Hildesheim: Halb verhungerte Fila Brasilieros aufgefunden

Meine alten Nachbarn hatten auch Hunde - hab sie dennoch so gut wie nie gesehen da ich schon zum Haus raus war wenn sie zur ersten Gassirunde gestartet ist ;)
 
  • 20. Mai 2024
  • #Anzeige
Hi Salvation ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 33 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Ich kann dir nicht sagen, wie man "das" nennt.

In zwei mir persönlich bekannten Fällen waren es Depressionen.

Zum ersten Fall davon habe ich im entsprechenden Fred im Konferenzraum etwas zum Thema "Versorgung von Haustieren" geschrieben. Das begann quasi larviert, mit diversen Krankheiten/ körperlichen Symptomen (immer schub- bzw. phasenweise, vorzugsweise bei großer Belastung) und wurde irgendwann richtig akut, mit massiver Antriebsschwäche, Unfähigkeit, sich zu ganz normalen Alltagsaktivitäten aufzuraffen usw. Gegenüber Eltern und engen Angehörigen, denen gegenüber massive Versagensängste bestanden, gelang es der Betroffenen erstaunlich lange, den Anschein von "Normalität" aufrecht zu erhalten. Die haben sich zwar über sie geärgert, und auch versucht, Hilfestellung zu leisten, aber da sie nur die Oberfläche zu sehen bekamen, blieb es halt beim Versuch.
Die Betroffene hat sich durchaus Hilfe gesucht, aber immer nur für Teilaspekte (zB Migräne, Rückenbeschwerden, durchaus auch Psychotherapie wegen Konflikten mit den Eltern). Immer wenn es ans Eingemachte ging, und der Therapeut auf den Trichter kam, dass das alles nur Symptome einer größeren Grundproblematik waren, dass weder alles nur Körper noch alles nur Psyche war, wurde die Therapie mit einer "scheinlogischen" Begründung/Ausflucht abgebrochen.

Irgendwann ging dann gar nichts mehr, und irgendwie sind wohl auch die Eltern auf die Wahrheit gestoßen worden (war in dem Fall wohl wirklich nötig). Aber es hat fast 2 Jahre gedauert, bis quasi eine adäquate Therapie eingeleitet werden konnte.

Fall 2 war eine (ebenfalls ärztlich diagnostizierte) somatogene Depression nach schwerer Erkrankung, die am Ende mit psychotischen Episoden und Wahn- und Zwangsvorstellungen einherging. Wieder waren Eltern und enge Angehörige (obschon im medizinischen Bereich tätig) die letzten, die es gemerkt haben (durch räumliche Entfernung begünstigt). Entsprechende Anmerkungen aus der Verwandtschaft führten zu einem vorübergehenden Familienzerwürfnis, das im Grunde erst ausgeräumt wurde (stillschweigend), als die Betroffene kurzfristig in die Psychiatrie eingewiesen werden musste, und sich eben zeigte, dass die "bösen Anmerkenden" Recht gehabt hatten.

Fall 3 liegt vielleicht etwas komplizierter, aber als Grundlage wurde ebenfalls eine depressive Persönlichkeitsstruktur ausgemacht, und Versagensängste spielte eine entscheidende Rolle. Betroffener konnte ein bestimmtes Versagen nicht "beichten" (er wusste nicht, wie, hatte Angst, alle zu enttäuschen), und konstruierte im Laufe der Zeit ein immer ausgefeilteres Lügengebäude, um das auch "niemals" zu müssen. Bloß ging es um etwas, das sich eben nicht langfristig geheimhalten ließ.
Statt sofort der Tatsache ins Auge zu sehen und die Probleme zu lösen, die sich ergeben hatten, wurde getan, als sei das alles niemals passiert. Nach dem Motto: "Wenn ich nicht gucke, ist es auch nicht da."
Alle Versuche, zumindest bei den von Außenstehenden bemerkten Brüchen zwischen Wirklichkeit und Vorstellung zu helfen, wurden mit scheinlogischen Ausflüchten abgetan.
Der unvermeidliche Zusammenbruch dieser ausgedachten Realität führte auch zum Zusammenbruch der Person.
Diese musste sich dann erstmal mit professioneller Hilfe neu sortieren (privat und beruflich), was zum Glück gelungen ist.

