Das erinnert mich irgendwie an einen meiner "Lieblingsabschnitte" des Rückert Artikels :
"Hinzu kommt das Problem, dass der Mensch an sich ganz gut darin ist, die Gefährlichkeit eines Tieres instinktiv ziemlich korrekt einzuschätzen. Schließlich hing unser Leben über lange Zeiträume unter anderem von dieser Fähigkeit ab. Und ein Staffordshire oder Pitbull lässt halt schon allein optisch alle unterbewussten Alarmglocken läuten. Das Erscheinungsbild erlaubt durchaus gewisse Rückschlüsse auf den Verwendungszweck einer Hunderasse. Jeder, der so einen Hund sieht, weiß aus dem Bauch heraus sofort, wozu er ursprünglich gezüchtet wurde. Der einzige Fehler, den der Unkundige macht, ist der, dass er die Gefahr in erster Linie auf sich selbst bezieht, obwohl die Bullrassen im Durchschnitt menschenfreundlicher sind als manch andere Rasse oder Rassengruppe. Als Unkundiger darf er diesen Fehler aber durchaus machen. Es ist sein Recht, aus der Optik des Tieres gewisse Schlüsse zu ziehen. Und es ist sein Recht, sich veräppelt zu fühlen, wenn jemand behauptet, dass ein Hund, dessen ganze Erscheinung verrät, dass er auf Angriff und Kampf optimiert wurde, ganz und gar lammfromm und harmlos sein soll. Daran ändern noch so viele Fotos von mit Kleinkindern kuschelnden Pitbulls nicht das Geringste."
Ich würde den Verfasser zu gerne fragen, wann sich diese tolle Fähigkeit im Bezug auf "Kampfhunde" und "andere Hunde" denn entwickelt hat.
Erstaunlicherweise stelle ich diese Fähigkeit vorallem bei Menschen fest, die schon alt genug / noch jung genug waren, sich 2000 ff mit den Boulevardmedien zu beschäftigen
.
Kinder, die meisten Senioren, sowie Menschen, die wenig Zeit mit lesen und fernsehen verbringen, gingen bisher nicht ängstlicher auf meine Hunde zu als auf andere Hunde auch.
Labbi, Boxer, Ridgeback und zig andere haben ebenfalls eine sportlich-muskulöse Figur mit breitem Kopf , sollen aber quasi angeboren auf Menschen weniger bedrohlich wirken?
Dass dieses Phänomen (dass einige Menschen Pit und Co als gefährlicher wahrnehmen) wahrscheinlich weniger durch "natürlichen Instinkt" als durch bewusste oder unterbewusste Medienbilder entstanden ist zeigt sich auch darin, dass es aus meiner Erfahrung heraus einfacher ist Leute sachlich aufzuklären, die gar nichts mit Hunden zu tun hatten, als mit Leuten zu reden, die sich in gewissem Maß für Hunde und demzufolge Artikel über Hunde interessieren.
Menschen, denen Hunde einfach egal sind/waren, gehen völlig "normal" mit meinen Hunden um - wie mit jedem anderen Hund auch, erkennen oft gar keine Rasse oder sie sagt ihnen nicht mal was.
Menschen (gehäuft mit kleinen oder "Tutnix"-Rassen) erkennen "Kampfhund" und spulen - bewusst oder unbewusst ! - im Hinterkopf ihre "Kenntnisse" darüber ab ... die leider prozentual häufiger negative als positive Bilder enthalten.
Hundehalter, die sich dann noch mehr mit Hundeartikeln -auch Fachliteratur-beschäftigen, haben dann wieder ein ausgeglicheneres Verhältnis von positiven und negativen Bildern...
Vor dem Hintergrund halte ich möglichst viele Bilder und Berichte von freundlichen Listenhunden gar nicht für so verkehrt, da sie - ebenfalls bewusst oder unterbewusst- auf der anderen Seite der Waagschale bei den durchschnittlichen Hundehaltern landen.
Zuuuuu kitschig und verklärend finde ich persönlich zwar nicht schön und mag beim ein oder anderen tatsächlich ein gegenteiliges Gefühl als das Erwünschte auslösen... aber Geschmäcker sind halt verschieden.