Kinder prügeln Lämmer tot

wenn mein bengel sich das in dem alter geleistet hätte,dann hätte ich ihn windelweich geprügelt;)
jetzt ist er 14 und läßt immer noch jeden wurm,jede schnecke etc. am leben

bin ich deswegen asozial?
so what:D
es ist mein kind,ich habe ihn so erzogen,daß jedes leben geachtet wird.
hält er sich in dem alter nicht dran,muß er halt mit konsequenzen rechnen

Für mich passt das nicht zusammen. Auf der einen Seite behauptest du, du hättest dein Kind so erzogen, dass es jedes Leben achtet. Auf der anderen Seite redest du von windelweich prügeln eines Lebewesens (was Kinder ja sind)- was hat das denn mit Achtung zu tun? Das Kind macht einen schlimmen Fehler und das gibt dir dann die Rechtfertigung, dich als Erwachsener genauso daneben zu benehmen wie ein Kind? Und es macht dich dann besser als das Kind, nur weil bei dir offensichtlicher ist, warum du so austickst?

Das ist schlicht Straf"pädagogik". Wenn was falsch gemacht wird, wird bestraft. So lernt das Kind (oder jedes andere lernfähige Wesen) Ursache und Wirkung, aber nur in der simpelsten Verknüpfung. "wenn ich x mache wird y passieren"

Das kann durchaus zu einem gewünschten Anpassen des Verhaltens führen - es kann auch sogar sein, dass das Kind irgendwann kapiert WARUM es bestraft wird und WARUM das, was es getan hat, als falsch empfunden wird. Vermutlich dann, wenn ihm zusätzlich zur Strafe auch erklärt wird, warum, weshalb, etc.

Es kann aber auch sein, dass das Kind nicht versteht warum es bestraft wird und warum sein Tun falsch ist (sei es, weil es zu jung ist, sei es, weil es ihm nicht kindgerecht nahegebracht wird, oder aus sonstigen Gründen), sich dann einfach nur, für es selbst unnachvollziehbar, gemaßregelt sieht und kapiert "wenn ich x mache und werde erwischt passiert y".

Dann wird es seine Konzentration eher darauf legen, nicht erwischt zu werden, als ein Verhalten abzulegen, dass es SELBST eigenständig als falsch erkannt hat - weil es es eben noch nicht als falsch erkannt hat.
Dann haben wir ein sich ungerechterweise körperlich gezüchtigt sehendes Kind (welch gravierende Auswirkungen auf die Psyche das hat kann man in diversen Texten nachlesen, solange man das natürlich nicht für Psychoquatsch, sondern einfach nur wissenschaftlich-empirische Lehre vom Menschen hält ;) ), das durch die als ungerecht empfundene Verletzung (psychisch und physisch) ziemlich unter Druck steht und DANN kann sich sowas eben leicht wiederholen; das Kind gibt das weiter, was es von seinen Bezugspersonen erfahren hat, nämlich, "wenn mir das verhalten von einem schwächeren nicht gefällt, kann ich ihn schlagen". Und je nach Intensität der Verletzung kann daraus auch mal "ich kann schwächere schlagen" werden, ohne weitere Einschränkung.
Das alles kann man natürlich viel gewaltfreier und einfacher haben, in dem man dem Kind einfach vorlebt und erklärt, wie man mit anderen Wesen umzugehen hat.
 
  • 2. Juni 2024
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Hi Lyn ... hast du hier schon mal geguckt?
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ist mein post so schwer zu lesen?:verwirrt:

er hat es nicht getan und auch nie prügel bezogen;).
ich habe es ihm von klein auf beigebracht,das tiere nicht absichtlich gequält und getötet werden dürfen.

wenn es aber in dem alter passiert wäre,obwohl er es tagtäglich anders vorgelebt bekommen hat und das auch noch bei lämmern,die bestimmt nicht lautlos gestorben sind,dann hätte es gerumst und dafür hätte ich mich dann auch bei niemandem für gerechtfertigt.

Lesen kann man das schon, aber zu verstehen ist es nicht. Denn du rechtfertigst doch dein Verhalten in einem für dich bisher fiktiven Fall! Ein Erwachsener verprügelt sein Kind, WEIL..... geht für dich in Ordnung, denn das hat ja seinen Grund. Ein Kind quält ein Tier, WEIL... egal, kann nicht an dir liegen, du hast das in deinen Augen nicht zu verschulden, aber es rechtfertigt dein Verhalten.
 
ist mein post so schwer zu lesen?:verwirrt:

er hat es nicht getan und auch nie prügel bezogen;).
ich habe es ihm von klein auf beigebracht,das tiere nicht absichtlich gequält und getötet werden dürfen.

Ja. Ist angekommen.
Du hast ihn so erzogen, daher hat er es nicht gemacht.
Hätte er es doch gemacht, dann hättest Du ihn offensichtlich nicht so erzogen, oder es hätte andere Defizite gegeben. Und dafür würde ICH als Elternteil erstmal mich fragen "was ist hier denn schiefgelaufen?", als die Kloppes an meinen Sohn weiterzugeben, der mir vom ersten Tag an quasi ausgeliefert ist, und den ich (und sein Vater) vermutlich so sehr prägen, wie sonst niemand.
Wenn Dein Hund sich danebenbenimmt übernimmst Du auch die Verantwortung, oder?

wenn es aber in dem alter passiert wäre,obwohl er es tagtäglich anders vorgelebt bekommen hat und das auch noch bei lämmern,die bestimmt nicht lautlos gestorben sind,dann hätte es gerumst und dafür hätte ich mich dann auch bei niemandem für gerechtfertigt.

Ich kann verstehen, wenn Du sagst "14 ist für mich ein Alter, in dem er andere Ansagen kriegt, als wenn er es mit 5 gemacht hätte". Ich denke auch, dass ich bei einem Teenie deutlich anders reagiert hätte, als bei den 8, 9 Jährigen, von denen hier die Rede ist.
TROTZDEM kann ich mich als Elternteil doch nicht so sehr aus der Verantwortung stehlen, zu sagen "ICH hab alles richtig gemacht, mein Sohn ist der Bösewicht" - auch nicht mit 14 Jahren.
Wenn sowas passiert KANN nicht alles richtig gemacht worden sein. Oder könntest Du Dir vorstellen, dass Dein Sohn so austickt?
Und dann wäre noch zu überlegen, was bringt die Prügel? Meinst Du ehrlich - ich habe das glaub ich schonmal gefragt - man kann "Achtung vor dem Leben" in jemanden reinprügeln, oder wäre es in dem Fall nicht einfach nur Luft-Ablassen?
Also, Sohni tötet Lämmer, Mama verprügelt Sohn, Sohn kommt zu ehrlicher Einsicht, wegen der Prügel? Jemand, der so pervers ist, Lämmer totzuprügeln wird durch Schläge ganz bestimmt nicht geheilt.
WENN man darauf besteht, sollte man so ehrlich sein zuzugeben, dass es einfach nur ein Abreagieren ist, ohne die ERNSTHAFTE Erwartung, im Charakter des Kindes etwas geändert zu haben.
 
wenn mein bengel sich das in dem alter geleistet hätte,dann hätte ich ihn windelweich geprügelt;)
jetzt ist er 14 und läßt immer noch jeden wurm,jede schnecke etc. am leben

bin ich deswegen asozial?
so what:D
es ist mein kind,ich habe ihn so erzogen,daß jedes leben geachtet wird.
hält er sich in dem alter nicht dran,muß er halt mit konsequenzen rechnen

Für mich passt das nicht zusammen. Auf der einen Seite behauptest du, du hättest dein Kind so erzogen, dass es jedes Leben achtet. Auf der anderen Seite redest du von windelweich prügeln eines Lebewesens (was Kinder ja sind)- was hat das denn mit Achtung zu tun? Das Kind macht einen schlimmen Fehler und das gibt dir dann die Rechtfertigung, dich als Erwachsener genauso daneben zu benehmen wie ein Kind? Und es macht dich dann besser als das Kind, nur weil bei dir offensichtlicher ist, warum du so austickst?

Das ist schlicht Straf"pädagogik". Wenn was falsch gemacht wird, wird bestraft. So lernt das Kind (oder jedes andere lernfähige Wesen) Ursache und Wirkung, aber nur in der simpelsten Verknüpfung. "wenn ich x mache wird y passieren"

Für mich ist das tiefstes Mittelalter, Auge um Auge, Zahn um Zahn. Weil das Kind dem Tier körperlichen Schaden zufügt, muss es Gleiches erleiden.... Dann führen wir die Kette weiter, weil ein Erwachsener ein Kind nicht windelweich prügeln darf, kommt dann ein Polizist mit der Lizenz zum strafen und verprügelt den Prügler.... Rest ist geschenkt. ;)

Ich bin auch der Meinung, dass Taten und Strafen in einem Verhältnis zueinander stehen sollten. Gerade deshalb finde ich es wichtig, als Erwachsener nicht kopflos nur aus seinen Empfindungen heraus eigenen Taten freien Lauf zu lassen und dabei zu vergessen, was ich erreichen will.
 
und ein letztes mal;)

ich brauche mein verhalten hier nicht zu rechtfertigen-bei meiner erziehung hat alles geklappt.

auf das geschreibsel mit der ursachenforschung habe ich keinen nerv und ich bin kein fan von dutzidutzi erziehung und prügeln.
ein gesundes mittelmaß sollte es sein,aber das muß jeder für sich selbst entscheiden und mit dieser entscheidung dann auch leben.
 
und ein letztes mal;)

ich brauche mein verhalten hier nicht zu rechtfertigen-bei meiner erziehung hat alles geklappt.

Ich glaube, Deine Erziehung hat hier niemand angegriffen, nur ein gewisses Prinzip.

auf das geschreibsel mit der ursachenforschung habe ich keinen nerv

Dann sei doch so gut und frag nächstes Mal nicht danach, ich tipp mir nen Wolf ... xD
Naja, mir wären GERADE meine Kinder Ursachenforschung wert. Es wäre schließlich in höchstem Maße ungerecht, mein Kind für etwas zu bestrafen, dessen URSACHE in meinem Verhalten liegt.

und ich bin kein fan von dutzidutzi erziehung und prügeln.
ein gesundes mittelmaß sollte es sein,aber das muß jeder für sich selbst entscheiden und mit dieser entscheidung dann auch leben.

Von was anderem redet ja auch keiner, aber warum das Prügeln in dem von Dir skizzierten Fall gesund sein sollte ist nicht klar geworden.
 
Katzenschutz dann sei mal nicht so überzeugt...denn so überzeugt wie du bist so sind Andere von anderem überzeugt....und so lange du nichts von der Materie wirklich weißt sollte man sich mit seinen Überzeugungen zurückhalten um irgendwelche Urteile zu sprechen....

