Aktive Sterbehilfe - Justizministerkonferenz lehnt Legalisierung ab

The Martin

KSG-Prinz Charming™
15 Jahre Mitglied
Berlin - Das Verabreichen von Gift an einen Todkranken wird vorerst auch dann ein Tötungsdelikt bleiben, wenn der Patient dies verlangt. Die Justizministerkonferenz von Bund und Ländern verwies zur Begündung auf die Unantastbarkeit fremden Lebens, sowie auf "die Gefahr eines Dammbruchs beim Lebensschutz und auf die Sorge vor einem Missbrauch".
Was denkt ihr über aktive/passive Sterbehilfe?




PS: Wenn falscher Thread, bitte verschieben.
 
  • 29. April 2024
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Hi The Martin ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich bin für die Legalisierung - vielleicht sollte man eine Volksabstimmung anstreben?
 
Ringo schrieb:
Ich bin für die Legalisierung - vielleicht sollte man eine Volksabstimmung anstreben?
Bist du für die aktive Sterbehilfe (entsprechender Patient wird direkt durch z.B spritze erlöst)
oder für die passive Sterbehilfe (z.B. lebenserhaltende Geräte beim Endloskoma abschalten) ??

Ich halte das für ein ganz schwieriges Thema. Einerseits sollten leidende Menschen, die keinen Ausweg mehr haben, erlöst werden können, andererseits gibts dann wohl viele Risiken. Wann erlaubt man dann die Sterbehilfe!?
 
Es wäre wünschenswert, wenn sich die Mediziner wenigstens an Patientenverfügungen halten würden. Oder aber die Angehörigen vernünftig aufklären.
Damit würde hier in unserem Lande schon viel Elend und Leid verringert.
 
nelly&piri schrieb:
Es wäre wünschenswert, wenn sich die Mediziner wenigstens an Patientenverfügungen halten würden. Oder aber die Angehörigen vernünftig aufklären.
Damit würde hier in unserem Lande schon viel Elend und Leid verringert.
Das wäre für unsere Politiker auch eine Baustelle.
 
In Hospitzen dürfen die Menschen mit unheilbaren Erkrankungen, mit Würde sterben. Dort wird auf Lebensquallität geachtet, nicht auf Quantität wie in vielen Krankenhäusern.

Soll heißen, die Dosis von Schmerzmedikamenten wird soweit erhöht bis der Pat. schmerzfrei ist ( alles andere macht auch keinen Sinn) und es wird billigend in kauf genommen das der Pat dadurch vieleicht früher verstirbt.

Was ist passive Sterbehilfe??? Wenn ich einem Arzt ins Gewissen rede, einen praefinale Pat nicht auf die Intensivstation aufzunehmen, keine Künstliche Beatmung einzuleiten???

Dann wird in diesem Land schon jeden Tag passive Sterbehilfe geleistet

Bist du für die aktive Sterbehilfe (entsprechender Patient wird direkt durch z.B spritze erlöst)
oder für die passive Sterbehilfe (z.B. lebenserhaltende Geräte beim Endloskoma abschalten) ??

Geräte abstellen ist schon aktive Sterbehilfe!! Passiv wäre beim Kreislaufzusammenbruch keine Med. zur stabilisierung zu geben.
 
