Hallo zusammen,
nachdem ich alle Themen zu HD, Arthrose und Kreuzband wieder und wieder gelesen habe, schwirrt mir der Kopf und ich weiß nicht mehr weiter. Ich bin am verzweifeln und das jeden Tag mehr. Deshalb entschuldige ich mich schon vorher für den Kurzroman, der folgt, aber ich muss mir das alles mal von der Seele schreiben ...
Mein Aik ist 6 Jahre alt und ein Bayrischer Gebirgsschweißhund (er stammt aus einer Schwarzzucht und wurde nie jagdlich geführt/ausgebildet). Leider wiegt er inzwischen 33 kg, im April waren das noch 28. Aber zum Thema Übergewicht später mehr.
Aik war immer super aktiv. Wir waren jeden Tag mindestens 2h am Stück im Wald spazieren, er ist mit meinem Mann gejoggt und
am Rad gelaufen. Wandern in den Bergen war auch nie ein Problem. Bis vergangenes Jahr. Da hinkte er plötzlich hinten links 2h nach Belastung. Die Röntgenaufnahmen bei unserer TA zeigten beidseitige angeborene HD (mittel und schwer). Meine ehemalige TA meinte dann nur lapidar, er müsse abnehmen (damals wog er knapp 28 kg), er dürfte nicht mehr am Rad laufen und auch nicht mehr joggen. Aik hätte gelernt, mit der HD zu leben und wenn wir bestimmte Nahrungsergänzungsmittel geben und weiter mit ihm spazieren gehen, wie bisher, würde er vermutlich nie Probleme bekommen.
Tja, weit gefehlt. Er hinkte dann auch nach unseren Waldspaziergängen, die wir zeitlich Stück für Stück auf 40 Minuten verkürzen mussten, bis die Überbelastung nicht mehr auftrat. Wiederholt bin ich zur TA, die dann meinte, das wäre so ein Schub, der vorbeigehen würde. Was ihm helfen würde, wären Muskelaufbau und Massagen. Doch leider sind im Umkreis von 2 Autostunden rund um unsere Wohngegend Tierphysiotherapeuten extrem rar. Gefunden habe ich dann zwei mobile Therapeuten, wovon einer dann Aik Blutegel gesetzt hat. Die Wirkung war ... gleich null. Die andere Physiotherapeutin hat ihm schließlich eine Blockade im Rücken entfernt, die laut ihrer Aussage für das Hinken verantwortlich war. 4 Tage später ging es Aik sichtlich besser und wir konnten über viele Wochen verteilt, unsere Spaziergänge zeitlich wieder auf 2h am Stück ausdehnen.
In dieser Zeit habe ich für Aik einen BARF-Diätplan von Martina Löttgen erstellen lassen, der die gängigen Nahrungsergänzungsmittel für seine HD beinhaltet (Grünlippenmuschel, Teufelskralle, Vitamin B Komplex + D3, C und E, MSM, Kollagen, Rinderknochenmehl, Chondroitin, Glucosamin und Fischnachtkerzenöl, welches ich aber inzwischen durch Algenöl plus Leinöl ersetzt habe). Dazu hat sie geraten, Aik Blutwürfel und Magnesium für seine Muskeln zu füttern, was ich auch seitdem tue. Abgenommen hat er allerdings nur ein einziges Kilo, das schnell wieder drauf gekommen ist, trotz inzwischen wieder längeren Gassirunden und weiterer Einhaltung des Diätplans.
