Hundebesitzer geht es mitunter wie Eltern, sie bekommen ungefragt Erziehungstipps. »Die Menschen sind oft unhöflich gegenüber den Besitzern von dicken Hunden und werfen ihnen vor, dass sie nicht richtig auf die Ernährung und Bewegung ihrer Hunde achten«, sagte die Wissenschaftlerin Eleanor Raffan. In einer Studie legen sie und ihr Team nahe: im Fall von Labrador-Retrievern und Flat Coated Retrievern könnte das zumindest nicht der ganzen Wahrheit entsprechen. Eine genetische Mutation könnte dazu führen, dass die Tiere besonders verfressen sind.
Rund ein Viertel der Labradore und rund zwei Drittel der Flat Coated Retriever haben eine Mutation am sogenannten POMC-Gen, wie Forschende bereits nachgewiesen haben. Die Untersuchung der Gruppe um Raffan von der zeigt nun, wie die Mutation das Verhalten der Tiere in Bezug auf Nahrung verändert.
»Betroffene Hunde neigen dazu, sich zu überfressen, weil sie zwischen den Mahlzeiten schneller hungrig werden als Hunde ohne diese Mutation«, sagte Raffan. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift » « veröffentlicht, zunächst berichtet hatte das Portal » «.
87 ausgewachsene Hunde, die gesund oder leicht übergewichtig waren, nahmen an der Untersuchung teil. Für die Hunde muss das Experiment paradiesisch angefangen haben: Sie durften so viel fressen, wie sie wollten. Alle 20 Minuten wurde ihnen eine Dose mit Hundefutter vorgesetzt. Alle fraßen riesige Mengen, einen Unterschied zwischen Hunden mit und ohne Mutation habe es dabei nicht gegeben, alle hätten sich mit einer ähnlichen Menge satt gefühlt, berichtet die Gruppe. Jedenfalls kurzzeitig.