Wann eingreifen bei Rangordnungskämpfen?

Auch ich habe mal wieder ein Problemchen. Was heißt Problem, wirklich ein Klitzekleines. Ich möchte mich nur versichern, dass ich richtig handele.
Seit Freitag wohnt Sheila ja bei uns. Sie hat sich als dominante Madame gezeigt.
Im WoZi tobt ständig der Bär. Wildes Gerangel. Gibt der Eine Ruhe, kommt der Andere an und macht alles rebellisch. Situationen sehen wie folgt aus:
- Paul (2 ½ J.) liegt im Körbchen. Sheila kommt an und legt ihren Kopf auf Paul´s Kopf, er setzt sich knurrend auf, das Gerangel geht los. Beide steigen vorne hoch, reiten beidseitig auf und jockeln aneinander rum.
- Er liegt auf dem Boden, sie schleicht sich an, stellt sich auf ihn drauf. Er erhebt sich lauthals, das Theater geht weiter.
- Sie begegnen sich im WoZi. Tänzeln umeinander rum, keiner will sich unterwerfen, Paul hat meistens das Maul offen und knurrt wie wild (wahrscheinlich um Frau zu beeindrucken), sie macht munter weiter.
Das Ganze geht dann so lange, bis sie irgendwann laut wird und schnabbelnd hinter ihm her rennt.
Gut, sie ist ja wirklich erst eingezogen, ich halte das Getue auch für völlig normal. Die Rangordnung muss ja geklärt werden. Es ist auch schon oft so, dass sie sich einfach auf Abstand nebeneinander hinlegen und sich ignorieren, wenn sie aneinander vorbeilaufen. Man sieht auf alle Fälle, dass sie sich „grün“ sind und einfach nur die Rangordnung klären wollen.

Ist auch meine 1. Hündin. Ist es normal, dass sie auch nicht wirklich lange uriniert, sondern auch markiert? Sie markiert oft über Paul´s Markierung. (Sieht lustig aus, das kurze Beinchen wird fast gehoben, wie bei einem Rüden).
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht mit 2 dominanten Hunden!? Dauert es lange, bis sie zur Ruhe kommen. Ist aber ja sicherlich immer anders, kann mir wohl keiner ne Antwort drauf geben.
Aber: Bisher lasse ich sie machen. Sollte ich irgendwann eingreifen? Sollte ich es im WoZi z.B. unterbinden und sie das im Garten austragen lassen? Weil ich ja der Oberguru bin und sage wo gekämpft wird?! Ich erkenne wirklich nicht, ob einer von Beiden schon die Oberhand hat, denn ständig besteigt einer den anderen und keiner lässt es sich gefallen. Unterworfen hat sich bislang keiner.

Hallo Nadine,

zumindest das mit dem Markieren bei älteren Hundedamen kenne ich - macht meine auch, obwohl an sich null dominant. Und auch immer schön portionsweise, notfalls langt es auch für zweistündige Spaziergänge. Und gerne über die Markierung des Rüden drüber *gg

Zum Thema wann eingreifen - allgemein gültiges gibt es da glaube ich nicht, da man die Hunde, ihre Körpersprache und die Töne zu hören muss. Bei der Eingewöhnung des letzten Pflegis gab es hier auch wochenlang Streß, sind auch mehrfach böse aneinandergeraten die beiden, lag daran, dass er sich ihr partout nicht unterordnen wollte. Sie ihrerseits hatte natürlich keine Böcke, die "Ansage" einem Grünschnabel, der vom Leben (wirklich) keine Ahnung hat, zu überlassen. Der Rüde ist übrigens etwa drei, sie wird neun. Er brauchte die harte Klärung: ein langer Riss im Ohr und ausreichend Platz für einen Piercing-Ring haben es letztendlich entschieden. Seither akzeptiert er Madames First- Position.

