Jupp. Ich bin in sofern bei dir,
@Lucie , als das tatsächlich "normaler Alltag" in einer Stadt mit über einer Million Einwohnern ist.
Was bedeutet:
Maximal 213 von einer Million Einwohner waren in einer Woche von Verbrechen oder Vorfällen betroffen, die es bis zur Polizei geschafft haben, und der Rest nicht. (Wobei Telefonbetrug ja echt ne nationale Seuche ist, wahrscheinlich sogar eine weltweite.) - Was erklärt, warum die allermeisten Leute diese Stadt aufsuchen und unversehrt wieder nach Hause kommen können.
Nun versteh ich absolut jeden, dem die Großstadt nicht liegt. - Das geht mir selbst ja nicht anders.
Ich bin alle Jubeljahre mal in Köln in der Innenstadt, weil ich da was zu erledigen habe, und komme jedes Mal, egal zu welcher Jahreszeit, erschlagen von der Masse der Leute und Eindrücke wieder nach Hause.
Ich denke aber, wenn jemand explizit vom "Wahnsinn in Köln oder Berlin" schreibt, und den in Kontrast zu Bayern setzt, dann sind zumindest unterschwellig andere Sachen gemeint als nur der "ganz normale Großstadt-Wahrnsinn".
Dann geht es um angegriffene Rettungskräfte, Palästinenser-Demos und Übergriffe am Hauptbahnhof, die mittlerweile fast 10 Jahre zurückliegen. Als wäre die ganze Stadt ein No-Go-Area. Denn sonst hätte man auch einfach schreiben können: "Ich bin jedenfalls froh, dass ich den Großstadt-Wahnsinn nicht mehr ertragen muss."
Aber gut - die allermeisten von uns
möchten ja in Wahrheit gar nicht, dass "Bayern weg muss" - vielleicht relativiert sich unter diesen Umständen ja auch die Einstellung zu anderen Bundesländern wieder etwas.