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Nachtcafé am 08.10.04 um 22.00 Uhr im SWR
Mensch und Hund
Moderation: Wieland Backes
Gäste bei Wieland Backes
u.a. mit Kampfhunde-Züchtern und -Opfern, Tierschützern, Luxushundefrauchen und Moderatoren-Kollegin Bettina Böttinger über die Beziehung zwischen 'Mensch und Hund'. Deren ernüchternde Erkenntnis nach ihrem Besuch beim Hundepsychologen: 'Ich dachte, ich habe das Sagen, aber mein Hund hat mich völlig im Griff!'
Sei es als Sozialpartner, Blindenhund oder Flirthilfe - der Hund gilt landläufig als der beste Freund des Menschen. Manch einer behauptet gar, sein Hund verstehe ihn besser als jeder Mensch. Dementsprechend werden die geliebten Vierbeiner verwöhnt, verhätschelt und mit Luxusgütern ausgestattet. Über fünf Millionen Mal sind die Deutschen mittlerweile auf den Hund gekommen. Bei manchem Scheidungsprozess wird um Bello ebenso erbittert gestritten wie um das elterliche Sorgerecht. Allerdings teilen nicht alle Leute diese Hundeliebe. Wer selbst keinen Hund hat, jedoch ständig mit dessen Hinterlassenschaften und Gebell konfrontiert wird, mutiert schnell zum Hundefeind. Wer schon von einem Hund angefallen wurde, hat unter Umständen eine Phobie fürs Leben.
Ist der Hund tatsächlich der beste Freund des Menschen? Oder nur die perfekte Ersatzbeziehung? Was macht ihn zum Schoßhund? Und was zur Kampfmaschine? Wie sieht es aus, das Leben mit dem geliebten Vierbeinern? Und wird Herrchen seinem Hundchen mit der Zeit tatsächlich immer ähnlicher?
Die Gäste:
Bettina Böttinger ist absoluter Rauhaardackelfan. Und das, obwohl ihre Hündin Nicki im Auto regelmäßig zur Cholerikerin wurde: Bellend, springend und tobend raubte sie ihrem Frauchen den letzten Nerv. In der Not kaufte sich die 'B.trifft'-Moderatorin ein größeres Auto, doch Nicki tobte weiter. Schließlich suchte Böttinger Rat beim Hundepsychologen der von ihr produzierten Reihe 'Eine Couch für alle Felle'. Das ernüchternde Ergebnis: 'Ich dachte, ich habe das Sagen, aber mein Hund hat mich völlig im Griff!'
Ortlieb Lothary sieht man schon an, dass er der Boss über seine Hunde ist. Fast 20 Jahre züchtete der kräftige Bayer Bullterrier, eine Rasse, die seit 2000 als eine der gefährlichsten überhaupt gilt. Doch Lothary wehrt sich gegen das gängige 'Kampfhund'-Klischee: Nicht die Hunde seien schuld, sondern die unfähigen Besitzer. Als einer von vielen Züchtern beteiligte er sich daher an der Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gegen ein Zuchtverbot bestimmter Rassen, denn: 'Es gibt keine gefährlichen Rassen, nur dumme Halter!'
Dass verantwortliche Halter ihren Hund im Griff haben, dachte Silke Ruschke bis vor einigen Jahren auch. Doch dann sprang sie der 70-Kilo-Mastino einer befreundeten Polizistin ohne Grund und Vorwarnung an, riss ihr ein Stück aus der Unterlippe. Nach mehreren Operationen und Therapien hat sie den Schock einigermaßen überwunden. Für sie ist seither klar: Rassen wie Bullterrier, Pittbulls oder Staffords braucht man nicht, sie sollten verboten werden. Aber nicht nur das: 'Beißende Hunde gehören eingeschläfert!'
Christiane Rohn hält von solchen Forderungen wenig. Die 35-jährige Oberschwäbin plädiert für das Lebensrecht und die Würde aller Tiere - auch für die von Kampfhunden. Seit Jahren rettet sie die verhaltensauffälligen und aggressiven Vierbeiner - ebenso wie Pferde, Kamele oder Lamas - vor dem Einschläfern und gibt ihnen auf ihrem 'Gnadenhof' ein neues Zuhause. Mit großem Erfolg: Allein die Arbeit mit bislang mehr als 3000 Tieren brachte ihr die internationale Anerkennung als 'Hundeflüsterin'. Sie ist überzeugt: 'Auch Hunde verdienen eine zweite Chance!'
