Angsthund

Zora-Nadine

10 Jahre Mitglied
Hallo,
seit 2 Monaten ist eine neue Hündin eingezogen. Sie ist ein ehemals rumänischer Straßenhund, 1,5 Jahre alt und eine Mischung aus Pointer und Angsthase. Sie war 3 Monate im deutschen Tierheim, hat es aber nicht geschafft vertrauen in den Menschen aufzubauen.

Ein souveräner Ersthund war Voraussetzung und den haben wir. Sie orientiert sich unheimlich an ihm, wenn er sich in einen anderen Raum legt latscht sie direkt hinterher. Man kann sich prima hinter ihm verstecken, wenn er fröhlich und motiviert ist, ist sie es auch. Leider ist er Gesundheitlich angeschlagen und er kann nicht die ganze Gassistrecke mitlaufen. Ich gehe also immer mit beiden zusammen, lade ihn zu Hause ab und gehe dann mit Ihr noch mal eine größere Runde. Wenn er dabei ist geht viel mehr, als ohne ihn. Dann wird intensiv geschnüffelt und es gehen sogar zaghaft Futtersuchspiele. Alleine mit ihr draußen kann ich sie zwar Anfassen, aber sie kuckt sich die ganze Zeit um, ob nicht doch Thyrannosaurus gleich aus dem Gebüsch kommt. An Leckerchen ist da gar nicht zu denken.

Es gibt Orte wo sie sich anfassen lässt, außerhalb dieser Orte flieht sie vor uns. Im Körbchen kann man zu ihr hin und sie streicheln und alles mit Ihr machen. Dort nimmt sie auch Leckerchen an. Auch auf der Fußmatte vor dem Haus geht das, wo sie immer angeleint wird fürs Gassigehen.

Wir hatten Sie anfangs im Körbchen aus der Hand gefüttert. Leider traute sie sich überhaupt nicht von Ihrem Platz weg, nicht mal zum Wassernapf. Daher sind wir jetzt dazu übergegangen, dass sie sich zum Futter bewegen musst, was in der Nähe von uns ist und nicht vom Körbchen erreicht werden kann. Das führt dazu, dass Sie hektisch durchs Haus rennt und wartet bis sie meint unbeobachtet zu sein um dann schnell ein paar Brocken Futter abzugreifen. Trinken tut sie mittlerweile aus dem Gartenteich, man schaut sich ja alles bei unserem anderen Hund ab :eek:

Wenn wir in der Küche werkeln steht sie in zwei Meter abstand da und kuckt sich alles genau an. Sollte ich versuchen Ihr dann was zu geben? Ich möchte mir keinen Bettelhund heranziehen aber vielleicht ist es ja gut zum Vertrauensaufbau.

Da unser Ersthund eine HSH ist und immer eher so sein eigenes Ding macht und nicht wirklich groß an Kooperation mit dem Menschen interessiert ist, kann er zwar Sicherheit geben, sie kann sich aber nicht abschauen, dass man auf den Menschen zugeht.

Habt Ihr noch Tipps? Außer Geduld, Geduld und nochmals Geduld?

Spielzeug ist Ihr natürlich total unheimlich. Immerhin ist sie einigermaßen verfressen.
 
  • 27. April 2024
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Hi Zora-Nadine ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich markiere mal @Brille deren Hündin ist zwar nun kein ausgemachter Angsthund, aber Brille hat immer gute Ideen wie man das handeln kann/muss :)
 
  • 27. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Ich hab keinen Plan von Angsthunden. Aus dem Bauch heraus würd ich sagen, mach einfach so weiter. 2 Monate ist nichts. Lieber langsam kleine Schritte nach vorne als grosse und dann heftige Rückfälle.
 
Also mein erster Gedanke war, dass ich es beim Gassi anders herum machen würde, also erst allein und ihn denn dazu holen. So könnte es sie vielleicht zusätzlich verunsichern, dass er plötzlich nicht mehr dabei ist, andersrum muss sie sich erst allein trauen, dann kommt Sicherheit hinzu und der Abschluss ist positiver.

Ich würde auch noch keine Futtersuchspiele machen, sie hat doch erstmal genug zu verarbeiten.

Ich würde ihren Futternapf auch nicht in eure Nähe stellen. Klar soll sie dafür nun ausm Körbchen raus, aber doch am besten in anderen Raum wo sie absolute Ruhe hat.

Für mich liest sich das ein wenig so, als bedrängt ihr sie mehr, als dass ihr so Vertrauen aufbaut. Warum muss sie sich auf ihrem Platz streicheln lassen, sollte sie da nicht zur Ruhe kommen dürfen?

