Igel gefunden - Wer übernimmt die TA Kosten?

Pennylane

Tüpferl
10 Jahre Mitglied
Hallo,

heute ist mir, zum ersten Mal in meiner jahrelangen Igelaufpäppelzeit, etwas passiert das ich noch nie erlebt habe:

Anfang November fand ich einen kleinen Igel mit knapp 200g. Klar, dass der nicht überwintern konnte und so nahm ich ihn auf um ihn am nächsten Morgen dem TA vorzustellen. Dieser gab ihm eine Injektion und schickte mich nach Hause mit der Aufforderung in zwei Tagen wieder zu kommen. Ich kam wieder, Igel behandelt, zwei Tage vergehen und noch einmal. Leider überlebte der Igel nicht.

Heute bekomme ich eine Rechnung über die Behandlungskosten. Und das obwohl ich, eigentlich so rein höflichkeiteshalber, fragte was mich das kostet und mit "nichts, Wildtiere (oder sagte er Igel?) behandeln wir so" beantwortet wurde

Grundsätzlich kenne ich das so, dass mein vorheriger TA gefundene und verletzte Wildtiere kostenlos behandelte. Die Nachfrage beim neuen TA ergab das ebenfalls für mich.

Wie ist das bei euch? Gibt es irgendeine Verpflichtung Wildtiere zu behandeln und die Kosten in der Praxis verbleiben? Wenn nicht, wer zahlt dann? Der Finder? Das wäre m. E. fatal weil es dann dazu kommen könnte, die Tiere eben nicht mehr zu retten ... *nicht ich!*
 
  • 26. April 2024
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Hi Pennylane ... hast du hier schon mal geguckt?
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Naja wenn sos ausgemacht war, dass du nichts zahlen musst war das vielleicht ein Fehler... Hast du nochmal nachgefragt?
 
ja, eben per mail, da ist keiner mehr da.

Wie ist das aber generell? Weisst du das?
 
generell ist ein ta nicht verpflichtet die kosten zu tragen...viele tun es, müssen aber nicht...

wenn du ein fundtier beim tierheim abgibst entstehen die kosten denen, wenn du es bei der polizei abgibst trägt die kosten die stadt (jedenfalls in bremen so)...
 
Also, ich weiss , das die Tierärzte Wildtiere kostenlos behandeln.
Noeps, das wusste ich nicht, ich dachte, die TAs müssten Wildtiere kostenlos behandeln.

Fundtiere (Haustiere), die gehen zu Lasten des Finders. Ich hatte mal en angefahrene Katze gefunden und bin zum TA, der mir das auch gleich sagte. Ich hatte mich sofort mit dem Tierheim in Verbindung gesetzt, die mir zusicherten, die Behandlungskosten zu übernehmen (hatte dort ja gearbeitet).
 
Es liegt im Ermessen des TA, ob er Wildtiere kostenlos behandelt oder nicht. Es gibt Tierärzte, die machen das, andere möchten das bezahlt haben.

Wenn man Dir gesagt hat, Dir entstehen keine Kosten, dann würde ich den Tierarzt sachlich drauf ansprechen, warum Du jetzt eine Rechnung erhälst, kann ja ein einfaches Versehen sein.
 
Soweit ich weiß, werden Wildtiere die ersten 3 Tage kostenlos behandelt. Nach dieser "Frist" übernimmt derjenige, der das Tier aufnahm, die Verantwortung und auch die Kosten für evtl. Behandlungen.

Allerdings scheinen nicht alle TA diesen "Ehrenkodex" einzuhalten :(

watson
 
Also hier in Hamburg wirst du glaube ich vom TA eher ausgelacht, anstatt das er die Kosten übernimmt.
Lg
 
Soweit ich weiß, werden Wildtiere die ersten 3 Tage kostenlos behandelt. Nach dieser "Frist" übernimmt derjenige, der das Tier aufnahm, die Verantwortung und auch die Kosten für evtl. Behandlungen.

Allerdings scheinen nicht alle TA diesen "Ehrenkodex" einzuhalten :(

watson

Handhabt das Dein TA so oder ist das in Deiner Region eine verbindliche Regelung ?

Ich kenne eine solche Regelung nicht, es bleibt jedem TA absolut selbst überlassen, ob er etwas berechnet oder nicht.

Wir wurden vor kurzem sogar von einer TÄ aus MG diesbezüglich angeschrieben. Ihr Vorschlag war, wir sollten ihr Spendenquittungen (blanko - was ja nun mal gar nicht geht !) zusenden und sie würde dann das, was sie den "Kunden" bei der Behandlung von WILDtieren (ging ausdrücklich um Wildtiere) abnimmt, dann an uns geben (oder einen Teil) und den Leuten unsere Spendenquittung geben, nachdem sie sie ausgefüllt hätte.