Fall 4 (der ist mir gerade noch aus der erweiterten Verwandschaft eingefallen, da war ich aber nicht so richtig dicht dran) betraf zunächst Mager- und später Drogensucht (Heroin).
Okay, ich sag es offen, da waren die Eltern einfach blind. Die wollten das nicht sehen, weil sie es sich nicht eingestehen wollten.

Aber auch da war es enorm, wieviel Energie dafür aufgewendet wurde, dass niemand (oder zumindest bestimmte Personen nicht) etwas merkt - und wie wenig im Grunde dafür, aus dieser Schiene wieder rauszukommen.

Ich glaube, für Süchte ist dieses Verhalten (zaghaftes Hilfesuchen, aber im Grunde eher alles dafür tun, dass niemand etwas merkt) noch viel typischer als für Depressionen.
Manchmal hab ich das Gefühl, die Sucht entwickelt ein Eigenleben und versucht, sich selbst zu schützen, indem sie den Betroffenen das Gehirn verdreht. (Ist klinisch sicher nicht richtig gesagt, aber so wirkt es.)

Und das wäre übrigens noch eine ganz andere Begründung dafür, die Hunde nicht über den Tierschutz zu vermitteln, sondern für Geld im Internet anzubieten, wie mir grade aufgefallen ist. :(
 
Wie schrecklich. Auch ich "kenne" die junge Züchterin aus dem GH Forum und habe ihre Beiträge immer gerne gelesen und die Bilder sehr gerne angeschaut.
Sie muss an einer psychischen Erkrankung leiden, die einen normalen Tagesablauf nicht mehr zulässt. Ganz bestimmt hätte sie ihre Hunde sonst nicht verhungern lassen.
Wir wisssen alle nicht, was vorgefallen ist, aber ich wünsche Cidonia, der überlebenden Hündin alles erdenklich Gute.
Vielleicht kann uns ihr Frauchen irgendwann berichten, was vorgefallen ist, denn ich bin fest davon überzeugt, dass es keine böse Absicht gewesen sein kann, sondern dass eine Krankheit sie hat so werden lassen.
 
Ich verstehe es einfach nicht, sorry. Ich kann mich nur fragen, ob ihr genauso verständnisvoll reagiert, wenn euren Kind Gewalt angetan wurde und sich der Täter mit Krankheit entschuldigt.
 
Ist das ein legaler Vergleich?

Du weisst genau, dass hier niemand den Hunden so eng verbunden war wie ein Elternteil es seinem Kind gegenüber ist!
 
Ich verstehe es einfach nicht, sorry. Ich kann mich nur fragen, ob ihr genauso verständnisvoll reagiert, wenn euren Kind Gewalt angetan wurde und sich der Täter mit Krankheit entschuldigt.

Ich finde es auch sehr daneben diesen Vergleich an zu bringen....
 
ich kann es nicht glauben und bin entsetzt-hoffentlic kann der halb verhungerten Hündin geholfen werden-zum Rest: ohne Worte
 
@rimini

Sag mal, wer sagt denn, dass mit der Krankheit etwas "entschuldigt" wird???

Ich sage lediglich, dass es möglich ist, dass jemand seine Hunde irgendwann aufrichtig geliebt und gut versorgt hat, und das - zB aufgrund einer Krankheit oder Sucht - jetzt nicht mehr tut.

Bei dir kam es mir so vor, als wolltest du sagen: "Nun, da ja rausgekommen ist, dass es so geendet hat, wissen wir, dass alles, was sie jemals über sich geschrieben hat, eine Lüge war."

Und ich sage dir, dass es so sein kann, aber nicht so gewesen sein muss.

Wenn diese Frau krank ist - kann sie irgendwann ihre Hunde genauso geliebt haben wie die meisten von uns ihre Hunde nunmal lieben, und sie genauso gut versorgt haben. Ohne "gelogen" zu haben.

Was vorher war und was jetzt ist, muss nichts miteinander zu tun haben.

