Warum ein Brustgeschirr und nicht das allgemein gebräuchliche Halsband?
Verhaltensbeobachtungen an Hunden haben zu dem Ergebnis geführt, daß der Hals eine besondere Rolle im Sozialverhalten eines Hundes spielt. Sein Hals ist eine "soziale Empfangsstation". Dort wird die soziale Rangordnung geklärt, wenn es zu körperlichen Auseinandersetzungen kommt.
Was bedeutet das?
Wird auf die Kehle und den Nacken des Hundes eingewirkt, dient dies der Klärung der Überlegenheit bzw. der Unterlegenheit. Die beiden Seiten des Halses jedoch gehören nur den intimen Freunden. Deshalb lassen sich häufig psychisch erwachsene Hunde nicht von fremden Menschen am Hals streicheln.
Legen wir unseren Hunden ein normales Halsband an, befinden wir uns auf äußerst sensiblem Boden, da jeder Ruck bzw. Zug an der Leine auf den Hals einwirkt. Jedesmal wird die Frage nach der Rangordnung angesprochen, bleibt aber unbeantwortet, weil wir Menschen uns mit dem über den Hals gegebenen Ruck begnügen. Entweder setzt sich der Hund darüber hinweg und zieht erst recht, oder er ist so beeindruckt, daß er sich aus Angst vor der Einwirkung am Hals nicht mehr wagt, nach vorne zu gehen. Diese Impulse werden extrem negativ über das Anlegen von sogenannten "Erziehungshalsbändern", das sind Würger, Stachelhalsbänder oder Elektroschockhalsbänder, usw. verstärkt.
Der Hals als "soziale Empfangsstation" ist also ein äußerst empfindlicher Punkt für soziale Impulse.
Zum Glück gibt es Möglichkeiten, den Hals des Hundes zu schonen.
Mit Hilfe eines Brustgeschirres können wir beim ziehenden Hund zumindest die Einwirkungen über den Hals vermeiden. Wir können ihm damit soziale Mißverständnisse ersparen und laufen nicht Gefahr, gesundheitliche Beeinträchtigungen oder sogar gesundheitliche Schädigungen am Hals und im Wirbelsäulenbereich, die durch das Würgen und Rucken am Hals entstehen können, zu verursachen.
Das Brustgeschirr muß unbedingt dem Körper des Hundes angepaßt sein und ein Brust- und Rückenstück aufweisen.
Über ein gut angepaßtes Brustgeschirr allein wird allerdings das Problem des ziehenden Hundes auch nicht gelöst. Wir Menschen sollten unserem Hund vom Welpenalter an das Ziehen an der Leine gar nicht erst angewöhnen, damit wir es ihm dann später, wenn er genug Kraft entwickelt hat und somit der Leidensdruck für den Menschen unerträglich wird, nicht wieder mühsam abgewöhnen müssen. Hat ein Hund leider das Ziehen an der Leine bereits gut gelernt, so kann auch hier mit Hilfe des Brustgeschirres und wohlwollender Konsequenz Abhilfe geschaffen werden.
"Nicht Gewalt, sondern das klug eingesetzte Einfühlungsvermögen des Menschen erzieht den Hund."
Kein Würgen.
Kein Zug am Hals.
Stärkung der positiven Bindung zwischen Hund und Mensch.
Quelle:
bis denne
dog-aid
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Tiere empfinden wie wir auch Freude, Liebe, Angst und Leiden, aber sie können das Wort nicht ergreifen. Es ist unsere Pflicht, als Stellvertreter zu wirken und denen, die sie ausnützen, niedermetzeln und foltern, zu widerstehen.
Denis de Rougemen