Katzenschutz hat kein Urteil gesprochen, sondern ihre Meinung / Überzeugung geäußert. Ich denke, das darf sie mit dem selben Recht wie jeder Andere, der sich in diesem Thread geäußert hat.

Und was heißt "von der Materie wirklich etwas wissen" in diesem Zusammenhang?
Man kann theoretisches Fachwissen zu der Thematik haben, aber ich bestreite, dass einen das befähigt, sich von außen her, aufgrund ein paar gehörter oder gelesener Nachrichten, ein Urteil über die konkreten Jungs in diesem konkreten Fall zu erlauben.

Deshalb bin ich dafür, dass entweder jeder oder niemand seine Überzeugungen äußern darf. Und du dich vielleicht nicht als Zensor aufspielen solltest, der bestimmt, wer hier seine Meinung äußern darf. :unsicher:

Danke Dir - exakt so isses :fuerdich::fuerdich:
 
mal eben hier auch noch ein bisserl reinsenf, weil mir das alles zu schwarz-weiß ist
wenn mein bengel sich das in dem alter geleistet hätte,dann hätte ich ihn windelweich geprügelt;)
jetzt ist er 14 und läßt immer noch jeden wurm,jede schnecke etc. am leben
Schön, daß das mit der Achtung vor Tieren geklappt hat. Aber wäre nicht so ein BISSCHEN Selbstkritik bei Dir im Spiel, oder würdest Du völlig ausblenden, dass Kinder ja doch ein Produkt ihrer, damit Deiner, Erziehung sind und dass man, wenn was schiefgelaufen ist, vielleicht zuerst bei sich ansetzen sollte?
also aus meiner Erfahrung raus liegt es nicht immer daran, dass in der Erziehung was falsch gelaufen ist - manchmal da gibt es ganz unglückliche Konstellationen von Kindern / Jugendlichen und äußeren Einflüssen, also sehr speziellen Situationen oder Eindrücken und dann - Peng - laufen die Dinge auf einmal vollkommen aus dem Ruder, in eine Richtung, die so unter anderen Bedingungen/ in anderer Konstellation nie möglich gewesen wäre

und das gilt nicht nur für Kinder, sondern auch für Teenies und sogar Erwachsene

hält er sich in dem alter nicht dran,muß er halt mit konsequenzen rechnen
Aber was bringt das, außer dem Ausleben von Rachgefühlen und dem Abreagieren Deiner Wut? Meinst Du das Windelweichprügeln verursacht auf einmal Achtung vor dem Leben?
hat für mich nichts mit Ausleben von Rachegelüsten oder Abreagieren von Wut zu tun - meist ist es Hilflosigkeit

aber das mal außen vor: natürlich lernt ein Kind nicht mittels Prügel Achtung vor dem Leben - aber manchmal reicht als erster Schritt schon, dass die Angst vor Prügel größer ist als die Freude am Tun

damit ist zumindest mal Zeit gewonnen um das Problem, das eigentlich hinter allem steckt, zu lösen - das heißt jetzt nicht, dass das eine von mir gut geheißene Vorgehensweise ist, die Generation meiner Eltern und die davor wurden allerdings noch oft durch "Abschreckung" erzogen
 
Mal ne Frage an die "ich-würde-mein-Kind-windelweich-Prügeln" Fraktion: was macht ihr denn mit einem nicht sozialisieren Hund, der auf Artgenossen losgeht?:verwirrt:

Prügelt ihr dann auch auf den ein?
Wohl kaum... mit einem Hund würde man zum Hundetrainer gehen und anfangen ihn zu sozialisieren... aber immer schön auf das Kind einprügeln, wenn es sich nicht sozial und "richtig" verhält, oder wie?:rolleyes:


Lustigerweise ist das Gejammer ja immer sehr groß, wenn Polizisten nen durchgedrehten SoKa erschießen (ach, man hätte ja nen Trainer holen sollen und den einfangen etc., das tier kann ja nix dafür und so weiter und so fort- stimmt ja auch!)- aber dann in einem Thread, in dem sich Kinder mal wie die Axt im Walde benehmen wird dann Prügel gefordert?:verwirrt:
Wo liegt denn nun der Unterschied zwischen einem Kind, das nicht sozialisiert wurde (bzw. dessen emotionale Entwicklung nicht gefördert wurde) und einem Hund?
 
@ buroni

leute,die kindermit hunden vergleichen und auf eine stufe stellen,mit denen möchte ich nicht diskutieren:D

@ biggy

danke,wenigstens einer,der mich und meine posts verstanden hat

und an den rest,der hier alles und jeden auseinander nehmen möchte

wer von euch,der hier alles so wissenschaftlich angeht,für alles eine 100%erklärung abgeben möchte hat kinder?:D
 
Mal ne Frage an die "ich-würde-mein-Kind-windelweich-Prügeln" Fraktion: was macht ihr denn mit einem nicht sozialisieren Hund, der auf Artgenossen losgeht?:verwirrt:

Prügelt ihr dann auch auf den ein?
Wohl kaum...
ganz ehrlich? auf einen Hund, der auf Artgenossen losgeht, muss ich im Notfall erstmal massiv einwirken, damit er mir das agieren lässt - denn ich kann hier angesichts diverser freilaufender Der-Tut-Nixe alles brauchen, nur nicht einen Hund, der artgenossen-agressiv hinter mir vorkommt

mit einem Hund würde man zum Hundetrainer gehen und anfangen ihn zu sozialisieren...
joo, das auch, und was das an Arbeit bedeutet, weiß ich, hab ich ja schon hinter mir - aber wichtig ist, dass nichts passiert, solange dran gearbeitet wird (weil mit 'nem dank Behörenanordnung weggenommenen oder toten Hund arbeitet es sich so schlecht)
aber immer schön auf das Kind einprügeln, wenn es sich nicht sozial und "richtig" verhält, oder wie?:rolleyes:
das ist jetzt das, was ich mit schwarz-weiß-Denke meinte *seufz*, es geht doch nicht nur vorwärts oder rückwärts, gibt doch noch andere Richtungen ....
 