Ein knappes 3/4 Jahr ging es Aik gut. Kein Hinken, nichts. Dann zog er sich Anfang Mai ein Pfotenverletzung vorne rechts zu, wegen der wir ihn 2 Wochen schonen mussten. Danach wollte ich die Gassirunden wieder langsam aufbauen, doch dazu kam es nicht. Denn übergangslos fing Aik wieder an, hinten links nach dem Aufstehen zu hinken, was sich nach ein paar Metern aber gab. Die Physiotherapeutin löste kurz vor ihrem dreiwöchigen Urlaub erneut eine Blockade in seinem Rücken, doch sein Hinken besserte sich nicht. Daraufhin habe ich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt und schließlich eine Tierarztpraxis in der Nähe mit einer Orthopädin und einer Physiotherapeutin gefunden, wo Aik seitdem in Behandlung ist. Nach 4 Wochen Laserakupunktur, Massagen, Muskelaufbau (zu Hause) und Muskeldehnung ging es Aik sichtlich besser. Aber unser Hund wäre nicht unser Hund wenn alles glatt gehen würde. Statt die Treppe aus dem Keller zu nehmen, wie wir es ihm gelernt haben, ist er die glatte Fahrradrampe hinauf gerannt und hat sich dabei die Hinterbeine böse gezerrt. Zu dem Zeitpunkt stand der Termin für seine Goldimplantation bereits fest, der leider aufgrund einer Krankheit der Orthopädin auf den 23. August verschoben werden musste. Bis dahin hatte Aik immer wieder, trotz Schonung und Rimadyl, Anlaufprobleme, die nach ein paar Metern verschwanden. Doch dann belastete er das linke Hinterbein plötzlich nur noch auf den Zehen und das bis zum Tag der Goldimplantation, wo ihm auch ein Schmerzmittel und Hyaluron in die Gelenke gespritzt wurde. Die Röntgenbilder und die Untersuchung der Orthopädin ergaben zu der HD eine beginnende Arthrose in den Hüftgelenken und den Kniegelenken der Hinterbeine und dazu ein angerissenes Kreuzband hinten links. Auf Anraten der Orthopädin wollten wir das erst einmal nicht operieren, sondern die Leinenschonzeit und Physiotherapien nach der Goldimplantation abwarten, um zu sehen, wie sich Aik macht.
Am Tag der Goldimplantation war Aik hinten noch schwach, doch schon am nächsten Morgen ging es ihm sichtlich besser und das von Tag zu Tag mehr. Das Hinken war verschwunden und er belastete die linke Hinterpfote wieder komplett. Seine Lebensfreude kehrte endlich zurück und schon merkten wir, dass er mehr als die drei kurzen Spaziergänge an der Leine wollte. Natürlich haben wir die Anweisungen der Orthopädin eingehalten und ihn brav an der Leine weitergeführt, nur hat das leider nichts genützt. Eine versteckte Katze im Gras, Aik rennt an der Leine an und von jetzt auf gleich humpelt er hinten rechts stark und belastet die Hinterpfote nur noch auf den Zehen. An einem Samstagabend ...
In der wahnwitzigen Hoffnung, dass es nicht das Kreuzband ist, haben wir die Pfote gründlich abgesucht, leider nichts. Am Sonntagvormittag sind wir dann nach Wittenberg in die Tagestierklinik gefahren, wo unsere Befürchtung bestätigt wurde. Rechts ist das Kreuzband durchgerissen, links angerissen. Der Arzt spritzte Aik aufgrund seiner starken Schmerzen Traumadol 80 und gab uns noch Traumadol Tabletten mit, die ich zusätzlich zum Rimadyl 3x am Tag bis zur Operation geben soll. OP-Termin (TPLO) wahrscheinlich am 15.09., da die Orthopädin derzeit im Urlaub ist. Am Montag (06.09.) kann ich anrufen, ob vielleicht noch ein früherer Termin möglich ist.
Die Traumadol Spritze übersäuerte Aiks empfindlichen Magen komplett. Erst als die Wirkung nach ca. 7h begann nachzulassen, hat er etwas Reisschleim und ein paar Häppchen gekochtes Hühnerfleisch gefressen. Seitdem füttere ich ihm wegen der Traumadol Tabletten 3 kleine Mahlzeiten pro Tag und eine weitere Mahlzeit, weil ich ihm noch Heilerde für seinen Magen gebe. Inzwischen frisst er wieder einigermaßen gut, aber er trinkt seit Sonntag ganz schlecht. Er war nie der große Trinker, ich musste schon immer seine Fleischmahlzeiten mit reichlich Wasser auffüllen, damit er mehr Flüssigkeit zu sich nimmt. Aber mit den Tabletten ist es jetzt jeden Tag eine Herausforderung, ihn zum Trinken von wenigstens 800-1000ml zu animieren. Mal kann ich ihn mit verdünnter Fleischbrühe locken, dann mit etwas Milch im Wasser, welches er pur derzeit total ablehnt. Vorgestern war es Bockwurstwasser, in das ich auf 2 Liter eine halbe Bocki püriert habe. Jedoch gehen mir langsam die Ideen aus ...