Du scheinst ja die Hintergründe besser zu kennen - vielleicht irre ich mich ja auch. Und sie war von Anfang an ne brutale Irre, die seitenweise im Internet gefakte, bearbeitete Bilder einzustellen, auf denen die Hunde geglättet wurden, damit niemand davon erfährt.

Oder so.

Vielleicht habe ich dich aber auch nur falsch verstanden.

Und warum hier alle, die sie kannten, so verzweifelt eine Erklärung suchen, liegt doch auch auf der Hand - hier meint man, die Hintergründe wenigstens ein bisschen zu kennen, und das macht das Verstehen um so schwerer. Man denkt ja, sowas passiert immer nur woanders. Und auf einmal ist das nicht mehr so.

Ist doch im Grunde genau wie bei jedem zweiten Beißvorfall, der hier in Presse und Medien erscheint. Da ist es genauso müßig, über die Hintergründe zu spekulieren oder dem einen oder anderen Beteiligten eine Schuld zuzuweisen oder abzusprechen - und trotzdem tun wir's immer wieder.

Zum Thema:" So verständnisvoll wird hier nicht jedem begegnet" muss ich sagen: Wer immer das gesagt hat, hat absolut Recht.

Und ich finde das sehr bedauerlich.

Ich habe mich schon so manches mal, wenn mal wieder ein total vernachlässigter, "zum Sterben ausgesetzter" Hund aufgefunden wurde, und diverse Foris eilig dem grausamen Besitzer die Pest an den Hals gewünscht haben, gefragt, wie viele davon wohl Leuten gehört haben, die für sich genauso wenig sorgen konnten, wie für ihre Hunde.

Vielleicht alten Leuten, um die sich auch keiner so richtig gekümmert hat. Die kamen vielleicht irgendwann ins Heim oder sind gestorben und keiner wollte den Hund mehr haben. Geschweige denn ans TH noch Geld zahlen.

Du kannst aber bei einer geistig verwirrten 89-Jährigen, die weder sich noch ihren Hund mehr richtig versorgt, weil sie selbst kein Hungergefühl mehr hat, und alles tut, um nicht ins Altenheim zu müssen, nicht davon ausgehen, dass sie "ihren Hund nicht liebt und nie geliebt hat, sonst hätte sie sich um ihn gekümmert". So funktioniert das nicht.

Das macht die Sache nicht weniger schrecklich, aber es ist, wie es ist.
 
Der Hundehalterin wird sicher geholfen werden.

2 Hunden die elendiglich krepiert sind kann man nicht mehr helfen und die bisher überlebende Hündin wird Zeit ihres Lebens gezeichnet sein von dem Erlebten, körperlich wie seelisch.

Ich mag es nicht, wenn hier in manchen Threads gewünscht wird, daß Gleiches mit Gleichem gerächt wird aber mir fehlt momentan etwas das Mitgefühl für jemanden der so etwas, krank oder nicht, angerichtet hat.
Ja sie mag schön geschrieben haben und einen netten Eindruck gemacht haben, daß tun viele aber dahinter ist der Abgrund. Manchmal bekommt man es mit wenn man bereit ist hinzuschauen dann kann man sehen, daß da z. B. mit der Tierschutzfahne weit sichtbar geweht wird aber im Hintergrund läuft die Hobbyvermehrung und anderes.
Kritik ist heute in unserer Gesellschaft nicht gern gesehen und der richtige Umgang mit ihr ist vielen wohl leider unmgölich.

Es ist schlimm was hier geschehen ist, die Toten sprechen für sich.
 
Wurschti, ich habe auch kein Mitgefühl für diese Frau, auf jeden Fall nicht mehr oder weniger als ich es einem Erkrankten gegenüber aufbringe, den ich nicht kenne (weder virtuell noch real).

Aber (!) ... wenn sie krank war, kann man sie einfach nicht im selben Masse "beschimpfen" oder "Tussi" nennen wie es der Fall wäre, wenn sie das ganze Unglück aus Schlamperei, Gleichgültigkeit, Hass, was-weiss-ich heraus verursacht hätte!

So eine Persönlichkeitsveränderung aufgrund einer Krankheit ist von sich aus schon tragisch, um so tragischer, wenn dadurch Abhängige leiden - eventuell sogar bis zum Tode!
 