..aber immer schön auf das Kind einprügeln, wenn es sich nicht sozial und "richtig" verhält, oder wie?:rolleyes:
das ist jetzt das, was ich mit schwarz-weiß-Denke meinte *seufz*, es geht doch nicht nur vorwärts oder rückwärts, gibt doch noch andere Richtungen ....

Sorry, aber die Aussage, über die zuletzt diskutiert wird, hatte nur eine Richtung:
wenn mein bengel sich das in dem alter geleistet hätte,dann hätte ich ihn windelweich geprügelt

Dann kam, sinngemäß (wörtlich kann man ja nachlesen), habe ihn anders erzogen und wer nicht hören will, muss fühlen.
Ich seh da nicht einen klitzkleinen Hinweis darauf, dass man sich auch nur ansatzweise damit beschäftigt, WARUM das passiert wäre, was ja auch im weiteren Verlauf bestätigt wird, denn Ursachenforschung nervt doch nur.
 
mal eben hier auch noch ein bisserl reinsenf, weil mir das alles zu schwarz-weiß ist

also da redet jemand (in der theorie) von der unnötigkeit jedweder selbstreflexion des elternteil, dessen kind mehrere lämmer totfoltert, aber MEIN schwarz-geweiße befleißigt dich dann zum reinsenfen? Irgendwie sehe ich da die Verhältnissmäßigkeit nicht gewahrt :p ;)
Außerdem versuche ich möglichst alle Graustufen zu beachten, weitere Erläuterungen siehe unten.

also aus meiner Erfahrung raus liegt es nicht immer daran, dass in der Erziehung was falsch gelaufen ist - manchmal da gibt es ganz unglückliche Konstellationen von Kindern / Jugendlichen und äußeren Einflüssen, also sehr speziellen Situationen oder Eindrücken und dann - Peng - laufen die Dinge auf einmal vollkommen aus dem Ruder, in eine Richtung, die so unter anderen Bedingungen/ in anderer Konstellation nie möglich gewesen wäre
Ok Biggy, klar, ich nehm andere Einflüsse nicht völlig raus. Es kann generell einiges schief gehen und das ist NATÜRLICH nicht immer zu 100% ausschließlich Schuld der Eltern.

Aber: Wir reden hier von 8-9jährigen Kindern. Es geht doch um generelle Tendenzen und Regelmäßigkeiten. Und die sagen mir - zumindest glaube ich das -: Kinder, die im Alter von 8 - 9 Jahren mehrere Lämmer totprügeln brauchen dringend Hilfe, denn irgendwas IST schiefgelaufen!
Und keine Prügel. Bereits kaputte Psychen noch (eventuell) traumatisieren und es wird unter relativer Garantie *g* nicht besser.

Außerdem sagen die (also die generellen Tendenzen und Regelmäßigkeiten) mir: Das WICHTIGSTE zur Charakterbildung, Ethik, Verhalten etc. fürs Kind ist immer noch das Elternhaus. Selten ist da alles in Ordnung (und "gutbürgerlich" ist kein Garant für eine super Erziehung) wenn Kinder SO abgehen. Nicht unmöglich vielleicht - aber selten.

hält er sich in dem alter nicht dran,muß er halt mit konsequenzen rechnen
Aber was bringt das, außer dem Ausleben von Rachgefühlen und dem Abreagieren Deiner Wut? Meinst Du das Windelweichprügeln verursacht auf einmal Achtung vor dem Leben?
hat für mich nichts mit Ausleben von Rachegelüsten oder Abreagieren von Wut zu tun - meist ist es Hilflosigkeit
NICHTS? Natürlich IST es oft Hilflosigkeit.
Aber frag doch mal prügelnde Eltern, was sie in dem Moment wollen - ich glaube, "Hilflosigkeit ausdrücken" wird nicht häufig genannt werden, wenn sie ehrlich sind. Ich hab oft genug in die Augen gewalttätiger Eltern gesehen, während der Tat, glaub mir, da sieht man (im Schnitt! Ausnahmen mag es geben) bestimmt kein Zögern, keine Verzweiflung und keine Trauer (was mit Hilflosigkeit zu assoziieren wäre). Oder frag geprügelte Kinder, was sie dort gesehen haben. Natürlich kann es Hilflosigkeit ausdrücken, aber der vorherrschende Affekt zum Zeitpunkt der Tat ist Wut, bzw. Zorn. Manchmal auch Verachtung und Abscheu.
Aber: die Wut an sich ist ja nachvollziehbar, stell Dir vor Du wirst als Tierfreund Zeuge eines solchen Zwischenfalls. Ist ja ganz normal, aber das ENTSETZEN, wie diese Kinder so werden konnten, sollte doch auch noch eine Rolle spielen.