Mir bricht das Herz, wenn ich Aik so sehe. Seit Montag bin ich am Rotieren, einen früheren OP-Termin für ihn zu bekommen, doch leider bisher erfolglos. In der Uniklinik Leipzig könnte ich Aik am 23.09.(!) vorstellen, OP irgendwann Ende Oktober/Anfang November, was für mich völlig inakzeptabel war. In der Tierklinik Königs-Wusterhausen hätte ich Aik am Montag (06.09.) vorstellen können, OP 3 Wochen später, was für mich auch nicht infrage kam. Danach folgten weitere Telefonate mit möglichen OP-Terminen, die jenseits von gut und böse lagen. Dabei wurde mir ein TA in Wittenberg empfohlen, der seit vielen Jahren Kreuzbandrisse operiert (OP-Methode unbekannt), doch dessen Praxis hatte wegen eines Trauerfalls geschlossen. Verzweifelt habe ich dann am Freitagmorgen in einer kleinen Tierklinik eine Autostunde von uns entfernt angerufen und sollte, zu meiner völligen Überraschung, mit Aik gleich vorbeikommen. Möglicher OP-Termin am Dienstag (07.09.).
Voller Hoffnung auf baldige Hilfe für Aik, sind wir in die Klinik gefahren. Wieder musste er die schmerzhaften Untersuchungen über sich ergehen lassen, mit dem gleichen Ergebnis wie in Wittenberg, allerdings denkt die TA, dass auch noch einen Meniskusschaden vorliegt. Aufgrund von Aiks Übergewicht und den Erfahrungen der TA, vermutete sie bei ihm zudem eine Schilddrüsenerkrankung und hat ihm Blut abgenommen. Ergebnis, er trinkt zu wenig und bildet Antikörper, sprich, er hat wahrscheinlich auch noch eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung. Da aber die Laborergebnisse nicht eindeutig waren, mussten sie eingeschickt werden und nun heißt es, bis zu 14 Tage auf das Ergebnis warten ... (Wo ich die Geduld hernehmen soll, weiß ich im Moment auch noch nicht.)
Fest steht, die TA operiert nach der OTT-Methode, fest steht aber nicht der OP-Termin, denn dazu muss sie noch eine geplante Kastration verschieben, hat den Besitzer allerdings noch nicht erreicht. Der nächste mögliche OP-Termin wäre bei Nichtverschiebung am 14.09.
Seit Tagen bin ich am Verzweifeln und die Sorgen um meinen Süßen werden immer größer, denn es geht ihm nicht gut. Seine Lebensfreude von vor einer Woche ist komplett verschwunden. Er schont sich, was gut ist, aber das ist nicht Aik. Er ist mir sonst auf Schritt und Tritt übers Grundstück gefolgt, hat sein Heim bewacht und war neugierig. Jetzt ist er ein Häufchen Elend auf dem Sofa ...
Mein erster Gedanke morgens ist, wie ich Aik helfen kann, so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu kommen. Und Abends gehe ich dann mit der Verzweiflung ins Bett, wieder nichts für ihn erreicht zu haben. Mir blutet das Herz und das wird noch schlimmer, wenn ich an seine Vorerkrankungen und die vielen Tage denke, die beim jetzigen Stand der Dinge wohl noch bis zu seiner OP vergehen werden. Am Montag erfahre ich jeweils von der einen und/oder von der anderen Tierklinik, ob eine OP vor dem 15.09. möglich ist. Leider bin ich inzwischen soweit, den erstbesten OP-Termin wahrzunehmen, unabhängig der OP-Methode. Was wahrscheinlich falsch ist, aber bei der Vorstellung, tatsächlich noch bis Mitte September warten zu müssen, kann ich einfach nicht mehr. Ich würde Aik all die Schmerzen und Probleme abnehmen, wenn ich könnte, nur geht das leider nicht. Deshalb bleiben mir nur meine Wünsche und Hoffnungen für mein großes Baby, dass es ihm so schnell wie nur irgend möglich besser geht. Die Wochen nach der OP, den Leinenzwang, die Physiotherapien und den Muskelaufbau stehen wir auch durch, das habe ich ihm versprochen. Denn da würden wir beide hoffentlich wieder ein Licht am Ende des Tunnels sehen, wo es im Moment tiefschwarze Nacht ist.