Bei Hunden sieht Axel Althaus rot. Hundekot auf Straßen und Spielplätzen, nerviges Gekläffe und immer neue Beißvorfälle lassen für ihn nur eine Schlussfolgerung zu: Ein völliges Verbot privater Hundehaltung! Im Frühjahr diesen Jahres rief er daher die Internetseite [Link weg ] ins Leben, sein Weg, um mit ignoranten Hundebesitzern ins Gericht zu gehen. Was ihn am meisten aufregt: 'Hunde haben in Deutschland eine größere Lobby als Kinder - das ist doch krank!'
Für Manuela Vobach und ihren Mops Scarlett hat Hundegegner Althaus nur ein ungläubiges Kopfschütteln übrig. Denn die Berliner Geschäftsfrau umsorgt ihre Hundedame wie eine kleine Prinzessin: frisch zubereitete Drei-Gänge-Menüs, Diamanthalsband, lackierte Krallen und Designer-Mäntelchen. Sieht das Schoßhündchen sein Luxusleben von anderen Vierbeinern bedroht, kann es durchaus auch mal Zähne zeigen. Die Besitzerin entschuldigend: 'Manchmal glaubt sie, sie sei ein Rottweiler!'
An der Bar:
Seit knapp einem Jahr geht Caroline Dahl nicht mehr ohne Kollege Teddy zur Arbeit. Dahl ist Psychotherapeutin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Stuttgarter Olgahospitals. Teddy, ein Bearded Collie, ist einer der wenigen Therapiehunde Deutschlands. Schwanzwedelnd und mit viel Einfühlungsvermögen schafft er es, das Eis zwischen Patient und Therapeut zu brechen. Ein Schritt, für den die Ärzte oft Monate brauchen. Dahl weiß: 'Der Hund bemerkt Stimmungen viel besser als wir Menschen und reagiert instinktiv richtig.'
Quelle: sr-online
hört sich doch interessant an ... Den Herrn Lothary kenn' ich; ich denke, durch den sind "unsere Interessen" ganz gut vertreten ...
Nachtcafé am 08.10.04 um 22.00 Uhr im SWR
Mensch und Hund
Moderation: Wieland Backes
Gäste bei Wieland Backes
u.a. mit Kampfhunde-Züchtern und -Opfern, Tierschützern, Luxushundefrauchen und Moderatoren-Kollegin Bettina Böttinger über die Beziehung zwischen 'Mensch und Hund'. Deren ernüchternde Erkenntnis nach ihrem Besuch beim Hundepsychologen: 'Ich dachte, ich habe das Sagen, aber mein Hund hat mich völlig im Griff!'
Sei es als Sozialpartner, Blindenhund oder Flirthilfe - der Hund gilt landläufig als der beste Freund des Menschen. Manch einer behauptet gar, sein Hund verstehe ihn besser als jeder Mensch. Dementsprechend werden die geliebten Vierbeiner verwöhnt, verhätschelt und mit Luxusgütern ausgestattet. Über fünf Millionen Mal sind die Deutschen mittlerweile auf den Hund gekommen. Bei manchem Scheidungsprozess wird um Bello ebenso erbittert gestritten wie um das elterliche Sorgerecht. Allerdings teilen nicht alle Leute diese Hundeliebe. Wer selbst keinen Hund hat, jedoch ständig mit dessen Hinterlassenschaften und Gebell konfrontiert wird, mutiert schnell zum Hundefeind. Wer schon von einem Hund angefallen wurde, hat unter Umständen eine Phobie fürs Leben.
Ist der Hund tatsächlich der beste Freund des Menschen? Oder nur die perfekte Ersatzbeziehung? Was macht ihn zum Schoßhund? Und was zur Kampfmaschine? Wie sieht es aus, das Leben mit dem geliebten Vierbeinern? Und wird Herrchen seinem Hundchen mit der Zeit tatsächlich immer ähnlicher?