Ganz schwieriges Thema,
Meine Mutter war Jahrelang sehr Pflegebedürftig, Lungenkrank , Wasser in der Lunge, Wasser in der Lunge , Alzheimer, senile Demenz, Blasenkrebs und und und, aber ein gesundes Herz. Wir haben sie zu hause gepflegt, das volle Programm, Infusionen, Windeln. Nach einer Lungenentzündung wo sie stationär aufgenommen wurde, sagte uns ein Arzt, es gibt zwei Möglichkeiten, entweder wir nehmen sie mit nach Hause und lassen sie in Würde sterben, weil Heilung selbst Linderung gibt es nicht mehr, oder sie bleibt im Krankenhaus bekommt einen Dauerkatheder, Beatmung, ext. künstlichen Darmausgang , und kommt später in ein Pflegeheim, weil sie Versorgung so zuhause nur sehr schwer möglich ist.
Nach langen Diskusionen in der Familie haben wir uns entschieden sie in Würde gehen zu lassen, es waren die längsten drei Wochen meines Lebens. Auch wir mußten entscheiden, dosiere ich das lasix so hoch, das sie genügend Luft bekommt und riskiere einen Herzstillstand oder lasse ich sie langsam ersticken.
Wir haben uns für das Lasix entschieden .Kurz vor ihrem Tod hatte sie einen klaren Moment sah uns an, mein Bruder war auch gerade da und sagte nur danke. In dieser Nacht starb sie.

Egal ob aktive, passive Sterbehilfe es ist die Hölle für beide Seiten.

Als mein Mann verunglückte, wurde mir die Entscheidung abgenommen, da die Maschinen von Ärzteseite abgeschaltet wurden.

Vor so einer Entscheidung möchte ich nie mehr stehen.

nelly&piri schrieb:
Was ist passive Sterbehilfe??? Wenn ich einem Arzt ins Gewissen rede, einen praefinale Pat nicht auf die Intensivstation aufzunehmen, keine Künstliche Beatmung einzuleiten???
Dann wird in diesem Land schon jeden Tag passive Sterbehilfe geleistet

Ja Andrea und es gibt auch die Ärzte die den Angehörigen sagen wir sollten abbrechen.
Wenige aber es gibt sie.
Wobei ich mehr Schwestern kenne, die das realistiescher sehen, mehr den Patienten sehen.
 
Passiv bin ich dafür. (Schmerzmitteldosierung, Geräte abschalten usw.) Eben den Menschen in Würde gehen lassen. Meine Oma war sehr, sehr krank und es war auch das "volle Programm". Wir haben uns auch entschieden, Flüssigkeit zu verabreichen (da Verdursten sehr qualvoll ist) und Schmerzmittel natürlich, sie aber unter keinen Umständen zwangszuernähren oder wiederzubeleben und außer den Schmerzmitteln auch keine Medikamente mehr zu verabreichen.

Aktiv? Ich glaube, damit kann zuviel Mist gemacht werden. Sicherlich wird es dann Regeln und Gesetze geben, aber auch diese können sicherlich umgangen werden. Dazu kommt das Rentenproblem, Feindlichkeiten gegen Kinderlose usw. Da habe ich Angst, wo das noch endet.
 
Mmh, schwieriges Thema ... weiss auch gar nicht ob das hier an der Stelle bei Medien so wirklich richtig ist, vielleicht eher unter Off Topic ...

Gut, aber jetzt zum eigentlichen Thema.

Aktive oder passive Sterbehilfe ... ich weiss nicht so genau. Ich finde, Patientenverfügungen sollten eingehalten werden, sprich wenn der Patient verfügt: ich möchte keine lebenserhaltenden Massnahmen, dann sollte das auch so gemacht werden. Wenn der Patient entscheidet: lasst mich gehen, ich will und kann nicht mehr, dann sollte das so gemacht werden. Wenn der Ehemann nach Jahren von Qual und allem entscheidet: meine Frau soll erlöst werden, dann sollte das gemacht werden. Ich denke da nur an einen Fall aus Amerika wo glaube ich jahrelang prozessiert wurde ob die Geräte bei einer jungen Frau abgestellt werden sollen oder nicht. Die Familie (Mutter und Vater) waren dagegen, der Mann hat für seine Frau gekämpft und hat am Ende doch noch gewonnen. Ich habe es dieser Frau gegönnt endlich ihren Frieden gefunden zu haben und doch noch mit Würde gehen zu dürfen. Klar, es hat mich traurig gemacht, aber ich habe mich für sie gefreut dass ihr Leiden ein Ende hat und sie Erlösung gefunden hat.