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Vielen Dank schon mal für euren Rat und dafür, dass ihr meinen Kurzroman gelesen habt.
nachdem ich alle Themen zu HD, Arthrose und Kreuzband wieder und wieder gelesen habe, schwirrt mir der Kopf und ich weiß nicht mehr weiter. Ich bin am verzweifeln und das jeden Tag mehr. Deshalb entschuldige ich mich schon vorher für den Kurzroman, der folgt, aber ich muss mir das alles mal von der Seele schreiben ...
Mein Aik ist 6 Jahre alt und ein Bayrischer Gebirgsschweißhund (er stammt aus einer Schwarzzucht und wurde nie jagdlich geführt/ausgebildet). Leider wiegt er inzwischen 33 kg, im April waren das noch 28. Aber zum Thema Übergewicht später mehr.
Aik war immer super aktiv. Wir waren jeden Tag mindestens 2h am Stück im Wald spazieren, er ist mit meinem Mann gejoggt und
am Rad gelaufen. Wandern in den Bergen war auch nie ein Problem. Bis vergangenes Jahr. Da hinkte er plötzlich hinten links 2h nach Belastung. Die Röntgenaufnahmen bei unserer TA zeigten beidseitige angeborene HD (mittel und schwer). Meine ehemalige TA meinte dann nur lapidar, er müsse abnehmen (damals wog er knapp 28 kg), er dürfte nicht mehr am Rad laufen und auch nicht mehr joggen. Aik hätte gelernt, mit der HD zu leben und wenn wir bestimmte Nahrungsergänzungsmittel geben und weiter mit ihm spazieren gehen, wie bisher, würde er vermutlich nie Probleme bekommen.
Tja, weit gefehlt. Er hinkte dann auch nach unseren Waldspaziergängen, die wir zeitlich Stück für Stück auf 40 Minuten verkürzen mussten, bis die Überbelastung nicht mehr auftrat. Wiederholt bin ich zur TA, die dann meinte, das wäre so ein Schub, der vorbeigehen würde. Was ihm helfen würde, wären Muskelaufbau und Massagen. Doch leider sind im Umkreis von 2 Autostunden rund um unsere Wohngegend Tierphysiotherapeuten extrem rar. Gefunden habe ich dann zwei mobile Therapeuten, wovon einer dann Aik Blutegel gesetzt hat. Die Wirkung war ... gleich null. Die andere Physiotherapeutin hat ihm schließlich eine Blockade im Rücken entfernt, die laut ihrer Aussage für das Hinken verantwortlich war. 4 Tage später ging es Aik sichtlich besser und wir konnten über viele Wochen verteilt, unsere Spaziergänge zeitlich wieder auf 2h am Stück ausdehnen.
In dieser Zeit habe ich für Aik einen BARF-Diätplan von Martina Löttgen erstellen lassen, der die gängigen Nahrungsergänzungsmittel für seine HD beinhaltet (Grünlippenmuschel, Teufelskralle, Vitamin B Komplex + D3, C und E, MSM, Kollagen, Rinderknochenmehl, Chondroitin, Glucosamin und Fischnachtkerzenöl, welches ich aber inzwischen durch Algenöl plus Leinöl ersetzt habe). Dazu hat sie geraten, Aik Blutwürfel und Magnesium für seine Muskeln zu füttern, was ich auch seitdem tue. Abgenommen hat er allerdings nur ein einziges Kilo, das schnell wieder drauf gekommen ist, trotz inzwischen wieder längeren Gassirunden und weiterer Einhaltung des Diätplans.
