mal eben hier auch noch ein bisserl reinsenf, weil mir das alles zu schwarz-weiß ist
also da redet jemand (in der theorie) von der unnötigkeit jedweder selbstreflexion des elternteil, dessen kind mehrere lämmer totfoltert, aber MEIN schwarz-geweiße befleißigt dich dann zum reinsenfen? Irgendwie sehe ich da die Verhältnissmäßigkeit nicht gewahrt
Außerdem versuche ich möglichst alle Graustufen zu beachten, weitere Erläuterungen siehe unten.
also aus meiner Erfahrung raus liegt es nicht immer daran, dass in der Erziehung was falsch gelaufen ist - manchmal da gibt es ganz unglückliche Konstellationen von Kindern / Jugendlichen und äußeren Einflüssen, also sehr speziellen Situationen oder Eindrücken und dann - Peng - laufen die Dinge auf einmal vollkommen aus dem Ruder, in eine Richtung, die so unter anderen Bedingungen/ in anderer Konstellation nie möglich gewesen wäre
Ok Biggy, klar, ich nehm andere Einflüsse nicht völlig raus. Es kann generell einiges schief gehen und das ist NATÜRLICH nicht immer zu 100% ausschließlich Schuld der Eltern.
Aber: Wir reden hier von 8-9jährigen Kindern. Es geht doch um generelle Tendenzen und Regelmäßigkeiten. Und die sagen mir - zumindest glaube ich das -: Kinder, die im Alter von 8 - 9 Jahren mehrere Lämmer totprügeln brauchen dringend Hilfe, denn
irgendwas IST schiefgelaufen!
Und keine Prügel. Bereits kaputte Psychen noch (eventuell) traumatisieren und es wird unter relativer Garantie *g* nicht besser.
Außerdem sagen die (also die generellen Tendenzen und Regelmäßigkeiten) mir: Das WICHTIGSTE zur Charakterbildung, Ethik, Verhalten etc. fürs Kind ist immer noch das Elternhaus. Selten ist da alles in Ordnung (und "gutbürgerlich" ist kein Garant für eine super Erziehung) wenn Kinder SO abgehen. Nicht unmöglich vielleicht - aber selten.
hält er sich in dem alter nicht dran,muß er halt mit konsequenzen rechnen
Aber was bringt das, außer dem Ausleben von Rachgefühlen und dem Abreagieren Deiner Wut? Meinst Du das Windelweichprügeln verursacht auf einmal Achtung vor dem Leben?
hat für mich nichts mit Ausleben von Rachegelüsten oder Abreagieren von Wut zu tun - meist ist es Hilflosigkeit
NICHTS? Natürlich IST es oft Hilflosigkeit.
Aber frag doch mal prügelnde Eltern, was sie in dem Moment wollen - ich glaube, "Hilflosigkeit ausdrücken" wird nicht häufig genannt werden, wenn sie ehrlich sind. Ich hab oft genug in die Augen gewalttätiger Eltern gesehen, während der Tat, glaub mir, da sieht man (im Schnitt! Ausnahmen mag es geben) bestimmt kein Zögern, keine Verzweiflung und keine Trauer (was mit Hilflosigkeit zu assoziieren wäre). Oder frag geprügelte Kinder, was sie dort gesehen haben. Natürlich kann es Hilflosigkeit ausdrücken, aber der vorherrschende Affekt zum Zeitpunkt der Tat ist Wut, bzw. Zorn. Manchmal auch Verachtung und Abscheu.
Aber: die Wut an sich ist ja nachvollziehbar, stell Dir vor Du wirst als Tierfreund Zeuge eines solchen Zwischenfalls. Ist ja ganz normal, aber das ENTSETZEN, wie diese Kinder so werden konnten, sollte doch auch noch eine Rolle spielen.
aber das mal außen vor: natürlich lernt ein Kind nicht mittels Prügel Achtung vor dem Leben - aber manchmal reicht als erster Schritt schon, dass die Angst vor Prügel größer ist als die Freude am Tun
Kann sein, aber eventuell macht die Angst vor der Prügel auch noch mehr kaputt. Auf jeden Fall ist "Fehlverhalten -> Prügel" von Elternseite KEIN erschöpfendes Mittel, um ursächlich was zu ändern.
WENN es mit dem Kind gerecht werdenden Erläuterungen einhergeht KANN es helfen, aber es ist einfach nicht nötig, da es immer auch andere Mittel gibt, und warum sollte man dann was riskieren.
damit ist zumindest mal Zeit gewonnen um das Problem, das eigentlich hinter allem steckt, zu lösen - das heißt jetzt nicht, dass das eine von mir gut geheißene Vorgehensweise ist, die Generation meiner Eltern und die davor wurden allerdings noch oft durch "Abschreckung" erzogen
Ich bin auch nicht gegen Strafe, gar nicht. Ich bin auch, im angemessenen Kontext, für Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Aber hier geht es um 8(!!!!) und 9(!!!!) jährige Kinder, die Lämmer (!!!!) über mehrere Tage hinweg (!!!!) totgeprügelt haben (!!!!).
Ich frag mich immer noch wie man davon ausgehen kann, dass diese Kinder geistig völlig normal sein können?? Was für ein Menschenbild muss man haben??
Wie auch immer es zu erklären ist, und ob die Eltern die alleinige Schuld, Anteil oder gar keine haben - der Ruf sollte in Richtung professioneller Hilfe gehen, nicht ins Ausleben von Rache-, Wut- oder Hiflosigkeitsgefühlen.
