Natürlich muss man sich die Hunde live ansehen, um wirklich sinnvollen Rat geben zu können, trotzdem einige allgemeine Statements von mir:
- Konflikte unter den Hunden sind meistens "selbstgemacht" (unzureichende Erziehung/Auslastung, Ressourcen rum liegen lassen usw.), ich selbst hatte es in 25 Jahren Mehrhundehaltung genau 1x, dass es zwischen den betreffenden Hunden wirklich nicht zu beheben war.
Treppen würde ich nicht mit "rufen" und rennen lassen üben sondern dem Hund beibringen, sie langsam zu laufen - Aufbau ähnlich wie z.B. der Steg auf dem Hundeplatz.
Auch spielen unter Hunden will gelernt sein - drehen meine Hunde zu sehr hoch, wird sofort abgebrochen. Irgendwann stellt man dann fest, dass Abbruch nicht mehr nötig wird.
Will der Hund (egal ob Hundeplatz oder Spaziergang mit Übungen) weg vom HF und hin zu anderen Hunden zum Toben, hat er (noch) verknüpft:
Mensch = hinderliche Spaßbremse
Hunde = Spaß und Action
Da liegt es am HF, dem Hund beizubringen, dass die Zusammenarbeit mit ihm das Größte ist.
Das ist meiner Meinung nach mit jedem Hund hin zu bekommen (wenn auch unterschiedlich ausgeprägt), indem man ihn so trainiert, dass er glaubt, mit dem (für uns) richtigen Verhalten sein Triebziel zu erreichen. Das näher zu beschreiben, sprengt hier den Rahmen, daher nur zwei kurze Beispiele:
1) Viele Leute locken mit Futter und wollen den Hund damit "überreden" - bei vielen Hunden wird das Futter dann aber schnell uninteressant... Beim Futtertreiben hingegen (sofern richtig aufgebaut) lernt der Hund, aktiv in die Hand zu gehen und das Futter "auszulösen" - er glaubt, die Situation gewissermaßen kontrollieren zu können.
2) Beutearbeit: Viele Leute arbeiten sich z.B. am Auslassen der Beute ab, Hund denkt: Der Mensch nimmt das Spielzeug weg und vorbei ist der Spaß. Lernt der Hund, dass das Auslassen dazu führt, dass er der Beute wieder Leben einhauchen kann, wird er das Kommando "Aus" gern annehmen.
Meine SBT sind beide sehr triebig - wäre ihr Focus im "Außen" wäre ich rund um die Uhr damit beschäftigt, unerwünschtes Verhalten zu unterbinden. Ab dem Moment, in dem sie erkannt haben (geht schon beim Welpen), dass Zusammenarbeit Spaß macht und zum Ziel führt, hatte ich dann Hunde, die ihre Energie in die von mir gewünschten Bahnen lenken.
Das war jetzt sehr allgemein, aber vielleicht ein Denkanstoß? Oft sind es Feinheiten, die den Unterschied ausmachen...