Liebe Grüße
Biggy

hi,

Ich würde es ihnen, rein vom Gefühl her, im Wohnzimmer klar verbieten. Um ein wenig Ruhe für beide zu bekommen und auch um ihnen zu zeigen, dass du das sagen hast.

hallochen.
als im wohnzimmer oder überhaupt im haus gibt es so etwas bei uns auch nicht. bei uns heißt es drin ruhe und draußen im garten toben. wenn ich merke das einer anfangen will mit stenkern sag ich nein und "geh auf deine Decke". am anfang lagen ihre decken nicht zusammen, so das jeder seinen freiraum hatte und von dem anderen nicht belästigt wird. jeder soll seine zone zum zurück ziehen haben. achte drauf das sie nicht immer zu ihm hin geht wenn er schläft, sie hat ja sicher ihren eigenen platz. irgendwann wollten beide zusammen schlafen und jetzt haben sie eine große ruhe oase. sie wissen das es drin so etwas nicht gibt.
unsere hündin hat die hosen an bei den beiden. vom ertsten moment an. cassim ist liebevoll unterwürfig. obwohl wenn es ihm manchmal zu viel wird , er ihr auch eine ansage macht.ehrlich gesagt manchmal seh ich bei den beiden in der rangordnung nicht so richtig durch. aber streit gab es in 1 1/2 jahren nie böse und von daher lasse ich sie draußen auch machen.
unsere dicke markiert auch. manchmal auch richtig mit bein heben.
also achte wirklich darauf das sie im wohnzimmer nicht rum toben , das sie schön ruhe machen und sich gegenseitig ihre freiräume lassen.
lg

Unsere Hündin war zuerst da, der Rüde kam, als sie etwas über ein Jahr alt war. Erst durfte er sich fast alles rausnehmen, aber mit jeder Woche mehr kam es zu Auseinandersetzungen. In der Wohnung habe ich dies niemals geduldet, habe immer eingegriffen, und beide auf ihren Platz geschickt. Draussen haben sie toben können, notfalls auch etwas ernster. Allerdings kam es auch da nur zu kleineren Schrammen, und heute ist Ruhe. Sie toben draussen recht heftig, aber nie "beissend", zu Hause achte ich darauf, daß es zu keiner Konfrontation wegen Leckereien oder so kommen kann. Sie bekommen beide das gleiche, Sally ist allerdings manchmal eine diebische Elster und stibitzt Bascos Leckerli. Das gibts aber nicht, ich schicke sie zu ihrem eigenen Lecker und gebe Basco seines wieder. Dann ist es ok. Unbeobachtet bekommen sie nichts. Ist natürlich bei jedem Hundepärchen verschieden, ich denke einfach, Du musst auch erst mal das Getue der beiden deuten lernen, Sheila ist ja noch recht neu bei Euch. Ich brauche unsere beiden mittlerweile nicht mal sehen, um an der Geräuschkulisse zu hören, ist es Spass oder ernst. Im übrigen habe ich auch eine "Rüdin" wie sich legolas an anderer Stelle mal ausgedrückt hat.
LG Flocke

Erstmal zur Abklärung:

Entstehen denn bei diesem Gerangel irgendwelche Verletzungen?

Ich meine jetzt nicht wirklich Löcher oder tiefe Risse, aber Kratzer (blutig, nur Fell weg oder nur durchs Fell sichtbar?)?

Werden sie dabei so laut, dass es wirklich ernst klingt?

Ich tue mich nämlich gerade bei meinen beiden Weibsen schwer zu entscheiden, wann ich eingreife. Keine von beiden hatte je wirklich ein Loch oder einen Riss, aber kleine (leicht) blutige Kratzer und eben Stellen ohne Fell gibts schon mehrere... Und es klingt furchtbar wild und böse finde ich. Richtig wie bei einer Beißerei (auch wenn noch nicht richtig getackert wurde).

Ist es bei der auch so? Oder ist es eher spielerisch? Hast du Angst, dass es in Ernst umschlägen könnte? Ich persönlich tu mich da nämlich mit der Abschätzung sehr schwer...

Wie ist das bei dir? Macht eine Einschätzung vielleicht einfacher.

Lilou und Shiwa markieren auch beide. Lilou sitzend, Shiwa hebt das Bein fast wie ein Rüde.

LG

Natalie

Natalie schrieb:

Erstmal zur Abklärung:

Entstehen denn bei diesem Gerangel irgendwelche Verletzungen?

Ich meine jetzt nicht wirklich Löcher oder tiefe Risse, aber Kratzer (blutig, nur Fell weg oder nur durchs Fell sichtbar?)?

Werden sie dabei so laut, dass es wirklich ernst klingt?

