Alle an die Leine
Unser Redaktionsmitglied Walter Serif kommentiert die Probleme mit unterschiedlichen Kampfhundeverordnungen der einzelnen Bundesländer
Maulkorb oder Waffenschein - die gesetzlichen Kampfhunderegelungen sind chaotisch. Jedes Bundesland tut, was es will, jedes Gericht urteilt, wie es will. Und das ist schlecht. Wir brauchen eine einheitliche Verordnung. Sie muss bestimmen, welche Rasse als Kampfhund eingestuft wird und welche Schutzmaßnahmen für die Bürger ergriffen werden. Denn darum geht es, das vergessen nicht nur die klagenden Hundebesitzer, sondern auch so manche Richter, die sich darüber ergehen, ob der Staffordshire Terrier besonders gefährlich ist oder eben nicht. Es mag sogar sein, dass der deutsche Schäferhund in der Beißstatistik höher platziert ist. Nur: Wer von einem Kampfhund angegriffen wird, hat kaum Chancen sich zu wehren. Er muss damit rechnen, dass er die Attacke nicht überlebt.
Ob der Kampfhund eine Tötungsmaschine mit angeborenem Killerinstinkt ist oder von seinem Besitzer erst dazu abgerichtet wird, mag ein heißes Thema für Hundepsychologen sein. Es interessiert aber überhaupt nicht. Wer argumentiert, dass nicht jeder Kampfhund töten wird, hat natürlich Recht. Aber das ist nicht der Punkt. Das Restrisiko ist einfach zu groß. Und deshalb darf es in Deutschland auf Sicht überhaupt keine Kampfhunde mehr geben. Zucht und Handel müssen verboten, die Haltung muss so eingeschränkt werden, dass keine Gefahr mehr besteht. Und damit auch der Schäferhund seltener beißen kann, sollte man einen Leinenzwang für alle, aber wirklich alle, Hunde erlassen. Darüber würden sich nicht nur die Jogger freuen.
© Mannheimer Morgen – 31.08.2001
Unser Redaktionsmitglied Walter Serif kommentiert die Probleme mit unterschiedlichen Kampfhundeverordnungen der einzelnen Bundesländer
Maulkorb oder Waffenschein - die gesetzlichen Kampfhunderegelungen sind chaotisch. Jedes Bundesland tut, was es will, jedes Gericht urteilt, wie es will. Und das ist schlecht. Wir brauchen eine einheitliche Verordnung. Sie muss bestimmen, welche Rasse als Kampfhund eingestuft wird und welche Schutzmaßnahmen für die Bürger ergriffen werden. Denn darum geht es, das vergessen nicht nur die klagenden Hundebesitzer, sondern auch so manche Richter, die sich darüber ergehen, ob der Staffordshire Terrier besonders gefährlich ist oder eben nicht. Es mag sogar sein, dass der deutsche Schäferhund in der Beißstatistik höher platziert ist. Nur: Wer von einem Kampfhund angegriffen wird, hat kaum Chancen sich zu wehren. Er muss damit rechnen, dass er die Attacke nicht überlebt.
Ob der Kampfhund eine Tötungsmaschine mit angeborenem Killerinstinkt ist oder von seinem Besitzer erst dazu abgerichtet wird, mag ein heißes Thema für Hundepsychologen sein. Es interessiert aber überhaupt nicht. Wer argumentiert, dass nicht jeder Kampfhund töten wird, hat natürlich Recht. Aber das ist nicht der Punkt. Das Restrisiko ist einfach zu groß. Und deshalb darf es in Deutschland auf Sicht überhaupt keine Kampfhunde mehr geben. Zucht und Handel müssen verboten, die Haltung muss so eingeschränkt werden, dass keine Gefahr mehr besteht. Und damit auch der Schäferhund seltener beißen kann, sollte man einen Leinenzwang für alle, aber wirklich alle, Hunde erlassen. Darüber würden sich nicht nur die Jogger freuen.
© Mannheimer Morgen – 31.08.2001