Klar, wenn sie neugierig in die Nähe kommt finde ich ihr was zu geben auch ne gute Idee. Aber nicht im Sinne von geben, wo sie sich wohlmöglich überwinden muss, sondern einfach zufällig hinkullern lassen.

Meine Erfahrung mit Angsthund hat mir gezeigt, dass das „kommen lassen“ und weitestgehend ignorieren mehr Sicherheit vermittelt als jetzt unbedingt zeigen zu wollen, dass man ja lieb ist und nichts Böses tut, so schwer das auch fällt. Aber das mag natürlich von Fall zu Fall auch verschieden sein.

Gibt’s n Bild? :)
 
Gib ihr Zeit und Raum. Unser erster Hund hat sich anfangs auch nicht getraut in unserem Beisein zu trinken. Wir haben Napf und Futter in großem Abstand zu uns hingestellt und ihn wenig beachtet, so daß er uns erstmal in Ruhe beobachten konnte. Natürlich haben wir ihn ab und zu freundlich angesprochen und wenn es sich ergeben hat auch gestreichelt. Das Gassigehen haben wir immer zu festen Zeiten mit den gleichen Ritualen eingeleitet. Mit der Zeit wurde er immer sicherer, er hat allerdings ungefähr ein Jahr gebraucht, bis er wirklich nichts Schlechtes mehr von uns erwartet hat. Er hatte Vorbesitzer (die ihn grauenhaft behandelt haben), aber er kannte das Zusammenleben mit den Menschen. Falls Deine Hündin das nicht kennt, ist das natürlich nochmal eine andere Sache und ihr müßt ihr Vertrauen in den Menschen erstmal aufbauen. Und das braucht leider viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Aber es lohnt sich! Ich wünsche Euch viel Freude miteinander!
 
  • 27. April 2024
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Ich würde aktuell noch gar nicht groß allein mit ihr Gassi gehen, schon gar nicht nach der Runde mit dem anderen Hund. Die wird mit gucken und schnüffeln auch auf kleinen Runden gut ausgelastet sein und muss genug verarbeiten. Einzelrunden würde ich mini mini starten und zwar abgekoppelt von den anderen Runden.

Ansonsten... Geduld. 2 Monate sind für einen Angsthund gar nichts. Ihr seid da schon gut weiter gekommen und mehr Druck zu machen wäre kontraproduktiv.
 
OK, das mit dem Gassi werde ich versuchen, zuerst alleine, dann mir Missieur. Das macht sinn. Ich denke mir halt sie ist ein junger Hund. Sie müsste doch einen gewissen Bewegungsdrang haben. Mein Rüde schafft nur eine Runde um dem Block.
 
Ich bin ganz bei @Spicy , mit einer Ausnahme: das Gassi würde ich so herum machen, wie ihr es macht, also zuerst die Althündin mitnehmen. Das sage ich ohne speziellen theoretischen Ansatz, sondern aus Erfahrung. Pulce hat sich seinerzeit erst dann mit Spaziergängen anfreunden können, als ich es nicht mehr mit ihr alleine versuchte, sondern sie mit den anderen zu den normalen Spaziergängen mitnahm. Das gab ihr ganz schnell Sicherheit, und sie stellte sich nach kurzer Zeit zum anziehen mit an.

Aber wie gesagt, im übrigen sehe ich es ähnlich wie Spicy: lasst sie in Ruhe, bedrängt sie nicht, lasst sie kommen. Zwei Monate sind keine Zeit.
Pulce brauchte ungefähr ein halbes Jahr, bis sie sich insgesamt "normal" verhielt, und sie war kein Angsthund. Sie hatte nur kein Vertrauen in die Menschheit, hatte aber sonst keine Umweltängste.
Körperkontakt wollte sie allerdings ihr Leben lang nicht. Mit streicheln o.ä. machte man ihr keine Freude, das blieb so. Wenn das bei eurer Hündin auch so ist, solltet ihr es vielleicht einfach akzeptieren.
 
Wenn wir in der Küche werkeln steht sie in zwei Meter abstand da und kuckt sich alles genau an. Sollte ich versuchen Ihr dann was zu geben? Ich möchte mir keinen Bettelhund heranziehen aber vielleicht ist es ja gut zum Vertrauensaufbau.

Einfach gucken lassen und weiter werkeln und gar nicht groß beachten.

