Ja! Ich war immer allein mit meinem Hund unterwegs, kein Gemecker und keine Kompromisse mit Wandergenossen. Das waren die besten Urlaube meines Lebens!
Am meisten waren wir in Skandinavien (Norwegen: Hardangervidda, Jotunheimen; Schweden: Ljungdalen, Funaesdalen, Kungsleden) und ein paarmal in Deutschland (Allgaeu), der Schweiz und Norditalien.
Meine beiden absoluten Favoriten waren der Kungsleden in Schweden, und (Dir wahrscheinlich zu kurz) die Via Capricorn, eine dreitaegige Wanderung in Graubuenden in der Schweiz.
Kungsleden: der Weg ist ein Fernwanderweg entlang der norwegisch-schwedischen Grenze und beginnt in Nordschweden in Abisko. Der Weg ist (noch) nicht durchgaengig, aber drei-vier Wochen Wandern sind locker drin. Es gibt dort Nationalparks (Sarek und Padjelanta), in denen Hunde ganz verboten sind. Die kann man aber umgehen. Ansonsten gilt Leinenpflicht, weil dort auch Rentiere grasen.
Schweiz: es gibt viele sehr gut organisierte und komfortable Fernwanderwege in der Schweiz. Die Wege sind gut beschildert. Unsere Wahl fiel auf die Via Capricorn, u.a. weil keine Uebernachtung in einer SAK Berghuette noetig war (dort sind Hunde nicht erlaubt). In der Schweiz gibt es keine generelle Leinenpflicht, aber jagen sollte der Hund natuerlich trotzdem nicht.
Wieviel Km pro Tag sind realistisch für Mensch und Tier? Bzw...ich weiß wieviele Km/Tag für MICH realistisch sind, aber für den Hund?
Kommt auch ein bisschen auf die Steigung an und wieviel Gepaeck Ihr dabei habt. Auf dem Kungsleden blieb ich fuer gewoehnlich bei etwa 20km / Tag oder drunter, in Einzelfaellen mal bis 25 km. Bei viel Steigung weniger.
Ich bin eher ein gemuetlicher Wanderer - das ist fuer mich kein Wettbewerb. Wenn ich muede war, es arg geregnet hat, oder ich an dem Tag einfach keine Lust auf Laufen hatte blieben wir halt einen Tag lenger in der Huette und haben nur einen kleinen Tagesausflug gemacht.
Mein Hund war zu dem Zeitpunkt schon 11 (Kungsleden) bzw 12 (Schweiz) Jahre alt und hat gut mitgehalten. In der Schweiz hat man ihm angemerkt, dass er schon muede wird, aber mit Ruecksicht und entsprechenden Pausen hat er das trotzdem sehr genossen.
Und wieviel Tage? 10-14 fänd ich gut.
Auf dem Kungsleden waren wir alles in allem einen guten Monat. Davon waren etwa 16 - 18 Tage reine Wanderzeit, der Rest war ausruhen, Auto abholen, rumfahren etc.
Schweiz: nur drei Tage.
Wie habt Ihr genächtigt? Nur Zelt, oder Pensionen?
Auf dem Kungsleden gibt es Huetten von schwedischen Alpenverein, die total super sind. Es sind sehr einfache Huetten mit einem Holzofen und ohne fliessendes Wasser, aber sehr gemuetlich. Meistens sind es zwei Huetten am selben Ort, in einer sind Hunde erlaubt und in der anderen nicht. Wir waren Ende August / September dort und waren fast immer allein in der Huette.
Wir hatten trotzdem ein Zelt dabei, weil teilweise die Etappen zwischen den Huetten zu lang fuer einen Tag sind. Bettzeug (Schlafsack) muss man eh selber mitbringen.
Schweiz: komfortabel in bewirteten Berguehuetten und Pensionen.
Wie am besten versorgt? Viel mitnehmen, oder mehr unterwegs besorgen? Vorschicken und irgendwo abholen?
Wir haben das Ganze auf drei Etappen aufgeteilt, mit maximal eine Woche Wanderzeit pro Etappe. Nach einer Woche sind wir mit dem Bus aus dem Tal gefahren, haben das Auto geholt, eingekauft, und umgeparkt (so dass es vom naechsten Etappenziel erreichbar war), Waesche gewaschen, neu gepackt, und dann mit dem Bus zur naechsten Etappe wieder reingefahren.
So blieb auch das Packgewicht im ertraeglichen Rahmen. Ich habe geschaut, dass ich immer unter 14kg Tragegewicht blieb, weil's mir einfach sonst keinen Spass macht. Der Hund hat so ca 3-4 kg getragen (sein eigenes Futter und seine Decke).
Die Huetten haben z.T. kleine Laeden, wo man zu horrenden Preisen Schokolade, Kaffee, Muesli etc kaufen kann. Das war ok fuer den Notfall, aber den ganzen Proviant dort kaufen will man auch nicht...
Schweiz: komfortabel - jeden Abend eine warme Mahlzeit und jeden Morgen Fruehstueck auf der Huette
Welche Jahreszeit findet ihr am angenehmsten dafür?
Herbst! Ist eh meine liebste Jahreszeit, die Farben, die Luft, und die Touristensaison ist meistens schon fast rum. Ausserdem fuehren Baeche und Fluesse im Herbst nicht so viel Wasser wie direkt nach der Schneeschmelze.
Auf dem Kungsleden waren wir Ende August / September. Da hat's teilweise schon geschneit. In der Schweiz waren wir Mitte Oktober - noch kein Schnee, aber Frost nachts.
Auf dem Kungsleden gab es vereinzelt Huetten mit einer Holzfeuer-beheizten Sauna. Das war fantastisch. Ansonsten Katzenwaesche, oder auf dem Ofen Wasser warm machen. Am Etappenziel dann eine richtige Dusche
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Schweiz - Zimmer mit Dusche
Und ohne Bilder geht so was ja nicht
Schweden
Schweiz: