Erstmal: alles Gute im Land der unbegrenzten Unnötigkeiten
!
Aufgrund meines Freundes (gebürtiger Los Angelesser (?oder wie auch immer?) pendele ich seit einigen Jahren immer zwischen drüben und hier hin und her.
Ich weiß nicht unter welchen Umständen ihr rübergeht. Aber es hört sich für mich irgendwie überstürzt und nicht genügend informiert an. Soll jetzt nicht böse gemeint sein, aber das interpretiere ich in dein Post hinein.
Also hundemäßig ist es eine seltsame (meiner Meinung nach) Sache. Meine Erfahrungen beziehen sich alle auf L.A. Wenn ihr also woanders hingeht, kann es sich anders gestalten.
1. Wohnung mit Haustieren ist meistens nicht. Katze oder Fußhupe wenn man RIESENGLÜCK hat. Und das schlägt mächtig auf die Miete drauf. Oft gibt es Gewichtsbegrenzungen für die Hunde. Nach dem Motto: Nur bis max. 30 Pfund o.ä. Eine gute Freundin von mir besitzt zwar ihr eigenes Haus, mietet aber das Grundstück, auf dem es steht (ist so ein Mobil Home
). Sie musste ihren Chow weggeben, da der Vermieter des Grundes die Haltung verbot. Also auch Häuser mieten hilft u.U. nicht.
2. Die dogparks, die ich gesehen habe, waren im Gegensatz zu dem, was mein Stinker vom Hundeauslaufgebiet gewöhnt ist, minnig. Aber ich kann verwöhnt sein. Ansonsten strengstes Anleingebot!!! In ländlicheren Gegenden (und die gibt es im Großraum L.A. auch) werden Hunde ohne Leine, deren Besitzer weit und breit nicht auszumachen ist, schon mal erschossen. Ich habe es noch nie erlebt. Gibt ja auch genügend Hundefänger, aber man wird immer wieder davor gewarnt. Naja, und Haufen wegmachen sowieso sonst gibt es saftige Strafen. Gerade die Cops in Cali sind ja berüchtigt. Auch bei sowas kennen die nichts.
3. Mir persönlich sind jede Menge zwar tierliebe aber auch gefährlich uninformierte Tierbesitzer begegnet. Subjektiv gesehen habe ich das Gefühl, dass die Deutschen besser über Tiere und ihre Bedürfnisse Bescheid wissen. Gerade in so Randgebieten mit herrlich eintönigen Vorgärten ist es Gang und Gäbe "unsichtbare Zäune" für die Vierbeiner zu installieren oder Bello ein Halsband mit eingebautem Spray, das gesprüht wird, wenn er bellt, umzulegen. Auch Würger sind in den "tollen" Hundeschulen ein beliebtes Mittel. So nach dem Motto: "Wenn wir ihren Hund in 24 Std nicht erziehen, bekommen sie ihr Geld zurück!" Beim letzen Mal im März habe ich es nicht mehr gesehen, aber früher wurden Hundewelpen im Schaufenster angeboten. Winzige Käfige, auf Gitter stehen, damit die Ausscheidungen durchfallen, kein Spielzeug, keine Decke, nur Wasser. Den ganzen Tag hinter Glas. Ich hätte heulen und kotzen und Amok laufen zugleich können. Also wie gesagt: ich will auf keinen Fall verallgemeinern!! Aber Hundekenntnis, nicht mal die Basics, habe ich bislang kaum feststellen können. In einem anderen thread wurde bereits angesprochen, dass Kettenhaltung und bei Pitti und Co. auch Hundekämpfe was vollkommen normales sind. Lange Rede, kurzer Sinn: meines Erachtens nach sind Hunde in leider nicht wenigen Fällen eine Ware (Tiere allgemein) und leiden deshalb alle Leiden, die vergängliche Dinge im Mutterland des Konsumterrors auch ertragen.
4. Ansonsten brauchst Du bei der Einreise den internationalen Impfausweis. Die letzte Tollwutimpfung darf nicht älter als 12 Monate aber nicht frischer als 30 Tage sein. Bei Welpen gelten andere Regeln. Ausserdem muss der TA hier einen Gesundheitscheck machen und unbedingt auf der dafür vorgesehen Seite des Impfpasses unterschreiben.
5. An die Flugbox solltest Du Hundi schon vorher gewöhnen, aber das weisst Du ja. Je nachdem welches Futter er hier isst, würde ich vielleicht eines angewöhnen, dass es auch drüben gibt (Eukanuba, IAMS z.B.) Wenn Du selbst kochst: In L.A. ist das Leitungswasser der blanke Horror. Deshalb bekommt auch mein 4Beiner Wasser aus dem Supermarkt. Kostest nicht viel. Kann man sich in den riesigen "Tanks" anliefern lassen. Aber auch Gallonen kosten nur ungefähr $1.
6. Zur Klimaumstellung kann ich dir nicht viel sagen. Jedenfalls nicht wie es für Hunde ist. Aber je nachdem wo es hingeht, wird es SAUMÄßIG HEISS!!! Ich dachte immer "toll, California, Strand, Sonne, alles super". Aber selbst im April kann es insbesondere im San Fernando Valley ätzend heiß werden, so dass sogar
ich (!!!) als Sonnenanbeter am liebsten nur im Haus bei voller Klimaanlage bleiben möchte.
Oh Gott, ist das lang geworden! Aber das war alles, was mir so fürs Erste eingefallen ist. Wo genau soll es denn hingehen? Wir können ja in Kontakt bleiben. Obwohl ich es nie gedacht hätte, bin ich drüben für alles, was nur irgendwie echt deutsch ist, dankbar
! Wenn Du noch irgendwelche Fragen hast, raus damit. Ich weiß zwar nicht alles. Aber ein wenig eben doch.
Liebe Grüße von der (noch) Teilzeit-Californierin