Von rücksichtslosen Joggern kann jeder Hundehalter ein Lied singen.
Das mag allerdings umgekehrt ebenso der Fall sein. Schlicht eine Frage des Blickwinkels.
Ich erlebe es hier im Prinzip sehr entspannt, und auch an meinen vorigen Wohnorten war es nicht anders. Ganz selten gabs mal Ärger.
Einmal hat mich ein Jogger blöd angemacht, angehalten und mich in ein Gespräch verwickelt, in dem er u.a. zum besten gab, dass er notfalls (m)einen Hund auch abstechen würde, ein Messer habe er für solche Fälle dabei. Hunter stand derweil zu Tode gelangweilt daneben und fand den Mann keines Blickes würdig. (Erschreckt hat mich dabei vor allem, dass der Typ ein T-Shirt mit der Aufschrift "Polizei" trug.)
Einmal, als ich selbst mit Ronja joggte, kam ein schnellerer Jogger von hinten, der mich heftig erschreckte, indem er, was weiß ich, wohl auf einen Busch schlug oder so. Es klang, als bräche jemand durchs Gehölz, kurz hinter mir. Im Überholen rief er mir dann zu, ich solle meinen Köter nicht laufen lassen.
Einmal ein ganzer Pulk Rennradler, die den Weg in voller Breite für sich nutzten. Ronja und ich hintereinander am Rand, quasi schon im Gras. Brüllt mir einer der Typen im Vorbeifahren zu, ich solle meinen Köter anleinen.
Diese Leute waren sicher alle der Ansicht, ich hätte mich rücksichtslos verhalten mit meinem frei laufenden Hund. Ich sah es jeweils anders.
Allerdings gebe ich zu, dass ich selbst beim Joggen auch schon gelegentlich dachte "müsst ihr unbedingt auf diesem Weg gehen", wenn mir Leute mit Hunden auf dem Joggingpfad begegneten. Wie gesagt, eine Frage des Blickwinkels.
Der eine Jogger dagegen, den wir wirklich zu Fall brachten, weil er von hinten in die über den Weg gespannte Flexi lief, gab uns nicht die Schuld und tat meine Entschuldigung als unnötig ab. So was gibt es auch.