Also ich hab mir das jetzt gerade angeguckt und ganz ehrlich gesagt: all zu viel Ähnlichkeit mit euren Berichten hier (insgesamt gesehen) finde ich da jetzt absolut nicht.
Weder gab es ein Erziehungsziel, dass es nur meistens funktionieren sollte. Noch, dass der Hund nur so weit laufen sollte, wie er den Halter noch riechen könnte. Und so einiges andere auch nicht.
Wie bereits geschrieben, was erreicht werden soll , steht auf der Seite von Vox.de / Vorschau für die nächste Sendung.
1. Der Halter soll seinen Hund abrufen und zwar
2. BEVOR eine Situation überhaupt erst in Richtung Eskalation gerät. Einmal kurz abrufen (oder pfeifen) und sich dann konsequent entfernen.
Eben und das geht in meinen Augen gar nicht.
Bevor der Hund durchstartet hat der HH seine enge Bindung zu nutzen und das Losflitzen zu völlig fremden Hunden zu verhindern.
3. Es funktioniert auch schon beim ersten Mal und das obwohl Leni da mitten drin in einem Gewurl von Hunden - also eigentlich unter maximaler Ablenkung ist.
4. Baut Rütter auf der bereits bestehenden engen Bindung zwischen Lena und Ben Ruedinger auf; er hat genau das vorher auf dem Hundeplatz getestet. Auch hier ist die Situation im Grunde schon mitten drin und trotzdem fetzt Leni sofort hinter Ben her, als dieser auch nur Anstalten macht, den Platz verlassen zu wollen.
5. Benutzt er das Fahrrad, weil es aufgrund der individuellen Temperamentslage von Lena (immerhin ein Ridgeback-Mix) gut ist, wenn er möglich ständig in Bewegung bleibt; es wird ausdrücklich gesagt, dass es später, wenn es sich im Hund gefestigt hat, nicht mehr notwendig sein wird
6. er zeigt dem Halter laufend, woran er was an seinem Hund erkennen kann: dass sich eine Situation aufbaut, dass Lena immer noch hinrennen wollen würde, usw. Er weist ihn in dem Zusammenhang auch mehrfach auf das richtige Timing hin.
Es ging nie darum, die Hundebegegnungen zu verhindern. Das Wort Hundeleine ist m.E. gar nicht gefallen.
Das Timing bezog sich jeweils auf losfahren und abrufen.
Ich bin mir sicher, dass die Masse der Zuschauer und HH, die das schauen, nicht so einen gut erzogenen Hund wie Leni haben, nicht so eine Bindung und trotzdem noch mehr ohne Leine losziehen werden und dann abhauen, wenn brenzlig wird, weil sie irgendwo auf ihren Hund warten.
Tut mir leid, aber das Zuschauern anzubieten, die keine oder wenig Ahnung von Hunden und ihrer "Körpersprache"haben, ist für mich verantwortungslos.
7. Der Punkt ist nicht, dass Leni ihren Halter suchen soll; sie soll verunsichert werden. Und dabei wird sie auch ständig beobachtet und zu einem bestimmten Zeitpunkt auch aus ihrem "Elend" erlöst. Weder sucht sie den Park ab, noch rennt sie sonst irgendwo hin. Sie bewegt sich im Grunde genommen überhaupt nicht wirklich. Sie tänzelt verunsichert im Radius einiger weniger überschaubarer Meter hin und her. Sternförmig um den Punkt herum, an dem sie ihren Halter aus den Augen verloren hat. So sucht man übrigens prinzipiell auch entlaufene Hunde.
Genau da ist erklärt worden, wieweit er losbrausen und wie er sich verdeckt halten muss, damit Leni ihn nicht mehr riecht und dann sternförmig das Gelände absucht.
Es sind auch ein paar kleinere "Fehlerchen" drin, bei denen man erkennen kann, dass der Halter lange schon vor dem Zuschauer ganz genau weiss, was gemacht werden wird und warum.
Also gerade die Punkte, die euch hier so extrem aufgestoßen sind, kann ich eigentlich in dem Film so gar nicht wiederfinden. Einzig nur im "off" (also der Ansager) wird Leni als aggressiver Hund bezeichnet. Ansonsten aber ist sie und wird auch nur so beschrieben als außerordentlich gut erzogen, folgsam und mit ungewöhnlich guter Bindung an ihren Halter.
Zugegebenermaßen wird das Grundprinzip nicht sehr ausführlich und gründlich erklärt. Der Halter aber hat es erklärt bekommen und offensichtlich auch verstanden, das ist sehr deutlich zu merken. Sonst könnte er auf die kurzen Aufforderungen von Rütter nicht so prompt und folgerichtig reagieren. Und das eben schon von Anfang an, noch bevor sie auf den Hundeplatz gegangen sind.