Ich hatte zwar bislang nur zwei ängstliche Rumänen und keine Angsthunde, bin da aber wirklich am besten gefahren, indem ich sie einfach in Ruhe gelassen habe. Wenn sie von selbst kommen, super, dann kann man streicheln etc. Wenn nicht, würde ich sie in den nächsten Wochen einfach lassen. Sie kann ja sonst nie genau abschätzen, wann ihr (aus ihrer Sicht) "übergriffig" werdet und das macht den Vertrauensaufbau schwieriger.

Ggf. kann es helfen, wenn der Ersthund immer mal wieder ein bisschen für den Neuzugang sichtbar bekuschelt und bebürstet wird und der Neuzugang mit eigenen Augen sehen kann, dass das eine feine Sache ist. Nach meiner Erfahrung (die aber nur auf 2 ängstliche Rumänen beschränkt ist) lernen die sehr gut durch "abgucken". Mein Hugo für den Bürsten etc. anfangs Teufelzeug war und der sich bei Bürstversuchen teilweise komplett eingekotet hat vor Angst, drängelt sich heute dazwischen, wenn ich den Ersthund bürste.

Ich würde bei eurem Neuzugang auch nicht unbedingt das Füttern als Trainingsmittel einsetzen, um Nähe herzustellen o.Ä. Ich weiß nicht, ob euer Hund auf der Straße gelebt hat oder phasenweise in einem überfüllten städtischen Shelter gesessen hat oder so. Da ist Fressen gerade für die in der unteren Liga teilweise reiner Stress und nicht unbedingt rein positiv besetzt. Sie wissen nicht, ob sie von den höhergestellten weggebissen werden etc.pp. Wenn sie auf der Straße gelebt haben, kann es sein, dass sie immer wieder von ihren Futterstellen (Mülleimer oder was auch immer) vertrieben wurden. Ich würde ihr wirklich eine ruhige und geschützte Ecke zum Füttern anbieten, in der sie sich sicher fühlt. Meine beiden Rumänen haben übrigens gerade zu Anfang lieber und stressfreier vom Boden als aus dem Napf gefressen (frag mich nicht warum...). Vielleicht hilft das eurem Hund auch ein bisschen.

Insgesamt würde ich raten, den Alltag wie gewohnt durchzuziehen und sie einfach dabei sein zu lassen (auch wenn es ggf. anfangs noch auf Abstand ist). Sie muss sich einfinden und wird das sicher auch. Sie ist ja schon ganz gut dabei.

Das mit dem Körbchen kann ich von außen schwer beurteilen. Ich weiß nur, dass bei meinem Hugo im Körbchen auch so Dinge gehen, wie Haare abschneiden o.Ä., die anderswo nicht gehen, aber das ist dann bei ihm er so ein erstarrtes "Über-sich-ergehen-lassen", weil das sein letzter Rückzugsort ist und er dann einfach geschehen lässt, da ihm nie einfallen würde, nach vorne zu gehen oder Menschen auch nur zu drohen. Aber ich glaube nicht, dass es bei meinem Hugo zur Vertrauensbildung beiträgt, wenn ich so was mache (kommt auch nur im Ausnahemfall vor, wenn er sich z.B. in Fuchsshice gewälzt hat) - allerdings ist er kein so großer Schisser mehr und verzeiht das schnell. Aber optimal ist es sicher nicht. Das kann aber bei eurer Hündin anders sein... Ich wollt's nur mal einwerfen.

Und bevor ich es vergesse: Danke, dass ihr einem rumänischen Angsthasen eine Chance gebt!
 
Ich kenne solche Angsthunde aus dem Tierheim und ich hätte zweimal Hündinnen, die kaum Beziehung zu Menschen hatten.
So, wie du die gemeinsamen Spaziergänge mit eurem Hund beschreibst, macht das wahrscheinlich Sinn es auch weiter so zu machen und den zusätzlichen Spaziergang alleine auf eine Zeit dazwischen zu legen. Wenn sie anfängt auf Futterspiele zu reagieren würde ich da ideenreich weiter mit ihr arbeiten.
Ich würde auch ihr Verhalten in der Küche nutzen und hätte keine Angst damit einen bettelnden Hund zu erziehen. Mit den beiden Hündinnen habe ich das auch gemacht. Und sie macht ja den ersten kleinen Schritt, wenn ich es richtig verstehe.
Das Füttern ist noch nicht optimal aber schwierig etwas zu empfehlen. Mein jetziger Hund wurde über Jahre mit Futternäpfen beworfen, leider auch im Tierheim. Er frisst jetzt bei mir hier aus einem Napf, traut dem Frieden aber immer noch nicht, wenn den Napf jemand in der Hand hat, auch bei mir, obwohl Bindung und Beziehung wirklich gut sind.
Erst mal überhaupt soweit zu kommen, das hat schon gedauert.
Letztlich ist jeder Hund individuell und braucht seinen Weg.