aber das mal außen vor: natürlich lernt ein Kind nicht mittels Prügel Achtung vor dem Leben - aber manchmal reicht als erster Schritt schon, dass die Angst vor Prügel größer ist als die Freude am Tun
Kann sein, aber eventuell macht die Angst vor der Prügel auch noch mehr kaputt. Auf jeden Fall ist "Fehlverhalten -> Prügel" von Elternseite KEIN erschöpfendes Mittel, um ursächlich was zu ändern.
WENN es mit dem Kind gerecht werdenden Erläuterungen einhergeht KANN es helfen, aber es ist einfach nicht nötig, da es immer auch andere Mittel gibt, und warum sollte man dann was riskieren.

damit ist zumindest mal Zeit gewonnen um das Problem, das eigentlich hinter allem steckt, zu lösen - das heißt jetzt nicht, dass das eine von mir gut geheißene Vorgehensweise ist, die Generation meiner Eltern und die davor wurden allerdings noch oft durch "Abschreckung" erzogen
Ich bin auch nicht gegen Strafe, gar nicht. Ich bin auch, im angemessenen Kontext, für Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Aber hier geht es um 8(!!!!) und 9(!!!!) jährige Kinder, die Lämmer (!!!!) über mehrere Tage hinweg (!!!!) totgeprügelt haben (!!!!).
Ich frag mich immer noch wie man davon ausgehen kann, dass diese Kinder geistig völlig normal sein können?? Was für ein Menschenbild muss man haben??

Wie auch immer es zu erklären ist, und ob die Eltern die alleinige Schuld, Anteil oder gar keine haben - der Ruf sollte in Richtung professioneller Hilfe gehen, nicht ins Ausleben von Rache-, Wut- oder Hiflosigkeitsgefühlen. ;)
Das ist das, was mich von Anfang an in diesem Thread so angewidert hat.

@ buroni

leute,die kindermit hunden vergleichen und auf eine stufe stellen,mit denen möchte ich nicht diskutieren:D
Die Flucht vor dem Argument *g*
Auf eine Stufe stellen ist was anderes, als vergleichen. Um zwei Dinge zu vergleichen müssen sie in mindestens einer Sache Parallelen haben, das ist allein durch die Erziehbarkeit gegeben. Worauf buroni hinaus wollte, wenn sie es scheinbar so schwer ausdrückt, dass es unverständlich wird *g*:
Es ist ihr (und mir und anderen) ein Rätsel, warum man bei der Hundeerziehung einsieht, dass, bei "durchdrehendem" Hund eine gewisse Mitschuld beim Erzieher liegen muss, selbst wenn der meint, alles richtig gemacht zu haben - bei der Kindererziehung diese Einsicht aber nicht aufgebracht wird.
Dass Hund/Kind, Halter/Eltern nicht auf einer Stufe sind ist klar, aber um buronis Unverständnis bzgl. dieses Sachverhalts auszudrücken dürfte der Vergleich ausreichen, sodass eine Verweigerung einer Antwort wohl eher auf mangelnde Argumentation als auf echtes Prinzip zurückzuführen ist. ;)

@ biggy

danke,wenigstens einer,der mich und meine posts verstanden hat
Ich glaube es geht hier weniger um Verständnis als um Zuspruch in der Sache.
Was haben wir denn missverstanden, wenn wir sagen, Du hast Deinen Sohn so erzogen, dass er Tiere mit Respekt behandelt, würdest ihn in einem solchen Fall aber windelweich prügeln. Und dass Du Prügel GENERELL als tägliches Erziehungsmittel auch nicht anwendest/befürwortest ist auch klar.
Nicht einer Meinung sein heißt ja nicht, dass man die Aussage des anderen nicht versteht. Und unsere Meinungen gehen halt insofern auseinander, als wir Kinder in diesem Alter NIE windelweich prügeln wollen, Du es aber in Erwägung ziehst.
Wo ist das Missverständnis?

und an den rest,der hier alles und jeden auseinander nehmen möchte
Das zeugt allerdings von Missverständnis ;)
Die Forderung ist; wenn mein Kind Tiere zu Tode foltert, möchte ich wissen, warum es das tut und schaue, ob ich einen Fehler im Umgang mit ihm gemacht haben könnte. Und nicht: ist mir egal warum, Wirkung->Ursache ist eh hokuspokus, dann setzt's Kloppes, fertig.
Das ist ja wohl einer gelinder Unterschied zu "alles und jeden auseinander nehmen".

