Ich bin mit meiner sehr zufrieden, man kann sie hier auch gut halten und fast stressfrei führen, im Alltag, trotz der Defizite bei der Sozialisierung, welche erstmal das größte Problem waren, mittlerweile aber nur noch wenig spürbar sind.
Fast stressfrei liegt auch nur daran, dass sie eben mit den meisten Fremdhunden nicht kompatibel ist, aber das ist ja kein alleiniges Boerboelding.
Ansonsten sie ein Schätzchen.
Aber es stimmt, sie kann auch, wenn sie meint, ruckzuck von null auf hundert.
Jetzt habe ich das Glück, dass sie mir absolut vertraut, sich an mir orientiert und auch sofort abrufen lässt, wenn ich sehe, dass sie etwas ins Auge gefasst hat oder sich aufregen will.
Allerdings habe ich auch immer ein Auge darauf, was mich nicht stört, das ist mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen.
Ich möchte aber nicht wissen, wie es ist, wenn ein solcher Hund sich nicht so an seinem Menschen orientiert und an seine Führung anlehnt sondern seine Entscheidungen selbst trifft.
Die Boerboelhalter, die ich kennengelernt habe, haben bei Menschen auch keine Probleme mit ihren Hunden, sie müssen zum Teil aber auch sehr strikt dem Hund gegenüber sein, damit er Besucher akzeptiert.
Das ist bei meiner ebenso, es ist aber für mich problemlos machbar.
Das mag nicht bei jedem Boerboel so sein, aber ich habe inzwischen einige kennengelernt, auch einen, der Hunden zwar auch gern an den Kragen will und sich trotz jahrelangem Training, auch bei Leuten wie Baumann, nicht davon abbringen lässt, aber Menschen gegenüber total freundlich ist und Besuch liebt.
Die meisten Boerboels sind wohl eher misstrauischer bei Fremden, wie auch meine, lassen sich aber , wenn sie vernünftig angeleitet werden, auch gut händeln.
Im großen und ganzen denke ich, daß man einen solchen Hund hier schon halten kann, wenn man weiß wie man damit umgeht.
Meine kann ich mit in die Stadt nehmen, in Cafes, in Restaurants, fast überall eigentlich.
Ich vermeide nur zu großen Trubel, weil sowas für Cira, die das als Welpe nicht kennengelernt hat-, zu stressig ist.
Ich weiß von einigen Boerboelhaltern, dass ihre Hunde damit kein Probleme haben, aber allgemeinhin trifft man diese Hunde an solchen Orten genausowenig, wie die meisten anderen Rassen einer solchen Größe.
Den Boerboel wohl noch weniger, eben wegen seiner beschriebenen sensiblen Wachsamkeit, aber auch weil es ihn -zumindest-hier in Deutschland sooft noch nicht gibt, was meinethalben gern so bleiben darf.
Ich finde es immer schwierig die Rasse zu beschreiben und ihnen dabei gerecht zu werden, ohne sie einerseits als zu lieblich darzustellen und damit zu forcieren, dass die Hunde von Menschen angeschafft werden, die damit nichts anfangen können und eher wegen ihres Äußeren haben möchten oder, sie anderseits als so problematisch darzustellen, dass sie hier eigentlich überhaupt nicht gehalten werden können, was so auch nicht ist, mit den richtigen Voraussetzungen und der richtigen Führung.
Es heißt übrigens Boerboel und wird Burbul ausgesprochen.
Witzig fand ich, dass die Leute, wo meine ursprünglich herkommt, also der Züchter, die Rasse als Bärbel aussprachen.
Man findet da so einige Kreationen, bei Laien kann man es auch noch nachvollziehen.
Aber wenn nicht mal Leute, die eine Rasse züchten den Namen derer richtig aussprechen können, mutet das schon seltsam an.
Doch so richtig Züchter konnte man sie wohl auch nicht nennen, obwohl der Mensch vor dieser Rasse 30 Jahre lang Rottweiler gezüchtet hat, sagte er zumindest.
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