Todesurteil für Tiere

Wolfgang

KSG-Haarspalter™
Todesurteil für Tiere
Von Anett Seidler

Der gestrige Tag war ein schlechter für den Berliner Tierschutz. Denn wie erst jetzt bekannt wurde, kassiert das Tierheim bereits seit dem 1. Juni bis zu 75 Euro für eine dort abgegebene Katze, bis zu 150 Euro für einen Hund. Bislang habe sich niemand über diese Regelung aufgeregt, heißt es. Wie denn auch, wenn die Berliner darüber offenbar ganz bewusst nicht informiert wurden. Geschweige denn die mehr als 16 000 Mitglieder des gemeinnützigen Tierschutzvereins. All jene, die schon immer verantwortungsbewusst mit ihren Tieren umgegangen sind, zahlen sicher im Notfall die neue Gebühr. Andere werden sich der nicht mehr gewollten Vierbeiner auf billigere Art entledigen. Für einige wird es das Todesurteil bedeuten. Die neuen Abgabegebühren gehören auf den Prüfstand. Mindestens ebenso aber die Tatsache, dass das Land Berlin zwar stolz auf Europas größtes Tierheim verweist, aber bislang nicht bereit ist, dafür auch nur einen einzigen Euro zu zahlen.




Tierheim Berlin bittet zur Kasse
Kosten gestiegen, Spendenaufkommen zurückgegangen: Für jedes abgegebene Tier werden bis zu 150 Euro fällig

Berlin - Das Tierheim Berlin hat die Notbremse gezogen und verlangt für die Abgabe von Tieren bis zu 150 Euro. Die seit 1. Juni geltende Regelung war laut Sprecherin Claudia Pfister "nicht extra öffentlich gemacht worden". Tiere konnten jahrzehntelang kostenlos abgegeben werden, um zu verhindern, dass noch mehr Tiere wild ausgesetzt werden. "Doch jetzt geht es nicht mehr. Immer mehr Menschen geht es schlecht, und wir bekommen immer weniger Spenden", begründet Tierheim-Chefin Carola Ruff. Jeden Tag gingen Briefe ein, in denen Tierfreunde erklärten, sie könnten ihre Lieblinge nicht mehr finanzieren. "Hartz IV und die allgemeine Finanzlage der Menschen in Berlin und der Region spüren wir schon drastisch." Gleichzeitig seien die Kosten "weggaloppiert".

Der Tierschutzverein, der aus öffentlichen Mitteln keinen Euro erhält, müsse jedes Jahr einen zweistelligen Millionenbetrag für die Betreuung von mehr als 20 000 Tieren aufbringen. Wer jetzt ein Tier am Hausvaterweg in Hohenschönhausen abgibt, muss deshalb dafür bezahlen. Für Kleintiere wie Vögel, Mäuse oder Kaninchen sind es zwischen 5 und 17,50 Euro. Ein Hund "kostet" grundsätzlich 60 Euro. Ist das Tier nicht kastriert, kommen 60 Euro dazu, für einen ungeimpften Hund noch einmal 30 Euro. Bei Katzen sind es 20 Euro, nicht kastrierte Katzen werden mit 30 Euro zusätzlich und ungeimpfte Katzen mit weiteren 15 Euro berechnet. In den Sommerferien des Vorjahres, als es noch nichts kostete, wurden 1600 Tiere abgegeben. Dieses Jahr, mit Gebühren, waren es nur 1300 Tiere.

Mittlerweile haben sich auch die anderen Tierheime im Berliner Umland an der am Hausvaterweg praktizierten Regelung orientiert. Tierasyle in anderen Bundesländern sind dagegen viel teurer. In Hamburg berechnet man für eine Katze, gestaffelt nach Alter und Gesundheitszustand, 70 bis 800 Euro. Tierasyle wie Lindau, die eine Haustierklappe eingebaut haben, sind die Ausnahme.

 
  • 2. Juni 2024
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Hi Wolfgang ... hast du hier schon mal geguckt?
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800 Euro für die Abgabe einer Katze??????

Über das Thema an sich haben wir ja schon unter Allgemeines diskutiert... :(
 
Abgabegebühren sind üblich.
In der Regel werden dann die nicht gratis abzugebenden Tiere draußen am Zaun angebunden (Hunde) oder im nächsten Busch ausgesetzt (Perserkatzen).

Noch schlimmer ist es, dass wegen der politisch bedingten Dauer-Überfüllung durch diskriminierte Hunderassen überhaupt keine Hunde mehr angenommen werden können.

Manch ein Listenhundhalter würde notgedrungen (Kündigungsdrohung, etc.) sicherlich 800 € Abgabegebühr bezahlen, wenn er wüßte, dass sein Hund gut untergebracht und vermittelt wird.
 