wer von euch,der hier alles so wissenschaftlich angeht,für alles eine 100%erklärung abgeben möchte hat kinder?:D
Ich antworte mal auf diese direkte Frage, auch wenn Du mir keine einzige beantwortet hast bis jetzt :) Ich weiß nicht ob ich mich angesprochen fühlen soll, denn ich geh überhaupt nicht wissenschaftlich ran, ich hab nicht im geringsten psychologische Wissenschaften studiert, höchstens als Alltagsempirie und mit Kindern (und deren Eltern) zusammen sein. Aber ich akzeptiere doch so einiges an psychologischer Empirie, weil es einfach beweisbar ist, und ich nehme an, in diesem Fall wird das bißchen Alltagsverstand schon als Wissenschaft gewertet xD Ich habe keine leiblichen Kinder, aber ich lebe mit Kindern. Meine Mutter hat allerdings Kinder - von der hab ich einiges gelernt. Meine Oma hat auch Kinder :D von der hab ich auch einiges gelernt. Die war früher aber noch teilweise so "klassisch preußisch" drauf; hat dann aber auch gemerkt, Prügel bringt meistens einfach nix und entsprechend gelernt und einiges bereut.
Ich lebe in einer Großfamilie deren Ausmaße sich die meisten vermutlich nichtmal mithilfe von sogenannten "Reality-Dokus" vorstellen können ;) Noch vor einer Generation war es dort wo der meiste Teil lebt nicht unüblich Kinder bis aufs Blut zu züchtigen. Ich kenne Menschen in meinem Alter, deren Kopfhaut aufgrund elterlicher Schläge aufgeplatzt ist und genäht werden musste. Dort herrscht teilweise die Mentalität: Ich sag meinem Kind was es nicht darf, ich erklär es ihm auch, aber wenn es sich nicht dran hält setzt es was. Der Dorfpolizist hat 11jährige damit bedroht sie zu erschießen (nur um ihnen Angst zu machen - hat geklappt, bis heute), von den Eltern gab es Beifall, und Auspeitschen mit Stacheldraht hat nicht empört. Diese Menschen sind allesamt traumatisiert, die einen kommen ganz gut da raus und damit zu recht, ein ordentlicher Teil hat Depressionen und in jedem Kind kann man ein Resultat seiner Erziehung sehen. WENN mich Kinder überrascht haben, bezüglich ihres Werdegangs, dann war es positiv. Meist kann man aber das, wie sie geworden sind, absolut nachvollziehen, wenn man die Vorgeschichte kennt. Und noch nie hab ich ein Kind gesehen, das und dessen Umfeld ich wirklich GEKANNT habe, weil ich selbst Teil der Familie bin, das URSACHENLOS so ausgeflippt ist.
Ich will nicht sagen, dass es das nicht gibt, aber ich halte es für eine statistisch vernachlässigbare Größe.
 
Aber hier geht es um 8(!!!!) und 9(!!!!) jährige Kinder, die Lämmer (!!!!) über mehrere Tage hinweg (!!!!) totgeprügelt haben (!!!!).
Ich frag mich immer noch wie man davon ausgehen kann, dass diese Kinder geistig völlig normal sein können?? Was für ein Menschenbild muss man haben??
auf Deine Frage nach dem Menschenbild möchte ich kurz noch eingehen, denn bei allem anderen werden wir kaum auf einen Nenner kommen -

die Antwort auf Deine Frage ist denkbar kurz: ein reichhaltiges Menschenbild braucht man dafür, ein gutes Quantum Menschenkenntnis und vor allem Begegnungen mit sehr, sehr unterschiedlichen Menschen und Situationen

ich habe es oben geschrieben, es gibt ganz unglückliche Verkettungen von einzelnen Faktoren, die jeder für sich oder auch mehrere miteinander nie zu einer Katastrophe führen würden, die aber, alle gemeinsam in genau dieser einen Katastrophe enden und zwar unausweichlich

das MUSS nicht auf den Fall der beiden Jungs zu treffen, aber es KANN - und solange ich nicht mehr weiß, als das bisschen, was an Infos da ist, kann ich nicht urteilen und auch keinen Schuldigen für mich benennen
 
Kann sein, aber eventuell macht die Angst vor der Prügel auch noch mehr kaputt. Auf jeden Fall ist "Fehlverhalten -> Prügel" von Elternseite KEIN erschöpfendes Mittel, um ursächlich was zu ändern.
WENN es mit dem Kind gerecht werdenden Erläuterungen einhergeht KANN es helfen, aber es ist einfach nicht nötig, da es immer auch andere Mittel gibt, und warum sollte man dann was riskieren.

Die Frage ist ja auch, ob die Prügel TATASÄCHLICH ein Abwehrmittel ist!
Wenn man mal in den USA den Zustand der Gefängnisse anguckt und bedenkt, dass es dort auch die Todesstrafe gibt, dürfte der Logik nach, dass eine harte Strafe weitere Taten aufgrund der Angst vor der Strafe verhindern, garkeine Straftaten mehr geben, oder nicht?

Denn was macht wohl mehr Angst als die Todesstrafe oder diese Gefängnisse?

Aber Pustekuchen! Die Gefängnisse in den USA sind rappelvoll...


Ich denke, man wird somit eher erreichen, dass das Kind von nun an kein Vertrauen mehr hat und heimlich weiter macht...
 
ich habe es oben geschrieben, es gibt ganz unglückliche Verkettungen von einzelnen Faktoren, die jeder für sich oder auch mehrere miteinander nie zu einer Katastrophe führen würden, die aber, alle gemeinsam in genau dieser einen Katastrophe enden und zwar unausweichlich

Ok - sind dann die Kinder Schuld dran?

das MUSS nicht auf den Fall der beiden Jungs zu treffen, aber es KANN - und solange ich nicht mehr weiß, als das bisschen, was an Infos da ist, kann ich nicht urteilen und auch keinen Schuldigen für mich benennen

Ja sachemol *g*
Wann ging es darum einen Schuldigen zu benennen?
Ich sage nur wer auf jeden Fall NICHT die Alleinschuldigen sind. Ich behaupte auch nicht, dass die Eltern nicht nach bestem Wissen und Gewissen erzogen haben. Ich habe nur gegen "Die Kinder sind die bösen und verdienen was hintendrauf" opponiert.
UND ich habe hinzugefügt, als Reaktion auf die Prügel-Aussage - ICH würde in so einem Fall eher mich als mein Kind verprügeln.
Falls Du mich so verstanden hast, dass ich jetzt irgendeinen Groll gegen die Eltern DIESES konkreten Falles habe oder in irgendeinem Satz "Die Eltern sind schuld" erwähnt habe, weise mich bitte auf die Stelle hin.
Es LIEGT sicherlich MIT an ihnen, aber das muss nicht heißen, dass sie die Kinder in ähnlicher Weise, wie diese dann die Lämmer, misshandelt haben. Es können ganz andere Faktoren reingespielt haben. Trotzdem sollte man als verantwortungsvolles Elternteil ja wohl auch ein bißchen zur Selbstkritik (zumindest zum für-denkbar-halten derselben) fähig sein.

