Wenn ein Hund ein Kind gefährlich beißt - und leider ist der (bei Kleinkindern ja naheliegende) Biss ins Gesicht immer gefährlich - wird wohl niemand sagen: "Och, der hat ja früher noch nie was gemacht... bestimmt hat ihn das Kind mit der Schippe gehauen oder so, versuchen wir es halt nochmal." -Gerade im Moment nicht.
Klar, man könnt ihn auch ins Tierheim bringen, und da sitzt er dann die nächsten 10 Jahre, wenn er Pech hat, weil niemand einen Staff nimmt, der ein Kleinkind "soo schlimm" gebissen hat...
Fragt sich, ob das soviel besser ist.
In so einem Fall kenn ich nicht wenige Tierärzte, die, wenn der Halter das gern möchte, weil er sich nicht zutraut, zu sagen, ob das wieder vorkommen wird oder nicht, den Hund auch einschläfern.
Und wenn es zehnmal eigentlich nicht mehr als ein Abschnappen war, dass aufgrund des ungünstigen Größenverhältnisses ungünstig ausgegangen ist.
Wenn das Kind in die MHH gebracht wurde, dann vermutlich in die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (eventuell in die Kinderklinik, aber da wär die Bult besser...). In anderen Worten: "Dat machen die nicht für nix".
Ich frag mich, ob wir alle wirklich in dem Moment, wo der eigene Hund ein Kind ohne (für einen selbst) erkennbaren Anlass schwer verletzt, noch die Übersicht hätten, zu sagen: "An sich war's gar nicht so schlimm, ist halt extrem dumm gelaufen für das Kind."
Oder doch eher denken würden: Die Folgen waren schwer, also hat der Hund auch "richtig" zugebissen? - Also ist er "gefährlich"?
Naja. Alles wieder Spekulation.
Im Prinzip hat B.B. recht: Wär der Hund nicht auf dem Spielplatz gewesen, wär das alles nicht passiert.