Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es so eine prima Idee ist.
"Probier es aus", aber wirklich erstmal vielleicht nicht in eurer Wohnung.
Zwei Jahre ist für Kinder ein Alter, indem sie mit Wonne gern auch mal das machen, was man ihnen gerade untersagt hat. Gilt auch für den Umgang mit dem Hund. Gerade für den, denn Hunde sind furchtbar interessant.
Und ein Hund - egal ob Pitbull oder sonstwas - der Kinder nicht kennt - wird unter Umständen auf diese etwas distanzlose Art des Umgangs nicht gut reagieren.
Es gibt natürlich auch andere. Hunde, die Zeit ihres Lebens nur den Zwinger kannten, kaum Menschen, Kinder schon gar nicht, und intuitiv wissen, dass sie bei Kindern vorsichtig sein müssen, dass auf Kinder "aufgepasst" werden muss, und das man ihnen manches nachsehen muss.
Aber das gilt eben leider nicht für alle.
Da hilft auch kein "Nicht Alleinelassen", denn es hilft nichts, wenn man im selben Zimmer ist, aber am anderen Ende des Raums, wenn der Hund sich erschreckt oder das Kind auf ihn fällt, oder, oder....
Gimpl, könntest du etwas genauer beschreiben, wie der Hund sich dem Kind gegenüber verhält?
Wendet er den Blick ab, wenn sie ihn streicheln will, oder genießt er es?
Geht er weg, wenn's ihm zu bunt wird, oder bleibt er stoisch liegen, wirkt aber zusehends genervter?
Oder wirkt er mit jedem Aufstehen genervter?
Dieses Verhalten (also, liegen bleiben, oder beim häufigen Ausweichen gereizter werden) sieht man oft bei Hunden, die zB Gelenk- oder Wirbelsäulenprobleme haben... das Aufstehen ist dann einfach zu unangenehm, der Hund versucht also, das Kind auszublenden oder zu ignorieren, schafft es aber vielleicht nicht unbedingt, und irgendwann reicht's ihm dann oder ihm platzt der Kragen... - was nicht gleich gefährlich sein muss, aber halt Konfliktstoff bietet, den man auch vermeiden könnte, wenn man etwas einfühlsamer wäre und mehr Rücksicht auf den Hund nehmen würde. Nach 8 Jahren Tierheim in Italien mag das durchaus auch bei diesem Hund der Fall sein.
Erschrickt er sich, wenn sie angelaufen kommt, wenn sie ihn überraschend berührt, oder wenn sie sehr laut kreischt?
Und wie äußert sich das? Zuckt er dann zusammen?
Es ist durchaus wichtig, zu wissen, ob ein Hund einigermaßen gesund und schmerzfrei ist. Hunde, die dauernde Schmerzen haben, haben oft eine "kürzere Leitung". Sie mögen Artgenossen schon darum nicht unbedingt, weil sie Angst vor einer Rempelei oder ähnlichem haben, so wie alte Leute halt auch. Aus demselben Grund fühlen sich solche Hunde oft in der Gegenwart von kleinen Kindern etwas weniger wohl als bei Erwachsenen, weil Kinder sich einfach unberechenbarer bewegen.
Und, wie gesagt, wenn der Hund keiner ist, der Kindern mit besonderer Nachsicht begegnet - oder zwar doch, aber eben möglicherweise starke Schmerzen befürchtet, sodass diese Nachsicht nicht ausreicht - kann es dann einigermaßen ernste Probleme geben.
Nicht, weil der Hund ein Pitbull ist - im Gegenteil, diese eignen sich auch darum so gut als Familienhunde, weil sie relativ unempfindlich sind, und selbst auch recht ruppig spielen, und diesbezüglich einem Kleinkind vielleicht weniger übelnehmen als etwas dünnhäutigere Rassen...
Aber die Kombination alter Hund mit unklarer Vorgeschichte, einem unschönen Leben bis dahin, und keine Erfahrung mit Kindern, mit einem Kleinkind an der Schwelle zum Trotzalter halte ich persönlich nicht für so ganz ideal.
Ich sage damit nicht, dass es gar nicht gehen kann - aber es wäre schon gut, ein paar Details mehr zu kennen (vor allem darüber, wie der Hund sich verhält), dann könnte ich dir auch eher sagen, wie ich in diesem Fall darüber denke.
Im Moment sagt mein Bauchgefühl: Vermutlich wäre ein Haushalt ohne Kleinkinder erstmal besser für den Hund... aber woher nehmen und nicht stehlen?