Die Gäste:
Bettina Böttinger ist absoluter Rauhaardackelfan. Und das, obwohl ihre Hündin Nicki im Auto regelmäßig zur Cholerikerin wurde: Bellend, springend und tobend raubte sie ihrem Frauchen den letzten Nerv. In der Not kaufte sich die 'B.trifft'-Moderatorin ein größeres Auto, doch Nicki tobte weiter. Schließlich suchte Böttinger Rat beim Hundepsychologen der von ihr produzierten Reihe 'Eine Couch für alle Felle'. Das ernüchternde Ergebnis: 'Ich dachte, ich habe das Sagen, aber mein Hund hat mich völlig im Griff!'
Ortlieb Lothary sieht man schon an, dass er der Boss über seine Hunde ist. Fast 20 Jahre züchtete der kräftige Bayer Bullterrier, eine Rasse, die seit 2000 als eine der gefährlichsten überhaupt gilt. Doch Lothary wehrt sich gegen das gängige 'Kampfhund'-Klischee: Nicht die Hunde seien schuld, sondern die unfähigen Besitzer. Als einer von vielen Züchtern beteiligte er sich daher an der Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gegen ein Zuchtverbot bestimmter Rassen, denn: 'Es gibt keine gefährlichen Rassen, nur dumme Halter!'
Dass verantwortliche Halter ihren Hund im Griff haben, dachte Silke Ruschke bis vor einigen Jahren auch. Doch dann sprang sie der 70-Kilo-Mastino einer befreundeten Polizistin ohne Grund und Vorwarnung an, riss ihr ein Stück aus der Unterlippe. Nach mehreren Operationen und Therapien hat sie den Schock einigermaßen überwunden. Für sie ist seither klar: Rassen wie Bullterrier, Pittbulls oder Staffords braucht man nicht, sie sollten verboten werden. Aber nicht nur das: 'Beißende Hunde gehören eingeschläfert!'
Christiane Rohn hält von solchen Forderungen wenig. Die 35-jährige Oberschwäbin plädiert für das Lebensrecht und die Würde aller Tiere - auch für die von Kampfhunden. Seit Jahren rettet sie die verhaltensauffälligen und aggressiven Vierbeiner - ebenso wie Pferde, Kamele oder Lamas - vor dem Einschläfern und gibt ihnen auf ihrem 'Gnadenhof' ein neues Zuhause. Mit großem Erfolg: Allein die Arbeit mit bislang mehr als 3000 Tieren brachte ihr die internationale Anerkennung als 'Hundeflüsterin'. Sie ist überzeugt: 'Auch Hunde verdienen eine zweite Chance!'
Bei Hunden sieht Axel Althaus rot. Hundekot auf Straßen und Spielplätzen, nerviges Gekläffe und immer neue Beißvorfälle lassen für ihn nur eine Schlussfolgerung zu: Ein völliges Verbot privater Hundehaltung! Im Frühjahr diesen Jahres rief er daher die Internetseite [Link weg ] ins Leben, sein Weg, um mit ignoranten Hundebesitzern ins Gericht zu gehen. Was ihn am meisten aufregt: 'Hunde haben in Deutschland eine größere Lobby als Kinder - das ist doch krank!'
Für Manuela Vobach und ihren Mops Scarlett hat Hundegegner Althaus nur ein ungläubiges Kopfschütteln übrig. Denn die Berliner Geschäftsfrau umsorgt ihre Hundedame wie eine kleine Prinzessin: frisch zubereitete Drei-Gänge-Menüs, Diamanthalsband, lackierte Krallen und Designer-Mäntelchen. Sieht das Schoßhündchen sein Luxusleben von anderen Vierbeinern bedroht, kann es durchaus auch mal Zähne zeigen. Die Besitzerin entschuldigend: 'Manchmal glaubt sie, sie sei ein Rottweiler!'
An der Bar:
Seit knapp einem Jahr geht Caroline Dahl nicht mehr ohne Kollege Teddy zur Arbeit. Dahl ist Psychotherapeutin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Stuttgarter Olgahospitals. Teddy, ein Bearded Collie, ist einer der wenigen Therapiehunde Deutschlands. Schwanzwedelnd und mit viel Einfühlungsvermögen schafft er es, das Eis zwischen Patient und Therapeut zu brechen. Ein Schritt, für den die Ärzte oft Monate brauchen. Dahl weiß: 'Der Hund bemerkt Stimmungen viel besser als wir Menschen und reagiert instinktiv richtig.'
Quelle: sr-online
hört sich doch interessant an ... Den Herrn Lothary kenn' ich; ich denke, durch den sind "unsere Interessen" ganz gut vertreten ...