Hey, ist echt interessant hier!
Danke für die Buchempfehlungen! Werde mal sehen, was mein Konto so am Ende des Monats zu sagen hat.
Ich zitiere jetzt mal nicht, wird zu lang...
Wegen der Merkmale. Guter Ausschnitt! Das meine ich eigentlich gerade. Für die Fellgeschichten und das Verhalten gibt es gemeinsame physiologische Gründe. Also, die werden beide durch die gleiche Chemie beeinflusst und kommen daher auch gemeinsam.
Das Schädel und Hirn schrumpfen ist schon eine Folge der neuen Lebensweise (wird ja nicht mehr anders benötigt.)
Und erst dann, weil man ja nicht mehr solche Angst hat und daher keine gespitzten Ohren mehr braucht, dann werden die Ohren schlapp. Mehr so als späterer Nebeneffekt.
Und dann kommen auch bald die kurzen Beine, Über- und Unterbiss... Und einfach alles, was man so in Rassen rein züchten kann.
Im Grunde sind ja alle Merkmale, die ein "Rassetier" (=vom Menschen gezüchtet) vom anderen Rassetier und Wildtypen unterscheidet "Domestikationsmerkmale". Also Unterschiede zur Wildform...
"Die HSH sind wahrscheinlich mit die ersten Hunde, die der Mensch bewußt domestiziert und nach seinen Vorstellungen züchtete."
Genau. Er hat sie ja nicht nur domestiziert, sondern weiter nach Bedarf gezüchtet. Und ich stelle es mir für Hunde, die öfters mit Wölfen raufen müssen, praktisch vor, keine großen Stehohren zu haben, die leichter verletzt werden können, als eng am Kopf liegende Schlappohren.
Ich dachte daher, dass die Ohren bewusst so gezüchtet wurden, und nicht sozusagen unvermeidbar mit daher kamen, als der HSH zahm wurde.
Es ist halt ziemliche Wortfitzelei...
Aber mir ging es ursprünglich ja um den kopierten Dobermann, und ob der nun mal leider naturgegeben Schlappohren haben muss.
Daher ist es mir wichtig, dass die Schlappohren nicht "halt einfach so ein Merkmal für Domestikation" sind, sondern dass sie natürlich bei Domestikation auftreten, dann aber sehr bewusst für eine Rasse weiter erzüchtet werden müssen.
Und es macht mich etwas kirre, wie die Versuche von Beljaew immer wieder herangezogen werden, aber irgendwie keine handfesten Zahlen zu finden sind.
Ich habe z.B. gefunden: Er hat mit 30 Männlein und 100 Weiblein begonnen. Er hat nur mit den zahmsten weiter gezüchtet, und anfangs waren das nur 20% der Weiber und 4-5% der Männer.
Aber aus welchen Verpaarungen diese Prozent kamen, dazu finde ich nichts. Wenn diese wenigen Prozent alle Nachkommen weniger Verpaarungen waren, dann schrumpft der Genpool ja gewalltig. Und dann kommt doch schnell "normale" Inzucht ins Spiel.
Mir wird schon ganz schwirbelig im Kopf...
Also steht der Coppinger gnaz oben auf meiner Liste, vielleicht entschwirbelt der mich ja wieder...
(Und ich muss immer an den wahnsinnig gesunden Spinat denken!
)