Das ist das, was mich von Anfang an in diesem Thread so angewidert hat.
@ buroni
leute,die kindermit hunden vergleichen und auf eine stufe stellen,mit denen möchte ich nicht diskutieren
Die Flucht vor dem Argument *g*
Auf eine Stufe stellen ist was anderes, als vergleichen. Um zwei Dinge zu vergleichen müssen sie in mindestens einer Sache Parallelen haben, das ist allein durch die Erziehbarkeit gegeben. Worauf buroni hinaus wollte, wenn sie es scheinbar so schwer ausdrückt, dass es unverständlich wird *g*:
Es ist ihr (und mir und anderen) ein Rätsel, warum man bei der Hundeerziehung einsieht, dass, bei "durchdrehendem" Hund eine gewisse Mitschuld beim Erzieher liegen muss, selbst wenn der meint, alles richtig gemacht zu haben - bei der Kindererziehung diese Einsicht aber nicht aufgebracht wird.
Dass Hund/Kind, Halter/Eltern nicht auf einer Stufe sind ist klar, aber um buronis Unverständnis bzgl. dieses Sachverhalts auszudrücken dürfte der Vergleich ausreichen, sodass eine Verweigerung einer Antwort wohl eher auf mangelnde Argumentation als auf echtes Prinzip zurückzuführen ist.
@ biggy
danke,wenigstens einer,der mich und meine posts verstanden hat
Ich glaube es geht hier weniger um Verständnis als um Zuspruch in der Sache.
Was haben wir denn missverstanden, wenn wir sagen, Du hast Deinen Sohn so erzogen, dass er Tiere mit Respekt behandelt, würdest ihn in einem solchen Fall aber windelweich prügeln. Und dass Du Prügel GENERELL als tägliches Erziehungsmittel auch nicht anwendest/befürwortest ist auch klar.
Nicht einer Meinung sein heißt ja nicht, dass man die Aussage des anderen nicht versteht. Und unsere Meinungen gehen halt insofern auseinander, als wir Kinder in diesem Alter NIE windelweich prügeln wollen, Du es aber in Erwägung ziehst.
Wo ist das Missverständnis?
und an den rest,der hier alles und jeden auseinander nehmen möchte
Das zeugt allerdings von Missverständnis
Die Forderung ist; wenn mein Kind Tiere zu Tode foltert, möchte ich wissen, warum es das tut und schaue, ob ich einen Fehler im Umgang mit ihm gemacht haben könnte. Und nicht: ist mir egal warum, Wirkung->Ursache ist eh hokuspokus, dann setzt's Kloppes, fertig.
Das ist ja wohl einer gelinder Unterschied zu "alles und jeden auseinander nehmen".
wer von euch,der hier alles so wissenschaftlich angeht,für alles eine 100%erklärung abgeben möchte hat kinder?
Ich antworte mal auf diese direkte Frage, auch wenn Du mir keine einzige beantwortet hast bis jetzt
Ich weiß nicht ob ich mich angesprochen fühlen soll, denn ich geh überhaupt nicht wissenschaftlich ran, ich hab nicht im geringsten psychologische Wissenschaften studiert, höchstens als Alltagsempirie und mit Kindern (und deren Eltern) zusammen sein. Aber ich akzeptiere doch so einiges an psychologischer Empirie, weil es einfach beweisbar ist, und ich nehme an, in diesem Fall wird das bißchen Alltagsverstand schon als Wissenschaft gewertet xD Ich habe keine leiblichen Kinder, aber ich lebe mit Kindern. Meine Mutter hat allerdings Kinder - von der hab ich einiges gelernt. Meine Oma hat auch Kinder
von der hab ich auch einiges gelernt. Die war früher aber noch teilweise so "klassisch preußisch" drauf; hat dann aber auch gemerkt, Prügel bringt meistens einfach nix und entsprechend gelernt und einiges bereut.
Ich lebe in einer Großfamilie deren Ausmaße sich die meisten vermutlich nichtmal mithilfe von sogenannten "Reality-Dokus" vorstellen können
Noch vor einer Generation war es dort wo der meiste Teil lebt nicht unüblich Kinder bis aufs Blut zu züchtigen. Ich kenne Menschen in meinem Alter, deren Kopfhaut aufgrund elterlicher Schläge aufgeplatzt ist und genäht werden musste. Dort herrscht teilweise die Mentalität: Ich sag meinem Kind was es nicht darf, ich erklär es ihm auch, aber wenn es sich nicht dran hält setzt es was. Der Dorfpolizist hat 11jährige damit bedroht sie zu erschießen (nur um ihnen Angst zu machen - hat geklappt, bis heute), von den Eltern gab es Beifall, und Auspeitschen mit Stacheldraht hat nicht empört. Diese Menschen sind allesamt traumatisiert, die einen kommen ganz gut da raus und damit zu recht, ein ordentlicher Teil hat Depressionen und in jedem Kind kann man ein Resultat seiner Erziehung sehen. WENN mich Kinder überrascht haben, bezüglich ihres Werdegangs, dann war es positiv. Meist kann man aber das, wie sie geworden sind, absolut nachvollziehen, wenn man die Vorgeschichte kennt. Und noch nie hab ich ein Kind gesehen, das und dessen Umfeld ich wirklich GEKANNT habe, weil ich selbst Teil der Familie bin, das URSACHENLOS so ausgeflippt ist.
Ich will nicht sagen, dass es das nicht gibt, aber ich halte es für eine statistisch vernachlässigbare Größe.