Tut es leider nicht wirklich.
Meine Ungeduld hat mit den Jahren eher zu- als abgenommen, habe ich den Eindruck, was sicher auch mit meiner Schilddrüsenerkrankung zusammenhängt. (Super Ausrede, aber zu irgendwas muss der Hashi ja auch mal gut sein
)
Ich denke, deswegen bereitet mir das Verlängern und Ausschleichen auch solche Probleme.
Die Bücher, die ich habe, habe ich schon mehrmals verschlungen, sie motivieren mich auch immer, aber zur Geduld muss ich mich trotzdem zwingen.
Ich bemühe mich allerdings immer sehr, meine Ungeduld soweit wie möglich unter Kontrolle zu halten und mir nichts anmerken zu lassen, gerade auch im Training mit meiner Süßen.
Meist ist es einfach so, dass ich zwar innerlich total unter Druck stehe, wie ein Dampfkessel, aber von außen merkt man das nicht unbedingt.
Da muss man mich schon gut kennen, denke ich.
Ich habe schon sehr häufig gehört, dass ich ja wohl auch die Ruhe weg hätte, wenn die wüssten. ^^
Und wenn ich merke es geht momentan einfach nicht, höre ich auch erstmal auf.
...
Sollte ich etwa doch geduldiger sein, als ich von mir selber denke?
Nein, im Ernst! Also dass ich nun meine innere Mitte durch’s Clickern gefunden hätte und seitdem nur noch tiefenentspannt durch’s Leben gehe, das kann ich nun wahrlich nicht behaupten - mit oder ohne gesundheitliche Einschränkungen.
Ich glaube Deine Emotionen sind schon ziemlich normal,
@Cira.
Was es aber bei mir ausgelöst hat ist, dass ich meinen Hund ein bisschen besser verstehe. Z.B. auch dass sie genau wie ich mal Phasen hat, wo sie so richtig Bock aufs Training hat und dann wieder Tage mit Null Bock.
Auch die Punkte, wo ich als Trainer versage, weil ich noch nicht den idealen Weg gefunden habe, meinem Hund zu vermitteln, was ich von Ihr möchte, führt die Beschäftigung mit meinem Hund beim Clickern sehr gut vor Augen. Dann versuche ich, kreativer zu werden.
Den Effekt erlebst Du ja anscheinend auch, denn äußerlich bleibst Du ja anscheinend ruhig.
Wenn Dein Hund beim Training gut mitmacht, dann scheinst Du Deine innere Unruhe ja auch wirklich sehr gut überspielen zu können. Denn Tiere reagieren eigentlich auf solche “Schwingungen” wie Wut, Angst oder Ungeduld, noch bevor wir uns selber darüber bewusst wären, dass wir sie ausstrahlen.
Seine Gefühle so zu kontrollieren, ist aber eine Form von Geduld. Auch wenn es sich sicherlich besser anfühlen würde, wenn man sich dabei innerlich genauso entspannt fühlen würde, wie es von aussen aussieht.
Ich kenn genauso Tage, wo ich mal denke: “Warum zum Teufel klappt das einfach nicht?”.
Aber ich mache es auch genau wie Du und brech’ dann notfalls auch einfach mal bevor schlechte Gefühle entstehen ab - genauso wenn ich merke, dass Mila echt grad keine Lust hat - und sage mir: "Morgen ist ein neuer Tag und wenn ich morgen keinen Bock habe, dann eben übermorgen."
Das gilt für’s Trick-Training.
Für Gehorsam richte ich mir regelmäßige Zeiten ein, damit ich da aus Bequemlichkeit nicht selber den Faden verliere und das schleifen lasse.
Gehorsam ist wichtig, Tricks optional, denn letzteres dient am Ende nur als Beschäftigung für den Hund, so wie Spielen. So seh’ ich das.
Deshalb nehm’ ich beim Gehorsamstraining auch nicht so viel Rücksicht drauf, ob ich Bock hab oder nicht.
Aber ich erwarte auch dabei nicht, dass alles in kürzester Zeit klappt. Solange einzelne Dinge noch nicht zuverlässig sitzen, wird der Hund in bestimmten Situationen eben erstmal noch ausschließlich
gemanaged um Risiken zu vermeiden und sich nicht darauf verlassen, dass er
vielleicht funktioniert (oder auch nicht). Alles ist irgendwie handelbar.
Aber ich clicker auch mittlerweile mehr beim Trick-Training, als beim Gehorsam, weil ich draussen im Freien mit Leckerchen und Clicker das Gefühl habe, schlechter klarzukommen, als mit Leine, Spielzeug und Stimme. Das ist halt meine persönliche Sache.
Jeder ist ein bisschen anders und findet seine eigenen Wege. Oft führen verschiedene Wege - und Trainingsmethoden - zum Ziel.
Nur weil einer mit dem Clicker zum Meister wird, heisst das nicht, dass einem diese Methode zwangsläufig selber liegen muss. Das muss man durch Lesen oder Testen halt herausfinden.
Auf sich selbst sollte man dabei auch Rücksicht nehmen, damit man selber mit Spass dabei ist und diese “positiven Schwingungen” weitergeben kann an den Hund.
Hoffe, Du missverstehst meinen Monolog ist jetzt nicht als Belehrung. Bitte bloß nicht.
Ich hoffe eher, dass Du Dich vielleicht darin ja auch irgendwo ein bisschen wiedererkennst und siehst, dass all Deine Emotionen total normal sind.
Vielleicht auch noch ein bisschen als Ermutigung für andere, einfach mal ein bisschen zu experimentieren. Und wenn sich rausstellt, dass Clickern nix für einen ist, finden sich andere Sachen. Den Hund macht man damit ja nicht "kaputt"