Unsere Anwort mit der Bitte, sie möge doch Wildtiere kostenfrei zumindest erstversorgen oder Finder ansonsten an TÄ weiterleiten, die solche Tiere kostenfrei behandeln, damit eben nicht ein Finder ein solches Tier liegenlässt, weil er keine Kosten übernehmen kann oder möchte - und unser Hinweis, daß wir solche TÄ, die das kostenlos machen, natürlich auch wärmstens weiterempfehlen - wurde nicht mal beantwortet :(

Wir haben auch darauf hingewiesen, daß ein solcher Umgang mit den Belegen nicht machbar ist.
 
Also ganz verbindlich ist es so, dass der Überbringer des Tieres zahlt!

Egal ob das nun ein Wildtier ist oder auch ein entlaufenes Haustier - wenn du es in die Praxis bringst und sagst, du willst es behandeln lassen bist du Auftaggeber und zahlst.

Alles andere ist Sache des Tierarztes... wobei es schon blöde ist, wenn er sagt, er mache es umsonst und dann doch ne Rechnung schickt.
 
Ich würde einfach erstmal freundlich daran erinnern, dass er schon eine Art mündlichen vertrag eingegangen ist, als er gesagt hat, er würde den umsonst behandeln - an sowas muss man sich eigentlich halten.

Wenn ich beim TA frage, was die Behandlung kostet muss er mir das auch grob sagen können und darf nicht einfach das dann um zig € überschreiten...
 
Also ganz verbindlich ist es so, dass der Überbringer des Tieres zahlt!

Egal ob das nun ein Wildtier ist oder auch ein entlaufenes Haustier - wenn du es in die Praxis bringst und sagst, du willst es behandeln lassen bist du Auftaggeber und zahlst.

Stimmt, zunächst einmal ist der Auftraggeber immer verpflichtet, die Kosten zu übernehmen. Man kann aber auch nicht einfach in ein Geschäft gehen und umsonst Futter für einen solchen Findling verlangen, das er idR genauso dringend benötigt wie eine medizinische Versorgung.
Igelstationen oder eben generell Wildtierauffangstationen müssen die Versorgung von durch sie aufgenommene Tiere auch durch Spenden finanzieren.
Hier gibt es z.B. eine Antwort zu der rechtlichen Frage bzgl. der Erstattung von Tierarztkosten für Wildtiere:
Auf Landesebene bestehen keine Regelungen bezüglich der Kostenübernahme
von Tierarztkosten für verletzte Wildtiere.
Vielfach bestehen Verträge
zwischen Gemeinden und privaten Tierschutzvereinen/Tierheimen, in denen
die Kostenübernahme für Fund- und gegebenenfalls auch herrenlose Tiere
geregelt ist.....
Quelle:

Also im Ernstfall bei der zuständigen Gemeinde nachfragen.

Wenn ein TA aber von sich aus anbietet, einen Igel kostenlos zu behandeln, dann würde ich eine später ankommende Rechnung auch nicht kommentarlos begleichen. Wird natürlich bei einer mündlichen Vereinbarung schwierig, das zu beweisen, aber vielleicht lässt sich das auch in einem Gespräch klären.
 


Ich scheine mit meiner Gemeinde tatsächlich Glück zu haben.
Nicht nur Igel, sondern auch herrenlosen Fundtiere werden kostenlos versorgt.


watson
 
Meine Tierärztin behandelt Wildtiere immer kostenfrei. Sie wäre für mich auch immer die erste Anlaufstelle. Schon als Jugendliche hat sie erfolgreich aus dem Nest gefallene Jungvögel aufgepäppelt und durchgebracht. Sie hat also Händchen und Erfahrung.
Sie hat sogar entsprechende Aushänge in der Praxis - "bewirbt" also die kostenlose Versorgung.
 
Meine Tierärztin behandelt Wildtiere immer kostenfrei. Sie wäre für mich auch immer die erste Anlaufstelle. Schon als Jugendliche hat sie erfolgreich aus dem Nest gefallene Jungvögel aufgepäppelt und durchgebracht. Sie hat also Händchen und Erfahrung.
Sie hat sogar entsprechende Aushänge in der Praxis - "bewirbt" also die kostenlose Versorgung.