Ich denke auch sie wird damit leben müssen, und wenn es so ist das sie ihre Hunde im Grunde geliebt hat, und sie aufgrund einer Erkrankung hat verrecken lassen (müssen), wird sie auch damit gestraft sein.. in meinen Augen ist es vor allem eines.. - eine schreckliche Tragödie.

Ich kenne mich auch ein wenig mit Psychischen Störungen aus, und es ist wie Lekto es beschrieben hat..

Ich teile die Welt und die Menschen nicht in "gut und böse".. sondern in Ursache und Wirkung, das Leben erfordert immo eine Differenziertere Betrachtungsweise und keine Moralische Jagt nach Schuld und Rache..
 
Ich kann mir schon vorstellen das diese Frau irgendwann sich aus Liebe zum Tier sich diese angeschafft hat - keine Frage.

Sehr viel weiß ich nicht aus erster Hand (das andere mag ich nicht werten), aber ich weiß das es seit langen Probleme mit der Haltung der Hunde gab.

Ich wehre mich nur dagegen jede Form von Gewalt, Menschen und Tieren gegenüber mit Krankheit zu entschuldigen oder zu erklären - dafür habe ich keine Verständnis oder Mitleid für den Täter
(nicht nur auf diesen Fall bezogen)

Ich und wahrscheinlich auch viele andere leiden mit den Unschuldigen, Abhängigen, Schwachen die sich dieser Gewalt (egal durch was ausgelöst) nicht wehren können. Diesen gilt mein erster Gedanke, meine Hilfe und mein Mitleid.

Ich bin auch davon überzeugt , das z.B. diese Frau sich selbst sehr weh getan hat, keine Achtung vor ihren eigenen Gefühlen hatte, sich selbst vernachlässigt hat und und und...Sie braucht sicher wie jeder andere in solch einer Situation professionelle Hilfe.

Diese wünsche ich mir auch aufrichtig für Sie - ABER eben in erster Linie damit durch Ihr Verhalten/ihre Krankheit keiner mehr Leid ertragen muss, keine Gefahr für schwächere ihr anvertraute Lebewesen ausgeht. Erst in zweiter Linie für Sie selbst.

Nein, ich wünsche ihr nicht die Pest an den Hals oder das selbe zu erleiden - ABER ich bin der Meinung das Sie keine Tiere mehr halten sollte und auch ihr Kind nur unter Aufsicht des Jugendamtes zurück erhalten sollte.
 
Ich wehre mich nur dagegen jede Form von Gewalt, Menschen und Tieren gegenüber mit Krankheit zu entschuldigen oder zu erklären - dafür habe ich keine Verständnis oder Mitleid für den Täter
(nicht nur auf diesen Fall bezogen)

Beim Entschuldigen kann ich dir folgen, beim Erklären nicht. Wenn du nicht nur mitleiden möchtest, sondern irgendwie versuchen, zu verhindern, dass so etwas sich zu oft wiederholt, wirst du anfangen müssen, zu "erklären".

Verhindern kann man so etwas nicht, wenn man - salopp gesagt - hinterher sagt: "Oh wie schrecklich, so etwas kann man nicht entschuldigen! Irgendwer müsste doch etwas gemerkt haben!"
Sondern indem man beim nächsten ähnlichen Fall vorher genauer hinschaut. Dann ist vielleicht - hoffentlich - man selbst derjenige, der es beim nächsten Mal rechtzeitig merkt. Und die Notbremse zieht, statt hinterher die Scherben des Unfalls beiseite zu kehren.

Ich und wahrscheinlich auch viele andere leiden mit den Unschuldigen, Abhängigen, Schwachen die sich dieser Gewalt (egal durch was ausgelöst) nicht wehren können. Diesen gilt mein erster Gedanke, meine Hilfe und mein Mitleid.
Das ist, gut, richtig und ehrenwert. - Und ich frage mich, wieso ich mich jetzt gezwungen sehe, mich zu rechtfertigen, indem ich betone, dass mir natürlich die Hunde auch leid tun.

Das ist doch gar keine Frage... also, für mich zumindest nicht.