Wenn du magst, kannst du dir das mal in Ruhe anschauen. Genauso sind auch meine Erfahrungen nach sehr vielen Jahren.

 
Lass den hund doch alleine fressen und trinken, die taut schon auf, druck erzeugt gegendruck. Ein strassenhund der es wagt im beisein von menschen zu fressen, bekommt saures. Und das hat sie schon sehr klein gelernt.

Im moment würde ich noch nicht mir ihr alleine laufen gehen, oder nur eine kurze bekannte strecke. Oder vielleicht kennst du leute mit hund so das ihr zusammen eine grössere tour machen könnt.

Im übrigen finde ich das wort angsthund nicht angebracht, dieser hund wurde einfach nicht sozialisiert und meine erfahrung ist das ich ohne druck mehr erreiche.
 
Sie hat keine schlechte Erfahrung mit Menschen gemacht, sondern einfach gar keine. Wenn mal irgendwo was scheppert ist ihr das völlig egal. Ich habe auch mal testweise in ihrem Beisein mit dem Schuhlöffel gegen die Wand gehauen. Interessiert sie null, wenn sie geschlagen worden wäre, hätte sie ja darauf reagiert.
Also morgens wird unser Rüde immer duschgeknuddelt, was er auch mag und einfordert. Danach wird sie im Körbchen ein bisschen gekrault. Das stresst sie nicht, sie wedelt sogar zaghaft mit dem Schwanz und ist eher in freudiger Erwartung. Dann gibts für jeden ein Stück Wurst, für unseren Großen mit Tabletten, für sie ohne. Mittlerweile wird danach gierig geschnappt.

Ich werde sie ansonsten im Körbchen erst mal völlig in Ruhe lassen und auch normal und in Ruhe fressen lassen.
 
Im übrigen finde ich das wort angsthund nicht angebracht, dieser hund wurde einfach nicht sozialisiert und meine erfahrung ist das ich ohne druck mehr erreiche.

Genau das ist das Problem. Die meisten sind keine Angsthunde. Sie sind unsicher und fürchten sich ggf. vor dem einem oder anderen, weil sie nicht viel kennengelernt haben und kaum sozialisiert mit Menschen sind. So waren jedenfalls die meisten, die als Hunde aus dem Auslandstierschutz bei uns in Tierheim kamen.
Selten war auch ein wirklicher Angsthund dabei und das ist dann noch mal eine andere, viel größere Aufgabe.
 
Ich würde sie - ohne Erfahrung mit Angsthunden - zumindest im Haus erstmal gar nichts anderes mit diesem Hund machen, als mit dem anderen. Also im Sinne von besonderer Aufmerksamkeit oä. Sofern die elementaren Dinge gut funktionieren, einfach den Hund ankommen lassen und abwarten. Wenn sich nach sechs Monaten noch gar nichts geändert haben sollte, könnte man nochmal neu überlegen.
 
Also ich mache ja viel aus dem Bauchgefühl heraus…

Jetzt bei Biene und früher, gerade bei den Spaniern (selbst bei dem totalen Kaspar Hauser), habe ich richtig gute Erfahrung gemacht mich völlig normal zu verhalten und den Hund ebenso zu behandeln. Also normal, ohne besonderes Gehabe. Nicht wie ein rohes Ei behandeln, aber natürlich auch nicht überfordert – also alles auf einmal machen.
Und unbedingt die Komfortzone verlassen und stetig weiterentwickeln, auch wenn es nicht immer leicht und schön ist. Das habe ich bei Lisbeth lernen müssen und hätte es ohne professionelle Hilfe nicht geschafft.

Ich halte nicht so viel von „erstmal ankommen lassen“ – also natürlich braucht der Hund Zeit und Geduld, aber die Gefahr besteht, dass „man sich so umschleicht“ und wir Menschen neigen dazu zu viel Rücksicht zu nehmen und dadurch die Entwicklung arg gebremst wird oder gar unmöglich macht. Hunde tun dies nicht.

