Nein, keine Chance und auch absolut logisch finde ich.
Die Maulkorbbefreiung bekommt ein Hund, weil er freundlich, souverän und gutmutig ist. Halt weil von ihm keine Gefahr ausgeht. Dies ist der eigentliche "Wesenstest"
Die Leinenbefreiung ist ein "Gehorsams- und Bindungstest", bei dem bewiesen werden muss, dass (Zitat!
"Das Wort des Halters die Leine ersetzt". In jeder Situation. Darum muss (mindestens) diesen Teil auch jeder machen, der den Hund ohne Leine führen will - weil es dabei um Gehorsam und Bindung und nicht das Wesen des Hundes geht...
Zusammen ergeben dieser "Wesenstest" und dieser "Gehorsamstest" die "Verhaltensprüfung" (darum bestehten die Behörden in NRW auch drauf, dass das ganze Verhaltensprüfung heißt und nicht Wesenstest, weil es eben mehr beinhaltet - zumindest wenn man beides will.
Die Städte unterscheiden sich dahingehend, wie hart sie welchen Teil werten und gestalten. In Herne bekam man die Maulkorbbefreiung quasi immer. Niemand aus unserer Gruppe ist durchgefallen, obwohl es in einem Fall dafür durchaus Berechtigung gegeben hätte (der Prüfer hat die Frau mit der Auflage, dass sie eine Hundeschule besucht und das dem Amt nachweist, bestehen lassen - allerdings dabei gesagt, dass sie die Leinenbefreiung gar nicht erst versuchen muss - das würde er so nicht genehmigen).
Sprich Maulkorbbefreiung ist Killefit, aber für die Leinenbefreiung mussten die Hunde wirklich absolut im Wort stehen, im Sitz und Platz bleiben, während andere Hunde um sie rum laufen, unbeeindruckt unter mehreren geworfenen Tennisbällen durchgehen usw. (Shiwa hat zwar versucht trotz Kommando Fuß, einen der Bälle zu fangen, aber sofort auf "aus und hier" reagiert - daher hat sie noch bestanden.)
Keine Abrufbarkeine, keine Leinenbefreiung so einfach...
In Iserlohn ist die Schwerpunktsetzung genau anders. Die Maulkorbbefreiung ist echt hart erarbeitet und dem Hund wird massiv zugesetzt. Wäre dort die Möglichkeit der Vorbereitung nicht so gut, wär die Durchfallquote bestimmt arg. Dafür bekommt man die Leinenbefreiung quasi geschenkt dazu. Der Hund muss einmal Sitz, einmal, Platz und einmal Komm machen und gut is...
Was man da für sinnvoller erachtet, ist jedem selbst überlassen. Ich persönlich finde den Weg, eine Maulkorbbefreiung quasi zu verschenken, aber für die Leinenbefreiung echten Gehorsam zu erwarten, klüger als die umgekehrte Schwerpunktsetzung.