Ach Menno, der Paco *seufz*
Vorgestern Nacht hatten Chris und ich den Eindruck, dass Pacos Fell etwas stumpf wirkt.
Gestern tränte sein Auge ein bisschen und wir wurden leicht nervös.
Heute stellte sich das Fell an drei Mini-Stellen auf und als er anfing, an seinen Pfoten herumzukauen und sich unter dem Bauch zu kratzen, war klar, dass da was entschieden schief läuft.
Mit dem TA hatten wir abgesprochen, dass wir die Dosis erhöhen dürfen, wenn so etwas auftreten sollte und er nicht erreichbar ist.
Bis heute hat er eine halbe Tablette bekommen, seit heute abend bekommt er eine Ganze und damit die für ihn empfohlene Dosis.
2 Stunden, nachdem er die neue Dosis bekommen hat, war sein Fell wieder glatt und glänzte.
Kein Knabbern, kein Kratzen seither.
Das Frühjahr war für Paco schon immer unangenehmer als die restlichen Jahreszeiten.
Manchmal tränten seine Augen und uns fiel auf, dass er sich häufiger kratzte.
Das bekamen wir mit Waschen nach den Spaziergängen in den Griff.
Einmal mussten wir am Wochenende in die Tierklinik, weil er auf irgend etwas allergisch reagiert hat.
Da sah er wirklich übel aus, seine Lefzen waren geschwollen und die Augen nur noch Schlitze.
Er bekam Cortison und nach 4 Stunden gingen die Schwellungen allmählich zurück und er sah nicht mehr aus wie ein Nilpferd.
Wir haben nie heraus gefunden, was es war.
Die allermeiste Zeit war er aber er unauffällig, was Allergien betrifft.
Zumindest bis seine Haut "explodierte" und wir seitdem rätseln, was es ist.
Wir sind sicher, dass spätestens übermorgen die ersten Stellen aufgeplatzt wären und sich das über den gesamten Körper ausgebreitet hätte.
Vor 3 Tagen hat Paco auf dem Rücken chillend deutlich seinen Bauch gezeigt und ich habe mich gefreut, dass die Haut in den Lenden wieder eine normale Farbe hat und das alles gut verheilt ist.
Seine Pfoten und Beine sind schon lange wieder heil, die abgeknabberten Stellen auf den Zehen sind kaum noch erkennbar und an allen kahlen Stellen wachsen wieder Haare.
Worauf immer er auch reagiert, die Wirkung ist heftig.
Innerhalb von wenigen Stunden wird aus einem gepflegt wirkenden, ruhig schlafenden Hund ein Hund, der kaum zur Ruhe kommt.
Wir werden morgen mit dem TA telefonieren.
Donnerstag hat Paco sowieso einen Termin zum Röntgen bei ihm:
Er läuft vorne nach Belastung unrund und kommt schwerer hoch.
Ich habe eine Ahnung, dass die Diagnose eigentlich jedes Ballspiel verbieten wird. *seufz*
Das wird ein Problem:
Pacos Glück sind Schleuderbälle.
Wir haben ihm andere Dinge als Ersatz angeboten:
Wir haben den Dressurkurs erfolgreich absolviert und waren bis zum Umzug in der wöchentlichen Trainingsgruppe.
Nach dem Umzug waren wir bei einer HT, die "Spass mit dem Hund" anbietet.
Paco machte alles mit, aber seine Miene zeigte deutlich, dass er sich fragte, ob sein Frauchen noch ganz zurechnungsfähig ist.
Und er schielte immer auf die Hüfttasche, denn da könnte ja ein Ball herauskullern.
Wenn es dann "nur" ein Lecker gab, schlang er es desinteressiert herunter, weiterhin die Bauchtasche fixierend.
Plötzlich ist Paco ein Opa geworden und das kommt, so blöd es klingt,völlig überraschend.
Klar, er wird ein bisserl grauer im Gesicht.
Er findet auch nicht mehr alle Bälle und wälzt sich auch nicht mehr so viel auf dem Rücken.
irgendwie bin ich aber davon ausgegangen, dass Paco immer da sein wird.
Gleichzeit weiss ich, dass er 2004 geboren wurde und im Tierheim eine harte Zeit hatte.
Es ist allerdings nicht ganz einfach, in dem ballbegeisterten Paco einen Oldie zu sehen.
Was auch immer beim Röntgen herauskommt:
Es muss irgendwie kompatibel mit Schleuderbällen gemacht werden.
Natürlich haben wir das Ballspielen schon altersgemäss angepasst, aber ohne geht gar nicht.
Daher wird es wohl auf Schmerzmedikamente hinauslaufen.
Als wir Paco kennenlernten, war er ein Langzeitinsasse in Colmar.
Er schlief auf 5 plattgebissenen Fussbällen und einer löchigen Decke in einer zugigen Hütte in dem kleinen Zwinger bei Minusgraden im Winter.
Sein Wasser fror ein und wenn jemand zu seinem kleinen Zwinger kam, brachte er dem Besucher einen seiner plattgebissenen Fussbälle in der Hoffnung auf ein Spielchen.
Dummerweise grinste er dabei, wobei er die Lefzen ganz lang machte und die Zähne entblösste.
Das schreckte wohl einige ab
Das Lächeln zeigt er heute noch jeden Tag und mir geht immer wieder das Herz auf, wenn er so auf mich zukommt.
Wobei ich verstehe, dass dieses Lächeln erschrecken kann.
Paco hat für mich jedes Recht, auf seine tägliche Ballsession zu bestehen.
7 Jahre seine Lebens waren nicht so klasse und trotzdem ist er ein wunderbar sozialer Hund, etwas grobmotorisch, aber mit unbedingter Liebe zu allem, was hier lebt.
Smu läuft und läuft und läuft:
Auf den Spaziergängen müssen wir ihn scharf im Auge behalten, denn er würde gerne im Rapsfeld verschwinden.
Wenn Chris oder ich ihn dort wieder "rausfischen", ist er manchmal froh, dass er uns wieder findet.
Es kann aber auch sein, dass er nicht einsehen möchte, warum er auf dem falschen Weg ist