Hallo,
unser Hutch, den wir vor ca. 1 Jahr aus dem Tierheim bekamen, wurde uns damals auch mit einer äußerst schweren Futtermittelallergie übergeben. Körper und besonders die Ballen an den Pfoten waren übersäät mit Pickeln und Pusteln, teilweise auch blutig.
Hals und Bauch waren kahl. Hutch hatte außerdem eine starke Schilddrüsenunterfunktion und bekam Medikamente. Als Futter sollte er etwas Spezielles vom Tierarzt bekommen mit Canioka oder wie das heißt..............
Der Hund war insgesammt ein völliges Nervenbündel, total verstört und verängstigt, obwohl nur ca. 4 Wochen im TH. Ach ja, er ist ein Red Nose Old Family Pitbul. Damals war er ca. 17 Monate alt.
Ich holte mir dann erstmal eine 2. Meinung eines anderen Tierarztes, stellte den Hund woanders vor. In Absprache mit diesem Doc. stellte ich Hutchi zuerst auf Selbstgekochtes Fleisch mit Reis um, danach langsam auf ein ganz normales Trockenfutter. Dazu setzte ich sämtliche Medikamente erstmal ab und ließ den Hund einfach nur zur Ruhe kommen...........
Die Pusteln unter den Pfoten behandelte ich mit Ringelblumensalbe bzw. Penaten.
Meine Meinung war, das körperliche Beschwerden vielleicht auch mit dem Gesamtzustand bzw. sellischen Zustand des Tieres zu tun haben könnten. Ein Allergietest hatte auch keinen Aufschluss gebracht.
Heute nach einem Jahr kann Hutch verschiedene Futterarten vertragen, ohne Reaktion zu zeigen. der Hals ist wieder behaart und bis auf einen einzelnen dreisten Pickel auf dem Batzen ist nie wieder eine Hautreaktion aufgetaucht.
Mitterlweile kann ich zu seinem seelischen Zustand sagen, daß der Hund sich bei uns gefunden hat. Er ist immer noch etwas labil und ein wenig schreckhaft, Fremde die ihn anfassen wollen beäugt er oft mißtrauisch, sollten sie Kontakt erzwingen wollen, schnappt er auch(allerdings nur in die Luft)
Ansonsten ist er jetzt ein ausgeglichener Hund und zeigt keine körperlichen Probleme mehr, hoffe es bleibt so. Da er auf Fremde, besonders auch Tierarztbesuche völlig panisch reagierte, habe ich es bisher unterlassen, seine Schilddrüsenwerte nochmal zu prüfen, ob auch sie sich geändert haben könnten. Habe aber mit dem Schilddrüsenmedikament wieder angefangen. Demnächst steht seine Impfung an und ich hoffe, daß er dieses mal in der Praxis weniger panisch sein wird.
Ach ja, was mir noch zu seinem Verhalten auffällt. Damals hatte er die Macke, bis zur völligen Erschöpfung an die beleuchteten Deckenlampen zu springen, dabei stark zu speicheln. Ich habe noch nie einen Hund gesehen, der sich so in Erregung versetzen lässt.....................Auch das bloße Kratzen von Fingernägeln auf Stoffen z. B. , das Scharren des Fußes auf dem Boden oder der Reflex eines Spiegels an der Decke erzeugen dieses Verhalten bei ihm. Damals bekam man ihn aus dieser Erregunsgphase nicht mehr raus, außer er wurde gezwugen das Zimmer in dem die Reize waren zu verlassen, dieses ging aber nur mit körperlicher Gewalt bzw. unter Zwang.
Wir haben viel mit ihm geübt, nach viel körperlicher Auslastung mit voller Absicht diese Reize angewandt, und zwar immer und immer wieder, ihn aber auch wieder gezielt rausgebracht aus dieser Situtation. Mitterlweile würde ich seine Verhalten als etwas stärkeren Spieltrieb bezeichnen können, er ist aber immer ganz leicht abzulenken bzw. abzurufen. Viele seiner Reize reizen ihn nun kaum noch
Unser Hutch, eine Nervensäge und ganz süßer Lümmel