Dann hast du einen Glücksgriff mit deinen Ratten getan und ja sie können so werden wie du beschreibst. Ich weiß aber aus jahrelanger Erfahrung mit eigenen Rattenrudeln und der Vermittlung von Farbratten, das deine Beschreibung schön ist und eben auch vor kommen kann.
Es aber eben auch anders sein kann und nein Ratten sind nicht Tagaktiv. Ratten sind Dämmerungsaktiv und das sind die meisten Kinder eben nicht.
Interessant zu beobachten ja, aber nur wenn sie einen ausreichend großen Käfig, viel Freilauf und ein Rudel haben.
Freundlich ja, es gibt aber auch sehr scheue und bissige Kandidaten die mit dem Menschen sehr wenig zu tun haben wollen.
Bei jedem Tier ist es meines Erachtens Sache der Eltern, den Kindern den richtigen Umgang damit nahe zu bringen. D.h. sie müssen sich vorher erkundigen und einlesen und dafür sorgen, das die Tiere gut untergebracht sind.
Ich hatte sieben Ratten als Teenager und nur eine davon war scheu - alle anderen sehr zahm, sie lebten frei in meinem Zimmer (damit meine Mutter nicht mehr heimlich stöbern "konnte", weil sie sich nicht getraut hat wegen der Viecher. Hat jahrelang funktioniert, sie suchte stets schreiend das Weite ...
). Natürlich hatten sie auch eine Voliere, die war aber fast immer offen.
Sicherlich gibt es auch "doofe" Ratten - aber wenn man sie als Jungtiere zu sich nimmt, kann man sie doch schön an den Menschen gewöhnen. Das ist zumindest meine Erfahrung. Sie waren alle neugierig und haben von sich aus Kontakt aufgenommen, bestechlich waren sie auch alle. Meine Lieblingsratte Henry hat sogar bei mir im Bett geschlafen (da würde ich heute ausrasten! ...
). Ich habe mich viel mit ihnen beschäftigt und sie ständig "teilhaben" lassen, das haben sie schon durch Zahmheit "gedankt". Henry und Sokrates konnte ich in Jackentaschen, Pulliärmeln etc. mit mir herum schleppen, das war gar kein Problem - auch draussen nicht. Ich habe nur gute Erinnerungen an meine Rattenzeit und könnte nicht sagen, das sie für Kinder nicht geeignet sind, ganz im Gegenteil. Ich halte sie tatsächlich für sehr viel eher geeignet, als Meerschweinchen, Kaninchen und Co. - eben weil sie so neugierig sind, gucken kommen, von sich aus Kontakt aufnehmen, intelligent sind und sich herum schleppen lassen.
Sicherlich können die auch beissen und natürlich sind nicht alle Ratten gleich, aber das versteht sich doch von selbst? Den Eltern obliegt es IMMER, den Kindern den richtigen Umgang mit Tieren beizubringen - nicht nur bei Kleintieren. Aber gerade Ratten können sich bei unsanfter Behandlung auch "wehren", ohne das gleich schlimmeres passiert - ich finde das gar nicht so schlecht.
Ich sähe jedenfalls lieber mehr Ratten in Kinderhaushalten, als Kaninchen oder Meerschweinchen.
Viele Kleintiervermittler haben auch immer Horrorszenarien von Kindern die Tiere quälen und Kleintieren in engen Käfigen, vergessen im Kinderzimmer im Kopf - das mag hier und da ja auch stimmen, ist hier aber nicht der Fall. Deswegen werde ich mich bezüglich der Meerschweinchen auch an keine spezielle Notorga wenden, den Vorurteilen setze ich mich nicht aus - und meine Kindern dreimal nicht. Zudem bin ich noch schwanger und es gibt bald 3 Kinder im Haushalt, da biste eh asi und nicht geeignet.