Ein knappes 3/4 Jahr ging es Aik gut. Kein Hinken, nichts. Dann zog er sich Anfang Mai ein Pfotenverletzung vorne rechts zu, wegen der wir ihn 2 Wochen schonen mussten. Danach wollte ich die Gassirunden wieder langsam aufbauen, doch dazu kam es nicht. Denn übergangslos fing Aik wieder an, hinten links nach dem Aufstehen zu hinken, was sich nach ein paar Metern aber gab. Die Physiotherapeutin löste kurz vor ihrem dreiwöchigen Urlaub erneut eine Blockade in seinem Rücken, doch sein Hinken besserte sich nicht. Daraufhin habe ich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt und schließlich eine Tierarztpraxis in der Nähe mit einer Orthopädin und einer Physiotherapeutin gefunden, wo Aik seitdem in Behandlung ist. Nach 4 Wochen Laserakupunktur, Massagen, Muskelaufbau (zu Hause) und Muskeldehnung ging es Aik sichtlich besser. Aber unser Hund wäre nicht unser Hund wenn alles glatt gehen würde. Statt die Treppe aus dem Keller zu nehmen, wie wir es ihm gelernt haben, ist er die glatte Fahrradrampe hinauf gerannt und hat sich dabei die Hinterbeine böse gezerrt. Zu dem Zeitpunkt stand der Termin für seine Goldimplantation bereits fest, der leider aufgrund einer Krankheit der Orthopädin auf den 23. August verschoben werden musste. Bis dahin hatte Aik immer wieder, trotz Schonung und Rimadyl, Anlaufprobleme, die nach ein paar Metern verschwanden. Doch dann belastete er das linke Hinterbein plötzlich nur noch auf den Zehen und das bis zum Tag der Goldimplantation, wo ihm auch ein Schmerzmittel und Hyaluron in die Gelenke gespritzt wurde. Die Röntgenbilder und die Untersuchung der Orthopädin ergaben zu der HD eine beginnende Arthrose in den Hüftgelenken und den Kniegelenken der Hinterbeine und dazu ein angerissenes Kreuzband hinten links. Auf Anraten der Orthopädin wollten wir das erst einmal nicht operieren, sondern die Leinenschonzeit und Physiotherapien nach der Goldimplantation abwarten, um zu sehen, wie sich Aik macht.
Am Tag der Goldimplantation war Aik hinten noch schwach, doch schon am nächsten Morgen ging es ihm sichtlich besser und das von Tag zu Tag mehr. Das Hinken war verschwunden und er belastete die linke Hinterpfote wieder komplett. Seine Lebensfreude kehrte endlich zurück und schon merkten wir, dass er mehr als die drei kurzen Spaziergänge an der Leine wollte. Natürlich haben wir die Anweisungen der Orthopädin eingehalten und ihn brav an der Leine weitergeführt, nur hat das leider nichts genützt. Eine versteckte Katze im Gras, Aik rennt an der Leine an und von jetzt auf gleich humpelt er hinten rechts stark und belastet die Hinterpfote nur noch auf den Zehen. An einem Samstagabend ...
In der wahnwitzigen Hoffnung, dass es nicht das Kreuzband ist, haben wir die Pfote gründlich abgesucht, leider nichts. Am Sonntagvormittag sind wir dann nach Wittenberg in die Tagestierklinik gefahren, wo unsere Befürchtung bestätigt wurde. Rechts ist das Kreuzband durchgerissen, links angerissen. Der Arzt spritzte Aik aufgrund seiner starken Schmerzen Traumadol 80 und gab uns noch Traumadol Tabletten mit, die ich zusätzlich zum Rimadyl 3x am Tag bis zur Operation geben soll. OP-Termin (TPLO) wahrscheinlich am 15.09., da die Orthopädin derzeit im Urlaub ist. Am Montag (06.09.) kann ich anrufen, ob vielleicht noch ein früherer Termin möglich ist.
Die Traumadol Spritze übersäuerte Aiks empfindlichen Magen komplett. Erst als die Wirkung nach ca. 7h begann nachzulassen, hat er etwas Reisschleim und ein paar Häppchen gekochtes Hühnerfleisch gefressen. Seitdem füttere ich ihm wegen der Traumadol Tabletten 3 kleine Mahlzeiten pro Tag und eine weitere Mahlzeit, weil ich ihm noch Heilerde für seinen Magen gebe. Inzwischen frisst er wieder einigermaßen gut, aber er trinkt seit Sonntag ganz schlecht. Er war nie der große Trinker, ich musste schon immer seine Fleischmahlzeiten mit reichlich Wasser auffüllen, damit er mehr Flüssigkeit zu sich nimmt. Aber mit den Tabletten ist es jetzt jeden Tag eine Herausforderung, ihn zum Trinken von wenigstens 800-1000ml zu animieren. Mal kann ich ihn mit verdünnter Fleischbrühe locken, dann mit etwas Milch im Wasser, welches er pur derzeit total ablehnt. Vorgestern war es Bockwurstwasser, in das ich auf 2 Liter eine halbe Bocki püriert habe. Jedoch gehen mir langsam die Ideen aus ...