Ich tue mich nämlich gerade bei meinen beiden Weibsen schwer zu entscheiden, wann ich eingreife. Keine von beiden hatte je wirklich ein Loch oder einen Riss, aber kleine (leicht) blutige Kratzer und eben Stellen ohne Fell gibts schon mehrere... Und es klingt furchtbar wild und böse finde ich. Richtig wie bei einer Beißerei (auch wenn noch nicht richtig getackert wurde).

Ist es bei der auch so? Oder ist es eher spielerisch? Hast du Angst, dass es in Ernst umschlägen könnte? Ich persönlich tu mich da nämlich mit der Abschätzung sehr schwer...

Wie ist das bei dir? Macht eine Einschätzung vielleicht einfacher.

Lilou und Shiwa markieren auch beide. Lilou sitzend, Shiwa hebt das Bein fast wie ein Rüde.

LG

Natalie

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Mensch, Natalie, habe deine Berichte gelesen. Das tut mir wirklich leid für dich. Da läuft es bei uns Gott sei Dank etwas glimpflicher ab. Aber die ein oder anderen Schwierigkeiten sind bei uns auch schon aufgetreten, allerdings in anderen Bereichen, wie z.B. dem Alleine bleiben.

Also Verletzungen entstehen dabei keine. An Paul´s Kopf merke ich 2, 3 kleine Macken. Fühlt sich an, als ob er an der Stelle ne Zecke gehabt hätte.
Laut wird es dabei sehr oft. Hört sich an wie eine wilde Beißerei. Aber ich habe mittlerweile keine Angst mehr, dass mehr passiert.
Klingt vielleicht etwas naiv, aber ich kann die beiden schon besser einschätzen. Würde Sheila Paul nicht so sehr auf die Nerven gehen, würd ich sie sogar zusammenhalten, wenn sie alleine sind. Denn sobald es einem von Beiden zu doll wird, schnappt er etwas kräftiger in der Luft rum und der Andere beschwichtigt.

Irgendwie hab ich das Gefühl, dass die „Kämpfe“ schon weniger werden. Ich denke mittlerweile sogar, dass Sheila die „Herrschaft“ an sich gerissen hat. Bsp.: Freitagmittag im Garten. Ich hab das 1. Mal einen Ball rausgeholt, als beide zusammen im Garten waren. Paul interessierte sich zuerst gar nicht dafür. Sheila liebt den Ball über alles.
Als Sheila mal nicht geschaut hat, hat Paul sich den Ball gekrallt. Kurz drauf sah sie es. Sie ging hin und wollte sich den Ball holen. Paul hat geschaut, sie griff einfach den Ball und gut war. Sie hat ihn also schon ziemlich fest im Griff. Ebenso beim Futter hat Paul sich einmal gewagt in ihren Napf zu schauen, als sie gerade gefressen hat. Sie hat komisch von unten raus geschaut und er ergriff die Flucht.

Ich hab jetzt mal bei mir in der HuSchu bei unserer Vorsitzenden nachgefragt. Sie hat meiner Meinung nach sehr viel Ahnung.
Sie meinte für meinen Fall eben, dass sie aufgrund der Krankheit von Sheila eingreifen würde. Denn sie würde ja irgendwann schwächer werden und dann wäre es sehr traurig für sie, wenn sie ihren Rang abgeben muss.
Nun gut, ich bin trotzdem der Meinung, dass 2 Hunde austragen müssen, wer das „Sagen“ hat. Denn wenn ich jeden Versuch unterbinde, stauen sich vielleicht Aggressionen, die direkt ausgetragen nicht zur Aggression werden würden.

Ich hoffe, dass es jetzt wirklich schon ruhiger wird bei uns Zuhause.

hallo -

@ natalie, nach einer gewissen zeit um diese art hunde kann ich dir sagen, ernst wird es in den meisten fällen wenn du nichts hörst. sicher beissen sie sich auch wenn sie knurren usw. aber wenn sie wirklich ernsthaft aufeinander losgehen werden sie keinen atem verschwenden für knurren.

das mit dem nicht eingreiffen würde ich eventuell bei anderen rassen empfehlen, aber bei bull&terriern nicht unbedingt sicher passiert meistens nicht viel, aber es kann auch mal eine arterie erwischen oder der hund kann am auge verletzt werden usw. geht manchmal sehr schnell. in deinem fall natalie würde ich die weiber auf jeden fall immer trennen wenn niemand da ist.

gruss mf

Budges66482 schrieb:

Aber: Bisher lasse ich sie machen. Sollte ich irgendwann eingreifen?