Da sprichst du ein wichtiges Thema an, denn nicht nur die Bezahlung ist mitunter für den Finder ein Problem. Leider sind auch nicht alle Tierärzte wirklich zur Behandlung von Wildtieren zu empfehlen. Beim Igelschutz kommen auch immer mal wieder Schützlinge in den letzten Zügen an, weil die Tiere bei der Erstversorgung mit zuviel Chemie zugedröhnt wurden. Wenn ein geschwächtes Tier bereits bei der ersten Behandlung Floh- und Zeckenmittel, Wurmkur und AB drin hat, bleibt dann letztlich manchmal nur noch hoffen. :(
 
Unsere Tierklinik behandelt nur das Notwendigste. ALs ich ein angefahrenes Kaninchen vorstellte, wurde erst mal die Notdiensttaxe von 30 Euro abkassiert und dann nur Vit B gespritzt. Bei einer Einschläferung wären zusätzlich noch die Kosten für die Entsorgung des Kadavers angefallen. Man sagte mir damals - 24 h abwarten. War denen wohl zu teuer. Mir war das alles nicht geheuer, hatte die "Behandlung" sofort abbrechen lassen. Das Wildkaninchen hat seine schweren Kopfverletzungen übrigens überlebt und ist fast wieder hergestellt.

Das Gleiche passierte auch mit der Stockente. Nur das ich da die Behandlungskosten IM VORAUS zahlen sollte, weil die notdienstbereite Tierärztin Angst hatte, ich würde den Wildvogel dalassen und abhauen. Auch hier wurden 30 Euro Notdienstgebühren fällig, stümperhaftes Schienen des gebrochenen Beines und fertig. Bitter-Bitterböse Behandlung - von Ente und MIR. Alles in allem habe ich 70 Euro dagelassen und einen dicken Hals mitgenommen.

Meine Tierärztin hat das Wildkaninchen eine Woche umsonst behandelt. Als klar war, dass es überlebt und bei mir bleibt, habe ich selbstverständlich die weiteren Kosten übernommen. Das Gleiche bei der Stockente. Das KLeben des Schnabels (Ente wurde vom Auto überfahren und hatte Risse im Ober- und Unterschnabel und wie bereits geschrieben Bruch des rechtes Beingelenkes), das PROFESSIONELLE Schienen des Beines incl. Röntgenbilder und Verbandwechsel hat meine Tierärztin bezahlt. Nach Genesung der Ente habe ich einen Betrag in ihre Wildtierkasse gespendet.

Ok, die Tierklinik hat meinen Hund das Leben gerettet. Ihre Einstellung jedoch zu Wildtieren find ich zum *zensiert*. Man sei ein rein wirtschaftlich orientierter Betrieb, man kann sich erstens nicht leisten, Tiere kostenlos zu behandeln und auch hätte man diesen Auftrag nicht.

Da bin ich froh, dass ich eine Tierärztin mit Herz gefunden habe, die nicht nur auf den harten Euro fixiert ist. Ich wundere mich nicht, das so viele MEnschen sich nicht mehr um verletzte Wildtiere kümmern, sondern sie auch aus rein wirtschaftlichen Gründen lieber verrecken lassen, wie den kleinen Igel, der seit 3 Tagen in meinem Bad ums Überleben kämpft. Mit ihm haben Jugendliche Fussball gespielt und ein Dutzend Leute, die mit mir die U-Bahn verlassen haben, sind nicht dazwischen gegangen, um dem armen Tier zu helfen.
 
Wir haben in der Praxis immer das nötigste gemacht, als Notversorgung umsonst, und die Tiere dann entweder selbst an einen Verein übergeben oder die Leute da hin geschickt - um ehrlich zu sein muss man ja die meisten Wildtiere, die in der Praxis landen dann doch einschläfern weil die Verletzungen oft zu groß sind... es ist selten mal eins dabei, das man zum zweiten Mal behandelt...


@Mollrops: das mit dem Igel ist ja wohl wiederlich! Ich hätte mir erstmal die Jugendlichen gekrallt und deren Eltern die Rechnung geschickt... mit freundlichen Grüßen, sie sollten doch ihre Kinden mal zum psychologen schicken!
 
Meist ist es aber so, dass die Igel noch in einem guten Zustand sind. MaHeDo spricht mir da aus dem Herzen. Sofort wird mit Insektiziden entfloht, gegen Lungenwürmer gespritzt und obendrein vielleicht noch Antibiotika gegeben. Wir haben in Mühlheim die Igelinsel, die entwurmen erst Wochen nach der Aufnahme, wenn die Tiere stabil und stetig an Gewicht zunehmen - weil eben Igel nicht so einfache Patienten sind.

Meine Tierärztin übernahm das Schema der Behandlung, bisher haben wir bis auf 2 durch Hundebisse verletzte Igel noch keinen verloren. Ich hatte letztes Jahr 6 Jungtiere mit einem Aufnahmegewicht von unter 90 gr gut über den Winter bekommen und nach den Eisheiligen ausgewildert. Das Jahr davor einen adulten Igel mit schwerem Lungenwurmbefall, aber auch er hat es gepackt und durfte "auswandern". Die Kosten für die Medikamente hatte ich aber damals vollständig übernommen, die Tierärztin übernahm die Behandlungskosten.
 
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