:hö:Ich weiß nicht wie ich es verständlich ausdrücken soll
Einige Dinge sind ja schon genannt worden. Feste Rituale, viel schauen lassen, nicht bedrängen, nix erwarten… usw usw
Regeln und Struktur.
Ich würde sie im Körbchen nicht bekuscheln – sonst gibt es für sie ja keinen Grund selbstständig Kontakt aufzunehmen, in ihren Tempo.
Nicht ständig mit ihr reden. Vielleicht einfach auch mal in ihrer Nähe, nicht frontal zu ihr, auf dem Boden sitzen (nicht locken) und ein Buch lesen – ihr auch mal vorlesen, dann ist dein Fokus auch nicht auf ihr.
Futter im Raum, schon Sichtweite, aber in einer ruhigen Ecke stellen. Hinstellen und wegräumen nicht heimlich, ganz normal
Wenn sie erschrickt und panisch rumrennt, eher ignorieren – ich nutze ein beruhigendes „alles ist gut“, aber spreche es nicht mehrmals. Wenn’s arg ist, Hausleine, ganz ruhig nehmen und ins Körbchen bringen, nicht anfassen.
Wenn sie von sich aus Kontakt aufnimmt, nicht locken, eher so nebenbei freundlich/ruhig ansprechen oder streicheln. Weicht sie zurück dann ist das so, sie noch nicht soweit. Sowas braucht Zeit.
Ich würde entweder mit beiden zusammen gehen oder nur mit ihr, aber nicht nach einem gemeinsamen Spaziergang – das ist Zuviel.
Ich kann es verstehen mit „ist ein junger Hund“, aber die müssen mega was verarbeiten – ging mir grad mit Biene genauso.
Da wo es arg stressig ist, nur kleine/kurze Einheiten. Rennt sie arg hin und her? Geduckt?
Ziele setzen. Aber auch ein Schritt zurück machen wenn es Zuviel ist. Aber nicht locker lassen und dranbleiben.
Ich bin immer auch von Anfang an an Straßen/Stadt gelaufen – natürlich erst nur Randgebiet und nur kurz, aber auch hier ganz normal…
Verlässlichkeit und Sicherheit ist das A und O – finde ich jedenfalls.

:mies: Erziehung (also Klassiker wie Platz/Fuß) war mir bei diesen Hunden nie so wichtig, dass kann man später immer noch beibringen. Die durften alle erstmal frech und fröhlich werden und alltagstauglich (das beinhaltet ja schon einiges an Regeln)
 
Ich würde den Hund nicht ein halbes Jahr in so einem Zustand lassen, indem er sich ja definitiv nicht besonders wohl gefühlt. Dosiert würde ich schon ein wenig mehr mit ihm machen als mit den anderen Hunden, etwa so etwas wie unterwegs mit ihm alleine, seine Selbstständigkeit starken, ihn loben, wenn er sich was traut und wenn's Futter abholen beim Kochen in der Küche ist.
Dran bleiben dabei.
 
Und wenn es dann irgendwann ans "Schönfüttern" von Fremden geht: Obacht. Ich hab es bei meiner ersten schissigen Rumänin geschafft, dass sie irgendwann mit der festen Überzeugung durchs Leben schritt, jeder Mensch sei nur auf dieser Welt, um zufällig etwas Leckeres auf den Boden fallen zu lassen, wenn er in ihre Nähe kam. Irgendwann hat sie dann angefangen, Fremde zu verfolgen bzw. deren Nähe zu suchen... ;) Habe ich auch wieder "rausgekriegt", aber den Arbeittschritt hätte man allen Beteiligten sicherlich ersparen können.
 
Danke für die vielen Tipps. Also Essen bekommt sie zwar in unserer Nähe, aber nicht so, dass sie sich super überwinden muss. Dann ist der Napf auch ruckzuck leer. Draußen ist sie relativ entspannt. Das Panikgeschirr ist schon ab, weil sie nicht mehr zurückweicht und rumspinnt. Sie kuckt sich halt noch viel um.
Es ist nicht so, dass wir jetzt das riesen Trara um den Hund machen. Die meiste Zeit ist sie einfach im Haus, wo wir uns auch aufhalten und macht was sie will. Es gibt halt Rituale wie nach dem Gassigehen gibt es ein Keks beim Leine abmachen und morgens erst streicheln, dann Wurststückchen. Den Rest des Tages ist sie halt einfach dabei. Küche und Kühlschrank findet Sie bereits schon so spannend, dass Sie machmal Ihre Angst vergisst :rolleyes:
Ich habe auch das Gefühl, dass sie besser damit zurecht kommt, wenn ich erst mit beiden gehe und dann noch mal eine extra Runde mit Ihr.

Wir wursteln so erst mal weiter und ich werde berichten wie es sich entwickelt.
 
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