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Das mußt du selbst richtig nach Einschätzung der Geräusche und der Körpersprache entscheiden. Trennen solltest du die beiden auf jeden Fall, wenn sie sich richtig gegenseitig verletzen oder einer nur noch Dauergemobbt wird und vielleicht nur noch völlig versört in einer Ecke sitzt.

Am besten finde ich es immer noch, wenn die beiden das alleine untereinander ausmachen. Greift der Mensch ein, stört er nur. Diese Rangordnungssache muss komplett bis sie zu Ende ist, durchgemacht werden, finde ich. Nur dann kehrt endgültig Ruhe ein.

Budges66482 schrieb:

Ist es normal, dass sie auch nicht wirklich lange uriniert, sondern auch markiert? Sie markiert oft über Paul´s Markierung. (Sieht lustig aus, das kurze Beinchen wird fast gehoben, wie bei einem Rüden)

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Ja, dass ist nicht ungewöhnlich. Es kann sein, dass sie mit dem Markieren ausdrücken will, dass sie sich ranghoh fühlt. Es kann aber auch sein, dass sie wegen dem drübermarkieren ihre Zugehörigkeit zu Paul demonstrieren will.
Der Ludwig und sein Shana pinkeln auch immer übereinander und sind die besten Freund. Sie drücken ihre Zusammengehörigkeit damit aus.

PS: Ansonsten schließe ich mich der Meinung der anderen an.

Sie meinte für meinen Fall eben, dass sie aufgrund der Krankheit von Sheila eingreifen würde. Denn sie würde ja irgendwann schwächer werden und dann wäre es sehr traurig für sie, wenn sie ihren Rang abgeben muss.

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Sorry, das ist für mich Vermenschlichung pur.

Wenn Sheila jetzt die Stärkere ist, dann soll sie sich diese Position auch holen. Ist die Rangfolge einmal geklärt, dann wird Paul ja nicht laufend probieren, sie wieder umzukehren.

Wenn es Sheila schlechter gehen sollte, sind die beiden ja hoffentlich schon so ein eingespieltes Team, daß auch das Zusammenleben dann weiterhin friedlich sein sollte.

Und wenn Sheila wirklich zu schwach ist, dann ist es ja eigentlich Pauls "Pflicht", die Ranghoheit zu übernehmen, um Sheila z.B. draußen auch zu beschützen o.ä.

Oder sehe ich das falsch?

Ich dachte eben auch, dass ja wohl nie Ruhe einkehren würde, wenn ich ständig dazwischenfunke. Es ist nun wirklich so, dass Sheila den Ton angibt.

Ich handhabe es jetzt wirklich so, dass ich das Mobben von Sheila störe, denn Paul sollte ja nicht unter ihr leiden
Wenn ich merke, dass Paul wirklich nach dem Gassi, Fressen, oder so seine Ruhe haben will und sie klettert schon wieder auf ihn, dann hole ich sie weg und sage, dass jetzt Schluss ist

Klar, in einem Gerangel kann / könnte es unabsichtliche Verletzungen geben (im schlimmsten Fall am Auge), aber dann dürfte ich meinen Hund überhaupt nicht mit einem Anderen toben lassen, denn das kann auch im Spiel passieren.

Ich bin wirklich froh, dass es keine so Spannungen gibt wie z.B. in Natalie´s Fall. Ich hatte auch ein wenig Angst vor den Situationen, wenn ich einen von Beiden streichele, der Andere kommt, auf engem RAum, wenn Besuch kommt usw. Aber außer bei den spielerischen Rangeleien hört man keinen von Beiden knurren

Respekt Natalie, das ist ja noch mal ne viel schwierigere Situation als bei dir! Ich denke schon, dass es an die Nerven geht, wenn man jede Sekunde Argusaugen auf die Beiden halten muss.
Bereits nach 3 Tagen hatte ich keine Bedenken das Zimmer zu verlassen, wenn die Beiden zusammen waren.