@lana
Um es mal mit pan1 zu sagen:
Ich bin auch nicht wirklich auf Vito wütend geworden, sondern vielmehr auf meine Freundin, denn sie hat den Hang dazu, die Hunde ins Bett zulassen und mit denen da zukuscheln. Ich hingegen möchte das nicht.
Und das kotzen ist nicht das schlimme, sondern das ich mich da rein gelegt habe
Mein Bekannter war auch nicht sauer, weil der Hund gekotzt hat - das passiert nun mal, und er hat ja immerhin noch versucht, sich zu melden, das ging halt bei dem alles nicht mehr so schnell.
Er war aber allgemein sauer auf die Welt und das grausame Schicksal, das dazu geführt hat, dass ihm mitten in der Nacht, ehe er auch nur die Chance hatte, sich zur Seite zu rollen, eine Ladung Hunde-Mageninhalt mitten ins Gesicht befördert hat.
Und das, das muss ich mal so sagen, ginge mir genauso. Ich wäre auch spontan sauer, wenn mir mitten in der Nacht einer ins Gesicht kotzt, und ich bin sauer, wenn ich in nen Hundehaufen trete. Ich bin aber in dem Fall nicht auf den Hund sauer, sondern eher auf den, der den Haufen nicht sofort beseitigt hat. (Bei uns im Garten wäre das dann ich.
).
Ich bin übrigens auch dann sauer (und im wahrsten Sinne des Wortes angepisst), wenn mein Sohn zum zweiten oder dritten Mal an diesem Tag beim Öffnen der Windel fröhlich losstrullert, und ich mich
schon wieder umziehen kann. Ich
muss das nicht gut finden.
Das heißt aber wie gesagt in dem Fall nicht, dass ich den Hund (oder gar das Baby) maßregele - wie ich dem gegenüber reagiere, hat nur teilweise was mit "sauersein" zu tun.
Wenn mein Hund absichtlich großen Mist gemacht hat - dann kommt es wirklich sehr auf die Umstände an, wie sauer ich bin. Wenn er mal wieder den Düsenjäger macht, und ich mir dabei ernsthaft wehtue, bin ich ganz klar saurer, als wenn ich zwar falle, aber nicht schwer. (Wobei ich dabei auch immer denke, da steckt gar nicht so viel Absicht dahinter.)
Das einzige, was Garri "absichtlich" macht, ist ja auch Essen klauen (oder Kauknochen im Sessel vergraben), und da muss ich dann höchstens sauer auf mich sein, weil ich entweder welches habe stehen lassen.
Nee, im Ernst: Der Grad meines "Sauerseins" muss absolut nichts mit der "Absicht" zu tun haben, die hinter einer Handlung steckt. Sondern hat eher damit zu tun, wie schwer ich selbst gerade betroffen bin.
Wichtig ist für mich nur, dass ich bei den Konsequenzen, die eine Aktion hat, mich mehr von der "Absichtlichkeit" als vom Sauersein leiten lasse. Das ist nicht immer ganz einfach, gelingt mir sicher so wenig wie jedem anderen hier absolut perfekt - aber bin ich darum nun ein schlechter Mensch und schlechter Hundehalter mit unangemessenen Gedanken?
Also nee, man kann aus ner Mücke auch einen Elefanten machen.