Aktive Sterbehilfe, also mit der Spritze, ich weiss nicht ... Wenn die Person es will, dann ja, aber nicht der Arzt / die Pflegerin oder sonst werd dürfte das entscheiden, das DARF nur dem Patienten obliegen oder den nächsten angehörigen.

Das ist ein sehr heikles Thema und ich glaube hierzu hat jeder eine andere Ansicht. Meine Grossmutter hat zum Beispiel eine Verfügung geschrieben dass sie nicht von Maschinen am Leben erhalten werden möchte. Ich finde, diese Entscheidung sollte man akzeptieren, auch wenn es der Familie schwer fällt und auch die Ärzte müssen sich daran halten.
 
"Aktive Sterbehilfe, also mit der Spritze, ich weiss nicht ... Wenn die Person es will, dann ja, aber nicht der Arzt / die Pflegerin oder sonst werd dürfte das entscheiden, das DARF nur dem Patienten obliegen oder den nächsten angehörigen."

Eben da sehe ich tw. Probleme. In der heutigen Zeit habe ich Sorge, daß die Angehörigen so einen Druck beim Patienten machen, der vielleicht doch noch Lebensqualität hat, aber trotzdem sagt: "Okay, ich will sterben.

Dann ist da noch die Frage, wo die Grenze ist. Unheilbare Krankheiten, schön und gut. Aber es gibt viele unheilbare Krankheiten. Dazu gehören auch Dinge wie Autoimmunkrankheiten und mit manchen kann man außerhalb der Schübe ganz gut leben.

Ich habe damit ein Problem und in Angesicht der Gesundheitsreform weiss ich nicht, wie bestechlich Ärzte (die man ja sicherlich als GA hinzuziehen müsste) sind und wie genau solche Todesfälle kontrolliert würden.

Es ist so eine Sache... Z. B. ist es ja gut, daß man Tiere erlösen kann und darf. Aber auch damit wird ja leider manchmal Schmuh getrieben.
 
Hallo.

Also ich bin auf jeden Fall für die Sterbehilfe. Jeder Mensch sollte doch selbst entscheiden können, wann er gehen möchte. Vorallem dann, wenn er sterbenskrank ist und viele Monate in eine Klinik unter starken Schmerzen liegen muss! Wieviele alte und kranke Menschen müssen sich Monate, manchmal auch Jahre in Klinken rumquälen? Sie werden mit Geräten,Kabel und Schläuchen am Leben gehalten. Wie sich der Mensch aber fühlt ist vielen anderen egal! Hauptsache er lebt! Meine Uhroma ist im August gestorben. Davor lag sie aus gesundheitlichen Gründen viele viele Monate in einem Heim. Durch die Geräte war sie ans Bett gefesselt. Die Ärzte wollten sie am Leben halten. Meine Oma hat dann aber unterschrieben, das sie nicht künstlich am leben gehalten werden möchte. Sie wollte einfach diese Schmerzen nicht mehr haben. Sie wollte endlich gehen! Der Schluss davon war, das meine Oma 3 Monate vor ihrem Tod kaum noch etwas gegessen und getrunken hat. Nach weiteren 2 Monaten war sie nur noch Haut und Knochen. Sie hat sich nur noch gequält. Dann 2 Wochen vor ihrem Tod hat sie nur noch knapp 20 kg. gewogen. Man kann sich also vorstellen, wie sie aussah. Als meine Mutter und ich sie dann besuchten und das Essen aufs Zimmer gebracht wurde, wollte sie nicht essen. Leise flüsterte sie aber: Wasser, Wasser. Meine Mutter holte dann aus dem Flur eine Wasserflasche und ein Glas. Vorsichtig gab sie ihr etwas zu trinken. Meine Oma wollte so hastig trinken, das sie sich mindestens 10 mal verschluckte. Die Schwester sagte dann zu uns, das sie nichts mehr trinken darf, da sie sich sonst verschlucken und sterben könnte. Wir haben ihr aber trotzedem weiterhin Wasser gegeben. Schliesslich war sie ja schon fast ausgetrocknet!
Ich finde es einfach nur schlimm, wie ein Mensch so leiden muss, nur weil er nicht sterben darf!!!!!! Sie musste also verhungern und verdursten, damit sie endlich von ihrem leiden erlöst wird! So etwas finde ich einfach nur grauenhaft! Unsere Tiere lassen wir doch auch einschläfern, wenn sie sterbenskrank sind und starke Schmerzen haben und man ihnen nicht mehr helfen kann. Warum dann nicht auch bei uns Menschen? Erst recht, wenn der jenige Mensch es so will! Natürlich sollte soetwas nie ein Arzt entscheiden, sondern immer der Patient selber!
 
