ausgearbeitet in der Schublade und warten nur darauf, umgesetzt zu werden.
 
DobiFraulein schrieb:
ich denke, das wird auch wesentlich davon abhängen, wie man jetzt mit dieser Petition umgehen wird.
Von daher wäre eine baldige Stellungnahme dazu wünschenswert...
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Petionen sind Schall und Rauch - ab einer bestimmten Menge müssen sie sich zwar damit im Parlament befassen, aber ich denke, da wird es nicht anders als in Deutschland sein "Hiermit haben wir die Petition zur Kenntnis genommen, aber sehen keine Veranlassung dazu uns damit näher zu befassen".

Die Frage ist wirklich, wie mit Volksentscheidungen umgegangen werden muss - wenn sie ignoriert werden dürfen, dann wäre alles takko. Wenn nicht, dann haben sie ein Problem.

Ihr Gesicht werden alle beteiligten Politiker dabei verlieren - immerhin hatte Cameron selber das Thema angeschnitten und versucht die EU damit zu erpressen.
 
Also die Leute, die nach Volksabstimmungen über das Ergebnis wettern und selbst nicht stimmen waren, sollten sich selber in den Allerwertesten treten. Sind ja selber schuld. Wählen ist freiwillig, wer nicht teilnimmt, hat scheinbar kein Interesse und muss sich danach auch nicht aufblasen.
Ist in der Schweiz auch so, da heisst es dann auch von Seiten Politiker, die Schweizer seien zu doof gewesen die Abstimmungsvorlage zu verstehen und man müsste das wiederholen. (wenn sie mit dem Ergebnis nicht einverstanden sind.....)
 
wenn aber wirklich 3/4 des Parlaments gegen den Brexit sind, könnte man die Petition ja als Vorwand nehmen, es nochmal zu versuchen...

Coony schrieb:
Ihr Gesicht werden alle beteiligten Politiker dabei verlieren - immerhin hatte Cameron selber das Thema angeschnitten und versucht die EU damit zu erpressen.
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das haben die Meisten m.E. schon verloren.
 
Na, mal schauen, wie es jetzt weitergeht...

Das Referendum einfach zu ignorieren, wäre jedenfalls höchst unklug und hätte vermutlich ebenfalls dramatische Folgen für den inneren Frieden in Großbritannien...
 
Ich verstehe die Aufregung echt nicht. Im Gegenteil, nun wird man sehen, ob die EU nun wirklich so wichtig ist oder ob es auch ohne dieses Konstrukt geht. Abgerechnet wird zum Schluss.

Was ich an dieser Nachbearbeitung ziemlich mies finde, das Ergebnis auf die Alten zu schieben. Da hat man ja direkt die Schuldigen ausgemacht. Und natürlich die "dummen" ohne Bildung.

Wie meinte Gauck noch letzte Woche?

"Die Eliten sind nicht das Problem, die Bevölkerungen sind das Problem."

Ich finds ja normal, dass Politik und Wirtschaft jetzt so rumheulen, immerhin profitieren die ja ganz gut davon.

Aber dass jetzt alle in dieses Weltuntergangsgeheule einstimmen, wundert mich dann doch.
 
DobiFraulein schrieb:
Ne, war ja auch nicht schon vorher klar, dass das eine enge Kiste wird.

Mündige Bürger bei der Wahl
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Richtig. Und ich hab noch gesagt, ein zweites Referendum wird nichts ändern. Es war doch bekannt, dass es knapp wird, da stimmt doch keiner aus reinem Protest für etwas, das er nicht will.
Falsch gedacht.
 
guglhupf schrieb:
Im Gegenteil, nun wird man sehen, ob die EU nun wirklich so wichtig ist oder ob es auch ohne dieses Konstrukt geht.
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Ich bin mal gespannt, ob man das tatsächlich sehen wird oder ob es gar nicht erst so weit kommen wird.

Ich hab mich noch nicht mal entschieden, ob ich das gut oder schlecht finden würde - tendiere mal so, mal so, je nachdem, was ich gerade lese.
Aber ja, ich bin gespannt, wie es weitergeht...
 

Aber dem ist nunmal so - die ganze BREXIT Kampagne war eine populistische. Es wurden Ängste und Patriotismus geschürt, ein "Besinnen" auf das alte Empire.

Die "sterbende" Generation hat über die Zukunft der Jugend entschieden aus rein egoistischen Gründen - es wird kein "England obsiegt!" mehr geben.
 
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