Was daran falsch sein soll, sein Hirn anzuschalten und wenigstens mal NACHZUSPÜREN, "wo könnte ich dazu beigetragen haben, dass mein Kind mit 9 mehrere Lämmer tötet", das ist bis jetzt nicht erklärt worden (außer dass es nerven könnte).
 
ich habe es oben geschrieben, es gibt ganz unglückliche Verkettungen von einzelnen Faktoren, die jeder für sich oder auch mehrere miteinander nie zu einer Katastrophe führen würden, die aber, alle gemeinsam in genau dieser einen Katastrophe enden und zwar unausweichlich
Ok - sind dann die Kinder Schuld dran?
in dem Fall, wenn es so wäre, dass das eine jener seltenen, aber möglichen Katastrophen-Verkettungen war: nicht wirklich
Falls Du mich so verstanden hast, dass ich jetzt irgendeinen Groll gegen die Eltern DIESES konkreten Falles habe oder in irgendeinem Satz "Die Eltern sind schuld" erwähnt habe, weise mich bitte auf die Stelle hin.
Es LIEGT sicherlich MIT an ihnen, aber das muss nicht heißen, dass sie die Kinder in ähnlicher Weise, wie diese dann die Lämmer, misshandelt haben.
und genau hier scheiden sich unsere Geister - denn ich halte es für möglich, dass die Eltern diejenigen sind, die am wenigsten für das Gesamtergebnis können, vielleicht sogar gar nichts
Es können ganz andere Faktoren reingespielt haben.
jooo - wobei wir beide den selben Satz verwenden (könnten), aber etwas ganz anderes damit meinen ....

wie schon mal festgestellt, ich lasse für mich mal alles offen in dem Fall
 
ich habe es oben geschrieben, es gibt ganz unglückliche Verkettungen von einzelnen Faktoren, die jeder für sich oder auch mehrere miteinander nie zu einer Katastrophe führen würden, die aber, alle gemeinsam in genau dieser einen Katastrophe enden und zwar unausweichlich
Ok - sind dann die Kinder Schuld dran?
in dem Fall, wenn es so wäre, dass das eine jener seltenen, aber möglichen Katastrophen-Verkettungen war: nicht wirklich

Jenau. Und, ich denke, doch gerade in dem Alter kann man ja auch WIRKLICH noch von _Kindern_ sprechen. Da gilt mMn umso mehr ein "erstmal schauen, wie sie so werden konnten". Und dann finde ich diese reine Empörung gegenüber so kleinen Menschen, ohne jede Empathie dafür, dass sie eben NICHT allein Schuld sein können, einfach mies.


Falls Du mich so verstanden hast, dass ich jetzt irgendeinen Groll gegen die Eltern DIESES konkreten Falles habe oder in irgendeinem Satz "Die Eltern sind schuld" erwähnt habe, weise mich bitte auf die Stelle hin.
Es LIEGT sicherlich MIT an ihnen, aber das muss nicht heißen, dass sie die Kinder in ähnlicher Weise, wie diese dann die Lämmer, misshandelt haben.
und genau hier scheiden sich unsere Geister - denn ich halte es für möglich, dass die Eltern diejenigen sind, die am wenigsten für das Gesamtergebnis können, vielleicht sogar gar nichts
Ah, ok.
Du sagst "ich halte es für möglich" - das würde ich unterschreiben. Ich halte es aber nicht für den wahrscheinlichsten Fall und würde nicht von selbst davon ausgehen. Einfach weil die Wahrscheinlichkeit für eine solche Konstellation, wenn man solche Fälle betrachtet, sehr gering ist. Ich kann nicht mit harten Zahlen dienen, Natalie könnte es womöglich.
Aber möglich ist es, ja das denke ich auch.

Es können ganz andere Faktoren reingespielt haben.
jooo - wobei wir beide den selben Satz verwenden (könnten), aber etwas ganz anderes damit meinen ....
Wie bei quasi jedem Satz, so ist das mit der Kommunikation :D

wie schon mal festgestellt, ich lasse für mich mal alles offen in dem Fall
Ok, diesmal von mir ein "zum letzten Mal" - weiteres Nichtverstehen werde ich als gefaked und böswillig interpretieren, denn klarer geht es einfach nicht (oder ich kanns nicht! :D)
Das einzige, in dem ich mich nicht "offen halte", ist, dass ich die Kinder nicht als Alleinschuldige sehe und dass sie Hilfe brauchen (wie die Eltern ja Gott sei Dank auch gleich eingesehen haben).
Alles andere sind Abwägungen von Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten. Kein Zuspielen von Schuld im Sinne von "DIE warens".
 
Ich frage mich, wie Hilfe für diese Kinder konkret aussehen kann und welche Möglichkeiten es überhaupt gibt.