Ich befürworte auch beide Formen der Sterbehilfe, aktiv aber so, dass der Arzt lediglich ein wirksames Mittel "zur Verfügung" stellt und es dem Patienten selbst oder wenn er dazu (körperlich) nicht mehr in der Lage ist, von einem Dritten aus dem Umfeld des Patienten gegeben werden kann.
Ich für meinen Teil würde gerne selbst entscheiden, wann ich den Zeitpunkt für gekommen erachte, dass mein Leben mir nicht mehr lebenswert erscheint. Die jetzige Regelung finde ich menschenverachtend und meiner Meinung nach wurde sie von Menschen gemacht, die sich mit diesem Thema nicht persönlich auseinandersetzen mussten.
 
Biggy schrieb:
Ich befürworte auch beide Formen der Sterbehilfe, aktiv aber so, dass der Arzt lediglich ein wirksames Mittel "zur Verfügung" stellt und es dem Patienten selbst oder wenn er dazu (körperlich) nicht mehr in der Lage ist, von einem Dritten aus dem Umfeld des Patienten gegeben werden kann.
Ich für meinen Teil würde gerne selbst entscheiden, wann ich den Zeitpunkt für gekommen erachte, dass mein Leben mir nicht mehr lebenswert erscheint. Die jetzige Regelung finde ich menschenverachtend und meiner Meinung nach wurde sie von Menschen gemacht, die sich mit diesem Thema nicht persönlich auseinandersetzen mussten.
Das sehe ich genauso. Schon wegen der Menschenwürde sollte jeder selbst entscheiden können, ob sein Dasein lebenswert ist oder nicht. Welche Lebensqualität hat ein Mensch denn noch, wenn sein Leben nur noch von Maschinen abhängt?
Genauso wichtig ist es aber, dass man sich in Deutschland bewußt wird, dass Krankenhäuser nicht nur Orte sind, in denen Menschen geheilt werden.
Die meisten Menschen sterben nicht zu Hause, sondern im Krankenhaus. Leider ist es in den meisten Krankenhäusern um die Begleitung und Versorgung sterbender Menschen schlecht bestellt. Es muss mehr Ärzte und Pfleger geben, die den Patienten und seine Angehörigen in einem würdigen Umfeld auf den Tod vorbereiten und auf dem letzten Weg begleiten. Palliativmedizin nennt sich das, glaube ich. Und die steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen.
 
Bin absolut für die Sterbehilfe. Will auch nicht für Jahre an einer Maschiene hängen bis ich dann endlich sterben kann (darf), falls ich mal in die Situation kommen sollte. Es gibt zwar Fälle in denen Menschen nach vielen Jahren aus dem Koma auferwacht sind, doch das ist nun wirklich die Seltenheit. Man sollte das jeden Menschen selbst überlassen - genau so wie Organspende.

LG
Scotty
 
Ich fände es auch furchbar, monatelang oder länger halbtot an einer Maschine zu hängen und nur noch auf den Tag der Erlösung zu hoffen. Das wäre ein schlimmer Albtraum.
 
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