Ich habe ja zwei Hunde aus amerikanischen Tierheimen, Max aus Montana und Nova aus Kalifornien. Beide sind sozialvertränglich und ich hatte keinerlei Probleme, sozialverträgliche Hunde zu finden.
Bei amerikanischen Tierheimen muss man unterscheiden zwischen "Shelter / Animal Control", der " Humane Society" und "Rescues".
Shelters sind öffentlich betriebene Tierheime, das Mandat ist die öffentliche Sicherheit und die Kontrolle von Streunertieren. Diese Tierheime MÜSSEN alle Tiere nehmen, die ihnen gebracht werden und sind dementsprechend voll. Streunertiere haben eine sog. "holding period", in der sich ein Besitzer melden und das Tier abholen kann. Diese Frist ist gesetzlich festgelegt, in den meisten States 3 Tage. Was danach passiert ist unterschiedlich.
Es kommt sehr auf die Region an, auf die Finanzen und das Engagement der Gemeinde, wie gut die Vermittlung klappt und viele der Tiere euthanasiert werden. Manche Gemeinden haben keine Lust und kein Geld, und dann kommt so was raus wie in Dunnis Artikel. Manche Gemeinden sind sehr engagiert und betreiben gute Tierheime mit niedrigen Euthanasie-Raten. Tiere, die als gefährlich eingestuft werden kommen gar nicht erst in die Vermittlung, die werden gleich eingeschläfert.
Bei den meisten Sheltern geht die Übernahme eines Tieres ruck zuck und auf first-come-first-serve Basis. Reingehen, Tier aussuchen, Formulare ausfüllen, bezahlen, fertig. Spazieren gehen kann man mit den Hunden meistens nicht, aber es gibt oft einen eingezäunten Bereich, wo man mit dem Hund ein bisschen spielen kann. Am nächsten Tag kann man dann das Tier kastriert beim TA abholen. Da schaut keiner, ob das Tier zu einem passt, ob man Vollzeit arbeitet oder so. Es kann einem auch meistens keiner Auskunft über das Tier geben, ausser dem ursprünglichen Abgabegrund und das Resultat des Verhaltenstests (falls das TH einen macht).
Humane Societies sind Tierheime, oft von den grossen Organisatione ASPCA und HSUS betrieben, deren Mandat das Wohl der Tiere ist. In den meisten Gemeinden arbeiten die mit den öffentlichen Tierheimen zusammen und übernehmen Tiere von dort. Manche Gemeinden betreiben ein Modell wie es in Deutschland üblich ist und haben Verträge mit der Humane Society statt ein eigenes TH zu betreiben. Vermittlungsraten sind meistens deutlich höher und z.B. Personal für gewöhnlich deutlich engagierter, es gibt reguläre Besuchszeiten etc.
Rescues sind private Tierschutzvereine. Die machen ihre eigenen Regeln für die Übernahme und Vermittlung. Manche haben eine eigenen Zwingeranlage, manche arbeiten nur mit Pflegestellen, manche sind ein-Personen-Betriebe, manche sind Hoarder. Ist ja bei deutschen Tierschutzvereinen oft nicht anders.
@Boulder - bin mir nicht sicher, wo Du wohnst (dem Namen nach zu urteilen Colorado?) und wie weit Du zu fahren bereit bist. Ich hatte wie gesagt wenig Probleme, verträgliche Hunde zu finden. Viele Tierheime machen mittlerweile auc einen kleinen Verhaltenstest, bei dem Verträglichkeit ein Kriterium ist.
So ganz allgemein würde ich mal mit Petfinder (
) anfangen. Es gibt auch Regionen, die so viele Pit Bulls in den Tierheimen haben, dass man eigentlich immer einen findet, der passt - Kalifornien (meine Hündin kommt aus San Bernardino), und die NYCACC zum Beispiel. Grade Kalifornien ist sehr gut vernetzt und es gibt viele Transportangebote etc.
Bei Hunden aus dem Südosten wäre ich ein bisschen vorsichtig wegen der hohen Herzwurmprävalenz.