So, also nach RKI (welches die Definition der WHO übernommen hat), gilt:
Jede Erkrankung, die ohne Lungenentzündung abläuft, gilt als "leicht" oder "moderat" - das betrifft 80% aller Fälle - ohne Impfung.
Das heißt: Auch ganz ohne Impfung hatten 8 von 10 Leuten einen "milden" Verlauf. Mit Impfung sind es entsprechend mehr.
"Leicht oder moderat" heißt aber nicht, dass man sich kaum krank fühlt und sagt auch nichts darüber aus, ob Long Covid auftritt bzw. wie lange man braucht, um sich von dieser moderaten Erkrankung zu erholen.
Wer also als "leicht erkrankt" erfasst ist, kann ohne Weiteres tagelang mit hohem Fieber flach liegen -
nur eine Lungenentzündung hat er oder sie halt nicht.
Bei etwa 15% der Erkrankten - ohne Impfung (Stand Ende 2021 - mittlerweile vermutlich etwas weniger, wenn Omikron mildere Verläufe macht) kommt es zu einer Lungenentzündung und in der Folge zur Krankenhauspflicht.
"schwer erkrankt" heißt also "Krankenhaus" - aber nicht "schwer erkrankt" = Intensivstation.
15% der 15% schwer Erkrankten - also 2,25% aller Erkrankten (!) müssen auf die Intensivstation, und etwa die Hälfte davon muss invasiv beatmet werden. Das sind 1,125% aller Erkrankten.
Und von diesen invasiv beatmeten Patienten stirbt jeder zweite.
Also sterben 0,5625%
aller erkrankten Patienten.
Also:
0,5625/1,125 aller Invasiv beatmeten Patienten = 50% sterben
0,5625/2,25 aller Patienten auf der Intensivstatioin = 25% sterben
0,5625/15 aller schwer erkrankten Patienten = 3,75% sterben
0,5625/100 aller erkrankten Patienten = 0,5625% sterben
Bzw., wenn man der Definition folgt, dass "schwer erkrankt" = "schwere Lungenentzündung"
Quelle:
Eine "Zunahme der milden Verläufe" bei Omikron heißt also, dass der Anteil der krankenhauspflichtigen Patienten zurückgegangen ist - und damit der Anteil der beatmungspflichtigen Patienten.
"Zunahme milder Verläufe" heißt leider nicht, dass mehr Patienten asymptomatisch sind oder sich kaum krank fühlen.