Mir tut es auch leid, wenn ich oder jemand anderes ein Tier überfährt. Ist einfach Sünde und sinnlos. Aber es kann einfach passieren, niemand macht das mit Absicht. Von daher ist es für mich immer etwas befremdlich, wenn jemand darum so ein "Aufhebens" macht.
Sollte das Tier nicht sofort tot sein, so schüttet sein Körper allerlei Botenstoffe aus, sodass es für das Tier meist weniger schmerzhaft ist als es aussieht.
Ich verstehe gut, dass man um ein Tier trauert, zu dem man eine enge Bindung hat (tue ich auch). Ich verstehe, dass man auch traurig ist wenn man aus Versehen einem Tier das Leben genommen hat (tue ich auch), aber so "großes Drama" verstehe ich einfach nicht. Ich verstehe es aber auch nicht, wenn Leute furchtbar leiden und weinen wenn irgendwo irgendwer gestorben ist/ermordet wurde, zu dem die keinen näheren Bezug hatten. So etwas geht mir einfach nicht in den Kopf. Ich bin da wohl einfach zu pragmatisch, ich kann es ja eh nicht ändern...
Zur Frage: ich habe leider schon mehrere Tiere überfahren. Zwei Katzen, die eine kam unter der Leitplanke einer Bundesstraße hervor und als ich sie sah war sie auch schon unter meinem Auto. Ich musste leider erstmal weiter fahren, konnte erst später wenden und sie von der Straße holen. Sie sah völlig normal aus, als würde sie im nächsten Augenblick aufwachen und los laufen, aber sie atmete nicht mehr. Ich bin zu den nächsten Häusern gelaufen und habe bescheid gesagt, aber niemand wusste wessen Katze es war. Die zweite Katze ist mitten in der Nacht in mein Auto gelaufen als ich durch ein kleines Dorf fuhr. Ich habe sie noch gesucht und nicht gefunden, mochte aber auch niemandem mitten in der Nacht bescheid geben.
Dann habe ich noch ein Reh angefahren, es war dunkel und das Reh tauchte vor mir auf, ich habe alles wie in der Fahrschule gelernt gemacht: abgeblendet, gehupt und natürlich zuerst ordentlich gebremst. Das Reh hätte es unbeschadet überstanden, wäre es nicht im letzten Augenblick umgedreht und zurück gelaufen, da habe ich es mit dem letzten Rest vom Bremsweg erwischt und quasi umgeschubst. Das Reh kullerte über den Asphalt, stand humpelnd auf und verschwand in einem Gebüsch. Ein Jäger hat es erlöst.
Irgendwann bin ich beim Radeln an eine Unfallstelle gekommen, da hatte eine junge Frau ein Reh überfahren. Sie war total aufgelöst und wusste gar nicht was sie machen sollte. Ich habe sie erstmal beruhigt, ihr erklärt, dass das Reh sofort tot war und nicht gelitten hat. Weiterhin habe ich ihr erklärt, dass sie nichts dafür kann, denn Rehe sind eigentlich so scheu, dass sie niemals vor ein Auto laufen würden, wäre ihr Lebensraum nicht so beengt und sie nicht in so einer großen Anzahl existieren würden. Das hat sie dann einigermaßen beruhigt...