Aber was nützt es dem nächsten solchen Fall, wenn ich mich darauf beschränke, dass mir die Opfer leid tun, und ich den Täter unter: "Sowas lässt sich nicht entschuldigen" in eine Ecke abschiebe? - Nix. Weil ich dann wieder nur hinterher fassungslos davor stehen und "Wie konnte das passieren?" denken kann.

Das ist Schritt 1. Aber wenn man wirklich helfen will - muss (für mich) Schritt 2 folgen:

Wie konnte das passieren? Wie ist es passiert? Wie funktioniert sowas? Woran erkennt man es? Was tut man, wenn man es beim nächsten Mal hoffentlich rechtzeitig erkennt?

"Täter" sind oft bis zu einem gewissen Grad ganz normale Leute, die sich selbst auf keinen Fall als "die Bösen" sehen. (Oder nur im Hinterkopf, wenn sie merken, ihr Leben entgleist.) Und man muss sie auch als erstmal ganz normale Leute, ohne irren Blick, ohne schwarzen Hut, sehen... und sich überlegen, wie sie ticken - sonst erkennt man sie nicht, auch wenn sie vor einem stehen.

Ich bin auch davon überzeugt , das z.B. diese Frau sich selbst sehr weh getan hat, keine Achtung vor ihren eigenen Gefühlen hatte, sich selbst vernachlässigt hat und und und...Sie braucht sicher wie jeder andere in solch einer Situation professionelle Hilfe.

Diese wünsche ich mir auch aufrichtig für Sie - ABER eben in erster Linie damit durch Ihr Verhalten/ihre Krankheit keiner mehr Leid ertragen muss, keine Gefahr für schwächere ihr anvertraute Lebewesen ausgeht. Erst in zweiter Linie für Sie selbst.
Es ist doch wurscht, warum, wofür und so weiter - ich denke wie du, dass professionelle Hilfe in dem Fall deutlich sinnvoller und effektiver wäre als zB eine Haftstrafe oder Sozialarbeit oder was weiß ich was.

Nein, ich wünsche ihr nicht die Pest an den Hals oder das selbe zu erleiden - ABER ich bin der Meinung das Sie keine Tiere mehr halten sollte und auch ihr Kind nur unter Aufsicht des Jugendamtes zurück erhalten sollte.
Der Meinung schließe ich mich vorbehaltlos an.

Dass ich glaube, zu verstehen, was eventuell dort vorgefallen ist, heißt wirklich nicht, dass ich es entschuldige oder verharmlose. - Gerade darum, weil ich das tue, bin ich derselben Meinung wie du. Ein Diabetiker sollte wenn möglich auch nicht Dachdecker werden, oder ein Epileptiker Pilot. Und jemand, der phasenweise Gefahr läuft, für ihm Anvertraute nicht mehr sorgen zu können, sollte nicht mehr alleinverantwortlich für jemanden zu sorgen haben. Ende und aus.
 
Ich wehre mich nur dagegen jede Form von Gewalt, Menschen und Tieren gegenüber mit Krankheit zu entschuldigen oder zu erklären - dafür habe ich keine Verständnis oder Mitleid für den Täter
(nicht nur auf diesen Fall bezogen)

Beim Entschuldigen kann ich dir folgen, beim Erklären nicht. Wenn du nicht nur mitleiden möchtest, sondern irgendwie versuchen, zu verhindern, dass so etwas sich zu oft wiederholt, wirst du anfangen müssen, zu "erklären".

Verhindern kann man so etwas nicht, wenn man - salopp gesagt - hinterher sagt: "Oh wie schrecklich, so etwas kann man nicht entschuldigen! Irgendwer müsste doch etwas gemerkt haben!"
Sondern indem man beim nächsten ähnlichen Fall vorher genauer hinschaut. Dann ist vielleicht - hoffentlich - man selbst derjenige, der es beim nächsten Mal rechtzeitig merkt. Und die Notbremse zieht, statt hinterher die Scherben des Unfalls beiseite zu kehren.