In den 90er Jahren habe ich in einem Heim für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche gearbeitet.
Ich habe eine Gruppe mit 18 männlichen Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren geleitet, zum Teil waren die Kids vom Jugendamt eingewiesen worden, zum Teil baten die Eltern freiwillig um Aufnahme.
Wir waren ein gutes hochqualifiziertes Team.

Die Kids waren teilweise richtig heftig, fast täglich hatten wir Ausreisser, die nachts mal eben Autos abgefackelt haben (sie wussten sehr genau, dass das mit 12 Jahren noch keine Konsequenzen hat)
Die beiden Heimponys waren übersäät mit Brandwunden, ebenso die Schafe.
Körperliche Gewalt war an der Tagesordnung, Ladendiebstähle und Einbrüche waren so häufig, dass wir sie als Alltag empfanden.

Das Problem an der Sache war, dass wir als Betreuer/innen nichts in der Hand hatten, um ihnen was entgegenzusetzen. Ausser Gespräche gab es nicht viel.

Taschengeldentzug/teilweiser Taschengeldentzug? War nicht gestattet.
Da es den Jugendlichen gesetzlich zustand, musste es ausgezahlt werden.
Zimmerarrest? Da wir eine offene Einrichtung waren (geschlossene waren damals verboten) ging das ebenfalls nicht.

Was uns blieb, war, uns den Mund quasi fusselig zu reden,mit mehr oder weniger grossem Erfolg. Denn einige der Kids -ich sage es mal ganz offen- waren geistig so minderbemittelt, dass sie Schwierigkeiten hatten, weiterzudenken als von A nach B.

Deutlich war an vielen diesen Kindern, dass sie aus irgendeinem Grund kaum oder gar nicht in der Lage waren, weiter zu denken als bis zum nächsten Moment.
Dass ihr Verhalten eine Konsequenz hatte, z.B. wenn ich das 7. Mal in den Keller eines Einfamilienhauses einbreche, wird es eng, eine Lehrstelle zu bekommen, war richtig schwer vermittelbar. Wenn überhaupt.

Das bedeutete ein Verhalten wie beispielsweise: Ich will jetzt sofort Kippen, obwohl ich kein Geld habe. Logische Folge: Ich klaue sie mir. Und bin dann sehr überrascht, dass das Verhalten nicht gut ankommt. "Was hätte ich denn sonst machen sollen?"

Mit den Kids umzugehen war auch insofern stressig, denn respektvoller Umgang war ein Fremdwort. Zum Teil standen sie auf dem Standpunkt, Frauen hätten ihnen gar nichts zu sagen.
An eines der Kinder erinnere ich mich deutlich: Seine Mutter, eine sehr hilflose, weiche Frau aus deutlich geordneten Verhältnissen, die keinerlei Gewalttätigkeit ausstrahlte und offensichtlich auch nicht angewendet hatte, gab ihren grad 10jährigen Sohn bei uns ab, weil er sie ständig schlug.

Als er kam, nahm ich ihn zur Seite und sagte ihm deutlich, dass wir um sein Problem wissen. Und kündigte ihm an, sollte er jemals eine der Betreuerinnen schlagen, schlägt sie zurück.
Das habe ich natürlich nicht gedurft, aber es zeigte insofern Wirkung, dass er es nicht mal ansatzweise versuchte. Obwohl er in manchen Momenten sagte: " Wenn Du jetzt meine Mutter wärest, bekämst Du eins in die Fr..esse."

Wir haben es, als reines Frauenteam, trotzdem geschafft, die Kids zumindest ein halbwegs geordnetes Leben führen zu lassen, mit vielen vielen Abstrichen.
14 von ihnen schafften zumindest einen reduzierten Hauptschulabschluss.

Von Zweien weiss ich, dass sie ein relativ geordnetes Leben führen, auch mit Abstrichen.
Die anderen sind entweder aufgrund von Drogen-und Alkoholproblematik tot oder in einer betreuten geschlossenen Einrichtung oder sitzen im Knast.
(Stand 8 Jahre nach Schul-und Heimentlassung)

Was brauchen diese Kinder, damit die Bilanz besser werden kann?
Was können wir ihnen realistisch geben? (Angesichts auch der Tatsache, dass solche Massnahmen extrem teuer sind.)

Als wir die Kinder bekamen, waren sie meiner Meinung nach schon zu alt, um noch wirklich viel bewegen zu können.
Wann nehmen wir sie aus den Familien, wann reicht es, eine strukturierte Betreuung für die Eltern und Kinder in deren Zuhause anzubieten?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Arbeit mit diesen Kindern unglaublich anstrengend ist- ich habe sie auch nur 8 Jahre gemacht, bin dann in einen einfacheren Bereich gewechselt, wo ich nicht darauf achten musste, dass ich meinen Autoschlüssel oder mein Portemonnaie immer im Blick habe.

Das Privatleben bleibt arg auf der Strecke, wenn man Vollzeit mit diesen Kids arbeitet. Das ist zumindest meine Erfahrung.
Gutbezahlte Teilzeitverträge hätten allerdings wiederum den Nachteil, dass die Betreuungspersonen mehr wechseln..

Also, was tun mit solchen Kindern, die derart auffällig sind, dass sie massive Hilfe brauchen?
Auch im Hinblick darauf, dass gute, greifende Massnahmen der Gesellschaft natürlich viel billiger kommen als ein "gescheitertes Leben"
 
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