Die ganze Diskusion zeigt für mich die fehlende Solidarität einiger Hundehalter mit Listenhundhaltern.
Für mich velangt die Hundehaltung ein gewißes Maß an Verantwortung und um diese wahrnehmen zu können, bedarf es einer gewissen Sachkunde.
Hundehalung ist generell nicht gefährlich, aber kann unter bestimmten Voraussetzungen sein und z.B. zwar dann, wenn Halter ihre Hunde nicht ordentlich erziehen, sozialisieren, und nicht händeln können.
Wenn wir uns einig sind, dass das obere Ende der Leine das Problem ist und nicht der Hund, dann müssen geeignetere Maßnahmen gefunden werden, um diese problematischen Halter im Sinne aller Hunde und deren seriöse Halter zu schützen. Und wenn wir von problematischen Haltern sprechen, dann können wir damit nicht nur den halbstarken mit voll krassem Pitbull meinen, oder den Schutzhundesportler, der seinen DSH nur vom Zwinger in die Box und von der Box auf den Hundeplatz und von dort wieder in die Box und in den Zwinger packt, sondern auch von der Familie mit Kind, die sich einen Weimaraner als Ersthund holen, weil er so schöne blaue Augen hat, oder sich einen Akita holen, weil der so treu beim Kinofilm (Hachiko) auf Richard Gere am Bahnhof gewartet hat.
Dass auch andere Probleme anzupacken sind wie z.B. die kontrollierte Zucht bzw. eine Veränderung des Tierschutzgesetzes dahin gehen, dass nicht jeder Hunde züchten darf, oder die bestehenden Möglichkeiten intensiver nutzt, die unsere derzeitigen Gesetze hergeben, steht außer Frage.
Ein HFS kann wie gesagt für einen venüftigen Hundehalter nicht gedacht sein, weil diese sich aus eigenem Interesse dem Thema Erziehung und was damit zutun hat widmen werden.
Wie gesagt gibt es auch nicht vernüftige Halter, die eine Erziehung des Hundes nicht als dringend notwendig halten und auch generell nicht die nötige Einstellung zur Hundehaltung haben.
Mich macht es sprachlos, dass man meint, dass Hundehaltung derzeit gut funktioniert und ohne Regeln genauso gut und noch besser funktionieren würde.
Schaut mal beim nächsten Tierheim in Eurer Gegend vorbei! Oder macht Euch mal schlau, wieviele Hunde auch heute noch eingeschläfert werden.
Und ich will nicht wissen, wieviele Hunde hinter verschlossenen Türen misshandelt werden, weil die Halter mit ihren Hunden nicht klar kommen.
Genauso ist es derzeitig real existierend, dass sich immer mehr Leute Hunde aus dem Internet kaufen, oder Welpen aus dem Kofferaum oder auf dem Markt im Ausland.
Wenn man schon nicht zugeben will, dass nicht alle Hundehalter sachkundig und verantwortlich sind, so sollte man zumindest im Sinne der Tiere selber mehr Regelungen befürworten und zugeben, dass die Rasselisten nicht im Ansatz reale Probleme angehen.
Und zu meiner heutigen Ausbeute:
Eine Halterin, die mit großen Wuschelmix auf dem Fahrad fahrend an den Hunden meines Bruders und meinem Hund an einem sehr engen Weg vorbei radelte und ihren Hund Null unter Kontrolle hatte. Der Weg war so eng, dass sie vom Fahrrad absteigen musste und wir mit unseren Hunden wie bei einer Polonaise hinter einander an der Frau mit Hund vorbei gehen mussten. Wir waren zwei Bullis, zwei Shar Peis und zwei Männer. Genauso taten es dann auch unsere Hunde. Die Halterin des Wuschelmixes brach allerdings in Panik aus, konnte ihren Hund nicht abrufen, wahr nicht dazu in der Lage ihn anzuleinen, und schrie nur hysterisch herum. Wenn unsere Hunde nicht so gut erzogenen gewesen wären und so brav am anderen Hund vorbei gegangen wären, obwohl dieser knurrte, hinter unseren Hunden herlief und einen auf Dicke Hose machte, hätte es ein Problem gegeben. Die Halterin war allerdings der Meinung, dass das Problem von uns ausgeht, weil unsere "Kampfhunde" keine Maulkörbe tragen. Das passierte übrigens an einem abgelegenen Wald am Stadtrand
Heute morgen ist Elvis ein ca. 6 jähriger mit Bambusmatte in den Armen schreiend vor den Kopf gerannt, als er mit Mutter und Schwester aus der Tür gerannt kam, damit sie die Bahn erreichen, die gerade auf der gegenüber liegenden Haltestelle einfuhr. Elvis schaute freudig zum Jungen hinauf und ging mit mir weiter ohne zu stoppen. Die Muttter kommentierte dies mit den Worten: "Ach du meine Güte, ein Kampfhund. Können sie nicht aufpassen?" Nun, soetwas passiert einem nunmal, wenn man mit seinem Hund in der Stadt lebt oder in der Stadt unterwegs ist. Wenn ich mir da einige Meinungen in Erinnerung rufe, die besagen, dass ein Hund beißen darf, wenn sich jemand neben einen nach unten beugt, halte ich eine Sachkundeschulung für notwendig.
Ich verstehe nicht, wo das Problem sein soll, als Halter einen Sachkundetest in schriftlicher und sogar praktischer Form zu machen.