Ich und wahrscheinlich auch viele andere leiden mit den Unschuldigen, Abhängigen, Schwachen die sich dieser Gewalt (egal durch was ausgelöst) nicht wehren können. Diesen gilt mein erster Gedanke, meine Hilfe und mein Mitleid.
Das ist, gut, richtig und ehrenwert. - Und ich frage mich, wieso ich mich jetzt gezwungen sehe, mich zu rechtfertigen, indem ich betone, dass mir natürlich die Hunde auch leid tun.

Das ist doch gar keine Frage... also, für mich zumindest nicht.

Aber was nützt es dem nächsten solchen Fall, wenn ich mich darauf beschränke, dass mir die Opfer leid tun, und ich den Täter unter: "Sowas lässt sich nicht entschuldigen" in eine Ecke abschiebe? - Nix. Weil ich dann wieder nur hinterher fassungslos davor stehen und "Wie konnte das passieren?" denken kann.

Das ist Schritt 1. Aber wenn man wirklich helfen will - muss (für mich) Schritt 2 folgen:

Wie konnte das passieren? Wie ist es passiert? Wie funktioniert sowas? Woran erkennt man es? Was tut man, wenn man es beim nächsten Mal hoffentlich rechtzeitig erkennt?

"Täter" sind oft bis zu einem gewissen Grad ganz normale Leute, die sich selbst auf keinen Fall als "die Bösen" sehen. (Oder nur im Hinterkopf, wenn sie merken, ihr Leben entgleist.) Und man muss sie auch als erstmal ganz normale Leute, ohne irren Blick, ohne schwarzen Hut, sehen... und sich überlegen, wie sie ticken - sonst erkennt man sie nicht, auch wenn sie vor einem stehen.

Ich bin auch davon überzeugt , das z.B. diese Frau sich selbst sehr weh getan hat, keine Achtung vor ihren eigenen Gefühlen hatte, sich selbst vernachlässigt hat und und und...Sie braucht sicher wie jeder andere in solch einer Situation professionelle Hilfe.

Diese wünsche ich mir auch aufrichtig für Sie - ABER eben in erster Linie damit durch Ihr Verhalten/ihre Krankheit keiner mehr Leid ertragen muss, keine Gefahr für schwächere ihr anvertraute Lebewesen ausgeht. Erst in zweiter Linie für Sie selbst.
Es ist doch wurscht, warum, wofür und so weiter - ich denke wie du, dass professionelle Hilfe in dem Fall deutlich sinnvoller und effektiver wäre als zB eine Haftstrafe oder Sozialarbeit oder was weiß ich was.

Nein, ich wünsche ihr nicht die Pest an den Hals oder das selbe zu erleiden - ABER ich bin der Meinung das Sie keine Tiere mehr halten sollte und auch ihr Kind nur unter Aufsicht des Jugendamtes zurück erhalten sollte.
Der Meinung schließe ich mich vorbehaltlos an.

Dass ich glaube, zu verstehen, was eventuell dort vorgefallen ist, heißt wirklich nicht, dass ich es entschuldige oder verharmlose. - Gerade darum, weil ich das tue, bin ich derselben Meinung wie du. Ein Diabetiker sollte wenn möglich auch nicht Dachdecker werden, oder ein Epileptiker Pilot. Und jemand, der phasenweise Gefahr läuft, für ihm Anvertraute nicht mehr sorgen zu können, sollte nicht mehr alleinverantwortlich für jemanden zu sorgen haben. Ende und aus.

Du kannst dich deutlich besser ausdrücken als ich, bei deinen letzten Beitrag kann ich dir komplett zustimmen.

Nur hierzu:

Das ist Schritt 1. Aber wenn man wirklich helfen will - muss (für mich) Schritt 2 folgen:

Wie konnte das passieren? Wie ist es passiert? Wie funktioniert sowas? Woran erkennt man es? Was tut man, wenn man es beim nächsten Mal hoffentlich
rechtzeitig erkennt?

