"Meine Katze kam klitschnass, röchelnd und nach Waschmittel stinkend ins Haus", erzählt Marianne Klemmt. Der Katze ihrer Nachbarin, Barbara Heuermann, erging es ähnlich.
Beide suchten sofort den Tierarzt auf. Der stellte Waschmittel in der Lunge der Tiere und Verletzungen an den Hinterläufen fest. "Der oder die Täter müssen die Tiere mit Draht an den Beinen aufgehängt haben und dann kopfüber in das Waschmittel getaucht haben", folgert Marianne Klemmt: "Mich wundert, dass die Täter die Katzen überhaupt laufen gelassen haben."
Acht Tage lang wurden sie medizinisch behandelt. Beide Tierbesitzerinnen erstatteten Strafanzeige gegen unbekannt.
" Ein solcher Fall von Tierquälerei ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und somit eine Straftat", sagte Wolfgang Haase, Sprecher der Kreispolizeibehörde. Zudem werde ein solches Vergehen als "Sachbeschädigung" geahndet.
Andere Formen von Tierquälerei beschreibt Heinrich Linkermann, Tierarzt beim Kreisveterinäramt: "In den meisten Fällen bei denen wir eingreifen, handelt es sich um Vernachlässigung durch ihre Besitzer. Wenn es uns nötig erscheint, können wir die Tiere den Haltern sofort wegnehmen."
Außer dem Veterinäramt kümmert sich die Tierrettung Herford um solche Notfälle. Sie ist auch nach Dienstschluss des Amtes im Einsatz und rund um die Uhr zu erreichen. "Für unsere Mitarbeiter, die allesamt ehrenamtlich tätig sind, spielt die Tageszeit keine Rolle. Wenn Tiere Hilfe brauchen, sind wir da", sagte Erich Siekmann, Fahrer des Rettungswagens. Bei seinen Einsätzen erlebt er Schauriges: "Letzte Woche habe ich eine blutüberströmte Katze gefunden - ihr Schwanz war abgeschnitten."
"Wenn Tiere vergiftet werden, sollen häufig auch die Besitzer getroffen werden", sagt die Tierärztin Mechthild Schmidt. Streit zwischen Nachbarn wird über die Tiere ausgetragen.
Auch die Landeshundeverordnung ist Tieren zum Verhängnis geworden. Das Gesetz war im Sommer letzten Jahres unter großem Zeitdruck verabschiedet worden, nachdem Kampfhunde Kinder getötet hatten. Seitdem hat sich die allgemeine Einstellung zu Hunden deutlich verschlechtert, so sehr, dass die Zahl der Vergiftungsfälle stieg. Ebenso wurden überdurchschnittlich viele Tiere ausgesetzt und eingeschläfert. Auch das sind neuerliche Entwicklungen, die die Tierärztin registrieren musste.
Quelle/hundejo.de
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