Mir bricht das Herz, wenn ich Aik so sehe. Seit Montag bin ich am Rotieren, einen früheren OP-Termin für ihn zu bekommen, doch leider bisher erfolglos. In der Uniklinik Leipzig könnte ich Aik am 23.09.(!) vorstellen, OP irgendwann Ende Oktober/Anfang November, was für mich völlig inakzeptabel war. In der Tierklinik Königs-Wusterhausen hätte ich Aik am Montag (06.09.) vorstellen können, OP 3 Wochen später, was für mich auch nicht infrage kam. Danach folgten weitere Telefonate mit möglichen OP-Terminen, die jenseits von gut und böse lagen. Dabei wurde mir ein TA in Wittenberg empfohlen, der seit vielen Jahren Kreuzbandrisse operiert (OP-Methode unbekannt), doch dessen Praxis hatte wegen eines Trauerfalls geschlossen. Verzweifelt habe ich dann am Freitagmorgen in einer kleinen Tierklinik eine Autostunde von uns entfernt angerufen und sollte, zu meiner völligen Überraschung, mit Aik gleich vorbeikommen. Möglicher OP-Termin am Dienstag (07.09.).
Voller Hoffnung auf baldige Hilfe für Aik, sind wir in die Klinik gefahren. Wieder musste er die schmerzhaften Untersuchungen über sich ergehen lassen, mit dem gleichen Ergebnis wie in Wittenberg, allerdings denkt die TA, dass auch noch einen Meniskusschaden vorliegt. Aufgrund von Aiks Übergewicht und den Erfahrungen der TA, vermutete sie bei ihm zudem eine Schilddrüsenerkrankung und hat ihm Blut abgenommen. Ergebnis, er trinkt zu wenig und bildet Antikörper, sprich, er hat wahrscheinlich auch noch eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung. Da aber die Laborergebnisse nicht eindeutig waren, mussten sie eingeschickt werden und nun heißt es, bis zu 14 Tage auf das Ergebnis warten ... (Wo ich die Geduld hernehmen soll, weiß ich im Moment auch noch nicht.)
Fest steht, die TA operiert nach der OTT-Methode, fest steht aber nicht der OP-Termin, denn dazu muss sie noch eine geplante Kastration verschieben, hat den Besitzer allerdings noch nicht erreicht. Der nächste mögliche OP-Termin wäre bei Nichtverschiebung am 14.09.
Seit Tagen bin ich am Verzweifeln und die Sorgen um meinen Süßen werden immer größer, denn es geht ihm nicht gut. Seine Lebensfreude von vor einer Woche ist komplett verschwunden. Er schont sich, was gut ist, aber das ist nicht Aik. Er ist mir sonst auf Schritt und Tritt übers Grundstück gefolgt, hat sein Heim bewacht und war neugierig. Jetzt ist er ein Häufchen Elend auf dem Sofa ...
Mein erster Gedanke morgens ist, wie ich Aik helfen kann, so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu kommen. Und Abends gehe ich dann mit der Verzweiflung ins Bett, wieder nichts für ihn erreicht zu haben. Mir blutet das Herz und das wird noch schlimmer, wenn ich an seine Vorerkrankungen und die vielen Tage denke, die beim jetzigen Stand der Dinge wohl noch bis zu seiner OP vergehen werden. Am Montag erfahre ich jeweils von der einen und/oder von der anderen Tierklinik, ob eine OP vor dem 15.09. möglich ist. Leider bin ich inzwischen soweit, den erstbesten OP-Termin wahrzunehmen, unabhängig der OP-Methode. Was wahrscheinlich falsch ist, aber bei der Vorstellung, tatsächlich noch bis Mitte September warten zu müssen, kann ich einfach nicht mehr. Ich würde Aik all die Schmerzen und Probleme abnehmen, wenn ich könnte, nur geht das leider nicht. Deshalb bleiben mir nur meine Wünsche und Hoffnungen für mein großes Baby, dass es ihm so schnell wie nur irgend möglich besser geht. Die Wochen nach der OP, den Leinenzwang, die Physiotherapien und den Muskelaufbau stehen wir auch durch, das habe ich ihm versprochen. Denn da würden wir beide hoffentlich wieder ein Licht am Ende des Tunnels sehen, wo es im Moment tiefschwarze Nacht ist.
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Vielen Dank schon mal für euren Rat und dafür, dass ihr meinen Kurzroman gelesen habt.