Kenne ich meine Grenzen, Erfahrungen und Kenntnisse auf diesen Gebiet viel zu gut, als das ich behaupten konnte hier nur annähernd irgendwie "Vorsorge" leisten zu können - das überlasse ich gerne Fachkräften
 
ich finde wie immer Lektorattes Erklärungen super, und ich wollte mit meinem Beitrag auch nicht anzweifeln dass die Frau krank ist. Ich sagte, es paßt nicht ins bild. Antriebsloses Nicht-Versorgen ist was anderes als in Käfige sperren und verhungern lassen....Okay, das mit den Wahnvorstellungen....aber das müssen andere Menschen merken, die Frau muß irgendwelche Außenkontakte gehabt haben. Einige hier wissen dass ich von meiner Arbeit her auch manchmal mit solchen Fällen zu tun habe und ich selbst lebe nach der Divise: lieber ein Mal zuviel die Pferde scheu machen und Fachleute informieren als ein Mal zu wenig. Und bisjetzt bin ich da in der Praxis immer im Nachhinein bestätigt worden, wenn ich mich nach den Leuten erkundigt habe. Ich erfahre dann ja keine Einzelheiten, aber es heißt oft danach: es ist gut dass sie Bescheid gesagt haben.
Klar sind die Leute manchmal / (leider meistens) sauer auf mich, und kommen nie wieder zu mir, aber okay, im Endeffekt kann ich damit leben. Ganz wenige sehen es im Nachhinein, wenn es ihnen besser geht, ein....Eine junge Frau sagte ganz klar: Ich war an einem Punkt wo ich nicht mehr selber handeln konnte...
ich meinte in meinem Beitrag, da ist doch viel Zeit vergangen...mehrere Monate....
ich kann nicht glauben, dass es niemand gemerkt hat.
 
Klar.

Im Endeffekt läuft es darauf hinaus. (Nur dass die ja erstmal vor Ort sein müssten.)

Aber das ist es, was ich tun möchte, wenn ich so etwas sehe.

Mancher möchte vielleicht weinen, schreien oder dem Täter eins in die Fresse hauen. Kann ich nachvollziehen, ist aber nicht meins.

Andere möchten den armen Hunden, dem armen Kind, den armen Schülern... helfen, und wenn das nicht klappt, stellen sie wenigstens nen Teddybär am Ort des Geschehens auf und zünden eine Kerze an.

Und ich möchte verstehen, was passiert ist, wie es passiert ist, und hoffe verzweifelt, dass ich nicht gerade zu sehr mit meinen eigenen Problemen beschäftigt bin, wenn so etwas das nächste Mal meinen Weg kreuzt.

Und ganz nebenbei hoffe ich auch noch, stets so weiten Abstand von mir selbst zu haben, dass ich rechtzeitig merke, wenn es mich selbst einmal erwischen sollte. Bislang funktioniert es. Mal besser, mal schlechter. Aber das heißt ja im Grunde überhaupt nichts. Wer glaubt, dass ihm selbst so etwas (partieller Realitätsverlust) ganz sicher niemals passieren würde - hat schon den ersten Schritt in diese Richtung getan.

Das ist wie mit den Amerikanern, die für sich immer gute Menschen sind. Wer das aber von sich glaubt, kann gar nicht merken, wenn er böses tut, weil gute Menschen kein Böses tun.

Aber ich glaube, ich höre jetzt einfach mal auf, bevor ich zu wirr werde.

Außerdem muss ich noch arbeiten. Und das ist keine scheinlogische Ausflucht.
 
@Ruhrlady

Naja, es scheint ja zumindest jemand gemerkt zu haben, dass Probleme da waren.

Es wurde ja wohl auch Hilfe von Vereinskollegen angeboten, als muss bekannt gewesen sein, dass es Schwierigkeiten gab. Bloß nicht, welcher Art die waren.

Zum Antriebslos und einsperren...

Stell dir vor, sie hat den Käfig als Kennel genutzt. Vielleicht nur, weil die Tiere nachts unruhig waren (was vielleicht nur der Fall war, weil sie raus mussten, oder Hunger hatten, oder...)

Ich gehe jetzt mal von meinem Fall 1 aus, der Person mit am Ende schwersten Antriebsstörungen.
Die lag phasenweise tagelang im Bett, hat sich Essen kommen lassen, oder halt das gegessen, was im Haus war, oder auch mal nix, das aber eher selten - und hat nicht mehr nach ihren Tieren gesehen. Sie wollte. Irgendwann. An dem Tag. Und dann war der Tag halt rum. Und der nächste. Und es wäre auch noch ein Tag rum gewesen, und dann hätte sie vielleicht mal das Wasser gewechselt, wenn ein guter Tag gewesen wäre.
(Dadurch, dass jemand ein Auge drauf hatte, ist es eben rechtzeitig aufgefallen. Aber zB nicht ihren Eltern, die mit Tieren nix anfangen konnten und Nager nur eklig fanden.)

