Naddel ist am Donnerstag um 20.40 Uhr über die Regenbogenbrücke gegangen. Sie ist auf dem Sofa mit dem Kopf in meinem Schoß eingeschlafen. Nun ist alles leer und Silvester liegt nur unter dem Tisch oder in seiner "Höhle". Er hat die letzten Nächte bei Naddel und mir verbracht. Normalerweise wandert er nachts. Als Naddel im Dezember operiert wurde, hat er wohl gemerkt, dass sie wieder kommt und hat die Nacht genutzt sich auf ihrem Sofa breit zu machen. Ich habe ihm gestern abend angeboten sich ruhig dort hinzulegen. Wollte er aber nicht.
Mit dieser Entscheidung, Naddel gehen zu lassen, weiß ich nun, dass alles andere pillepalle ist. Ich habe Beklemmungen, weil mein Herz so weh tut.
Ich habe vorhin gelesen, dass am Donnerstag Abend ein Staffi mit Namen Ty auch gehen musste. Vielleicht konnten sie gemeinsam gehen.
Ein Freund hat uns gestern zum Rosengarten gefahren und ich kann nur sagen, dass es dort für einen derartigen Anlass sehr schön war. Naddel hat zwei Rosen auf ihre Decke gelegt bekommen und wir konnten solange Abschied nehmen wie wir wollten. Da Silvester nicht mehr so lange laufen kann, haben wir am Fischteich auf der Terrasse gesessen und konnten Kaffee und Tee trinken.
Nun müssen wir sehen wie es ohne sie weitergeht. Ohne ein kleines Hundemädchen, das jedem der sie kennengelernt hat, die Angst vor der Rasse genommen hat. Ohne die kleine Maus, die in all den Jahren bei uns nie eine Stänkerei mit anderen Hunden angefangen hat. Hatte sie nämlich nicht nötig. Sie war so toll, dass sie kleinen Stänkerfritzen sofort durch Körpersprache gezeigt hat: Bis hier hin und nicht weiter! Selbst als sie zweimal von anderen Hunden angegriffen und gebissen wurde, hat sie sich nicht so gewehrt, wie sie es hätte tun können. Die anderen haben keine Verletzungen davon getragen. Sie war einfach ein Goldschatz. Aber wisst ihr, was wir bis zur letzten Stunde nie geschafft haben? Dass sie ordentlich an der Leine gelaufen wäre. Ohne Leine ging sie bei Fuß, aber mit Leine war sie immer "auf der Flucht". Als sie vor über 5 Jahren zu uns kam, dachten wir ja, dass es kein Problem ist, ihr das beizubringen. Torsten war nach einigen Wochen echt verzweifelt. Unser damaliger Nachbar sagte dann: "Ja und? Und wenn sie bis an ihr Lebensende zieht. Ist doch egal. Sie ist so toll und wenn das ihr einziger Fehler ist....Sei's drum." Tja, da hat sie dann wohl auf ihren Onkel Micha gehört.
Angst und Bange war mir damals bei der MK- und Leinenbefreiung. Aber die Mäuse wissen ja immer wann sie sich benehmen müssen und es hat super geklappt.
Unser erster Urlaub mit ihr in Holland. An einem Tag, als es nicht so schön war, wollten wir einen Ausflug machen und etwas durch die Dünen wandern. Ich sagte noch zu Torsten, dass er sie nicht ableinen soll, vonwegen Kaninchen, Füchsen etc. Zu spät. Naddel hatte etwas ganz anderes entdeckt, bzw. schon in der Nase bevor wir es sahen: Um die Ecke eine Weide mit Kühen. Zack, weg war sie und sprang lustig um die Kühe herum. Die waren nicht sehr glücklich über diesen kleinen braunen Hund, der um sie herum lief. Sie hat keine Anstalten gemacht ihnen was zu tun, aber mir wurde ganz schlecht. Torsten wollte dann durch den Stacheldrahtzaun, um sie zu holen. Wir konnten aber auch nicht erkennen, ob ein Bulle dabei war. Zum Glück kam sie dann zurück und sah ganz glücklich aus. Wir waren es nicht und sind sofort zurück. Ausflug beendet, weil wir kurz vor einem Herzinfarkt waren.
Wahrscheinlich fallen mir noch ganz viele Geschichten ein.
Ich gehe jetzt mal und krabbel Silvester ordentlich durch.