Einerseits die durch die Finanznot der Tierheime begründete Abgabegebühr, andererseits die Abgaben aus Not (Hartz IV).
Das Ergebnis kann sich jeder denkende Mensch ausmalen.
Bei uns in Esslingen ist das Tierheim zur Zeit so voll, dass die Einzelzellen teilweise schon doppelt belegt werden müssen. Hauptsächlich Fundhunde:
Ciao Erwin
 
ähm...die meldung ist doch nichts neues... für mich zumindest nicht...und das berliner TH ist nicht das erste, das schon länger abgabegebühren verlangt.

welch einen grund gibt es, sich darüber aufzuregen? selbst als es noch keine abgabegebühren gab, wurden genug tiere ausgesetzt oder am TH angebunden.
wie soll sie so ein großes TH sonst finanzieren, wenn nicht durch spenden und eben die gebühren?

__________________________________________________________________________

Überall müssen die Gürtel enger geschnallt werden, so auch bei uns. Jahrzehntelang hat das Tierheim Berlin, getragen vom Berliner Tierschutzverein, Tiere kostenlos aufgenommen. Tiere, die ihre Besitzer aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr haben wollten oder behalten konnten. Von den vielen Fund- und ausgesetzten Tieren ganz abgesehen. Unterstützung durch die Stadt gab und gibt es für diese Arbeit nie.

Das alles kostet den Tierschutzverein jedes Jahr eine zweistellige Millionensumme - Geld, das aus Spenden, privaten Zuwendungen und Mitgliedsbeiträgen stammt. Doch im Zuge der allgemeinen Finanzsituation in Berlin ging auch das Spendenaufkommen dramatisch zurück. Viele Mitglieder kündigten aus finanziellen Gründen ihre Mitgliedschaft oder können nicht mehr spenden. Im Gegenzug kommen die Tiere in sehr viel schlechterem Zustand ins Heim, ungeimpft, unkastriert und meistens schwer krank. Daher explodieren die Kosten, so dass das Tierheim gezwungen ist, zur Abdeckung der Kosten nun eine Gebühr für die Abgabe der Tiere zu erheben. Die Gebühr ist im Vergleich zu den tatsächlich im Tierheim entstandenen Kosten (siehe Tabelle - nur die medizinischen Kosten!) gering bemessen. Wir bitten daher um das Verständnis der Tierhalter.


Stand 01. Juni 2004

Bei der Abgabe eines Tieres im Tierheim Berlin berechnen wir:

Kleintiere:

ist Ihr Tier
nicht kastriert
ist Ihr Tier
nicht geimpft

Vögel / Schildkröten
10,00 ?
---
---

Mäusearten / Hamster
5,00 ?
---
---

Kaninchen / Degus / Chinchillas / Ratten / etc.
5,00 ?

+ 12,50 ?

(männlich)

+ 12,50 ?

(tierartenabhängig)
Hund:
60,00 ?
+ 60,00 ?
+ 30,00 ?
Katze:
20,00 ?
+ 30,00 ?
+ 15,00 ?

Katzen - Welpen
(bis 8.te Woche)
15,00 ?
---
---

Freilebende Katzen können im Tierheim Berlin nicht aufgenommen werden.

Wir bitten um Verständnis, wenn wir die uns entstehenden Kosten anteilig an Sie weiter geben müssen.

Dies sind die medizinischen Kosten, die uns bei der Abgabe von Tieren entstehen, lt. Gebührenordnung (G.O.) der Tierärztekammer:

Erste Untersuchung:

Hund
12,00 - 20,00 ?
Katze
12,00 - 20,00 ?

Kleintiere / Vögel

6,00 ?


notwendige Impfungen:

Hund / Frettchen
(Staupe, infektiöse Leberentzündung, Leptospirose, Katzenseuche, Tollwut)
35,00 - 50,00 ?
Katze (Katzenschnupfen, Katzenseuche)
35,00 - 50,00 ?
Kaninchen (hämorrhagische Kaninchenkrankheit, Myxomatose)
15,00 - 20,00 ?
Entwurmung + Entflohung bei Hund & Katze
15,00 - 30,00 ?


Kastration :

Hund männlich
125,00 ?
Hund weiblich
250,00 ?
Katze männlich
50,00 ?
Katze weiblich
90,00 ?
Kaninchen / u. ä. männlich
35,00 ?


Behandlungsblöcke :

1. Katzenschnupfen bis über
200,00 ?
2. Zwingerhusten bis über
200,00 ?
3. Hauterkrankungen bis über
500,00 ?
4. Herzerkrankungen bis über
500,00 ?
5. Magen- Darmerkrankungen bis über
200,00 ?
6. Nierenerkrankungen bis über
200,00 ?

Quelle:
 
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