Wenn ich mir so jemanden vorstelle, kann ich mir auch vorstellen, dass er die Hunde aus Antriebslosigkeit verhungern lässt. Weil sie halt dann jaulen. Und nerven. Und wild sind. Und man ja den Käfig ausmisten müsste, wenn man sie rauslässt. Boah, nee, das ist ja anstrengend. Und das letzte Mal, als man sie rausgelassen hat, haben sie ja alles mögliche angefressen, dann lässt man sie doch besser drin, das ist ja immer so viel Arbeit. Später. Irgendwann. Morgen vielleicht.

Futter wenig, Wasser gar keins - muss gar nicht lange gedauert haben. :(
 
Halöle,

Dies habe ich gerade in einen anderen Forum gelesen:

(Kopie aus dem anderen Forum)

Cidonia hat ein schönes Heim gefunden und wird dort aufgepäppelt.
Kann man nur hoffen, das die Organe mit machen.
6kg hat sie bereits zugenommen. Als sie gefunden wurden wog sie 20 kg.

Die Züchterin hat Probleme mit der Psyche. Vor einigen Monaten wurde ihr schon das Kind abgenommen.
Aber ist das damit zu entschuldigen?
Meiner Meinung nach trägt jeder die Verantwortung über sein Handeln, seine Worte, sein Leben.

Grausam finde ich, das es niemanden aufgefallen ist oder zu spät aufgefallen ist.
Hildesheim ist ja keine kleine Stadt. Die Menschen sind sehr oberflächlich geworden und achten wenig auf ihre Mitmenschen und Tiere.
 
)
...Die Menschen sind sehr oberflächlich geworden und achten wenig auf ihre Mitmenschen und Tiere.

In den letzten Tagen häufen sich die Fälle das Hunde fast verhungert sind - mitten unter uns. Es macht einfach nur traurig, so hilflos zu sein es nicht verhindern zu können.

Hier ist noch so eine arme Socke:


und noch einer:
 
Ich weiß nicht, woher die obige Info kommt, aber lt. Auskunft der Pflegestelle: Die Hündin ist in einer Pflegestelle und steht momentan noch gar nicht zur Vermittlung! Es wird langfristig ein Endplatz für sie gesucht.

VG, Gitta
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Hildesheim: Halb verhungerte Fila Brasilieros aufgefunden“ in der Kategorie „Presse / Medien“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

reptilex
Hey wir haben auch einen american Bully weiblich 5 Monate alt suchen wen für Sie zum Spielen damit Sie Kontakt mit anderen Hunden bekommt kommen aus Hannover LG, Daniel & Jey
Antworten
1
Aufrufe
1K
D-J & Hanni
D-J & Hanni
A
Hi, das Tierheim Hildesheim sucht die ehemaligen Halter oder zukünftigen Interessenten für einen Continental Doggenrüden. Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können. (Einfach nach unten scrollen)
Antworten
0
Aufrufe
638
AlteOma
A
G
Hallo, eine wunderschöne helle 3 ZBK Whg im EG (2 Fam.Haus) mit Garten und großen ehem. Hundezwinger ( jetzt Gartenhaus) wird zum 1.9. ( evtl. etwas früher) frei. ca 500.-- WM /in 31249 Bierbergen... Gern alleinerziehende mit Hund ( jeder Rasse )Anfragen einfach per PN mit grober Vorstellung von...
Antworten
0
Aufrufe
889
ginolino
G
Filou2012
Antworten
1
Aufrufe
552
kaukase
kaukase
Joermungandr
Na, hoffentlich hat der ein Rassegutachten oder sieht "in echt" anders aus als auf den Bildern, damit die neuen Besitzer keine Überraschung erleben.
Antworten
4
Aufrufe
1K
Consultani
C
Zurück
Oben Unten