Is mir auch schon beruflich bedingt passiert. Muss halt manchmal in alten Häusern rumsteigen und Aufmaß machen oder Angebote kalkulieren. Habe immer eine Brechstange oder MagLight dabei, denn man glaubt es gar nicht, aber die meisten dieser Häuser, grade in Städten sind bewohnt, meist Obdachlose. Manchmal weckt man sie, manchmal trinkt man ein Bier zusammen, manchmal haben die auch mehr Angst als man selbst. Bin mal am 4. Januar eines Jahres in so ein Haus, alle Räume durchgesehen, alles vollgemüllt, kaputte Fenster Dach eingestürzt, die Decken teilweise auch. Ich guck in einen Raum rein, haufenweise Bierflaschen und Schnapspullen und seh im Augenwinkel einen liegen. Erst dachte ich der schläft. Hatte aber schon Leichenflecke und war starr. Er lag in einem Schlafsack auf dem Boden, daneben lag ne Krücke. Den Flecken nach zu urteilen muß er so um Heiligabend gestorben sein, entweder Erfroren oder verhungert, konnte wohl mit seiner Krücke nicht viel machen, das ganze Bein war im Eimer, halb vergammelt. Haben seinen PA gesucht, trug er im Brustbeutel bei sich. Er hatte auch noch andere Verletzungen, waren nicht so auffällig, aber uns wurde doch mulmig. Da dies an einem Wochenende und auch sehr weit weg von uns war, saßen wir ziemlich in der Zwickmühle, denn wenn an der Sache was faul war, gibts nen Haufen Stress mit Kripo und so. Wir entschlossen uns, auf der Heimfahrt von einer Telefonzelle aus anonym anzurufen. Haben wir gemacht, Ort angegeben, nächste Frage war, wer meldet - aufgelegt. Im Sommer hab ich von Verwandten aus der Stadt einen Zeitungsartikel bekommen : Kinder fanden stark verweste männliche Leiche - na prima, die haben das gar nicht für voll genommen. Aber ein Gewaltverbrechen wars wohl nicht. Tödliche Arbeitsunfälle hab ich schon 2 miterlebt, war auch sehr brutal.
War schon starker Tobak, den Anblik wünsch ich keinem, jedenfalls ich kann damit nicht so gut umgehen.
Ich könnte leider nie Arzt werden - Gruß das Einhorn