Wie Spiel-Zwicken abgewöhnen?

Gurki-Paul

Hallo Ihr Lieben,

ich brauche mal eure Hilfe und Tipps:

Paul zwickt uns beim spielen immer in die Fersen, das geht noch so grade. Allerdings zwickt er auch ins Bein wenn er wilder spielt. Dabei hat er mich jetzt ein paar mal übel erwischt. Es war kein richtiger Biss, er kam angeflogen, wollte zwicken und das ganze war etwas heftiger im wilden Spiel. Mir hats ordentlich weh getan und die Folge waren drei blaue Flecken.

Wie gewöhne ich ihm das ab? Wir spielen gerne mit ihm, allerdings machts keinen Spaß mehr wenn er anfängt zu zwicken. Wir haben angefangen das Spiel beim Zwicken sofort abzubrechen und es ihm mit lautem "Nein" deutlich zu machen. Manchmal rafft er es, manchmal zwickt er dann nochmal und fängt an fordernd zu bellen.

Habt ihr noch Tipps für uns?
 
  • 27. April 2024
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Hi Gurki-Paul ... hast du hier schon mal geguckt?
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Abbrechen ist schonmal gut, allerdings wird er es noch ne Weile "trotzdem versuchen", vor allem, wenn er sehr aufgeregt ist. Weil es ihm einfach Spaß macht.
(Ich hoffe, ihr brecht auch das "in die Fersen zwicken" ab??? Ich würde jede Art von Zwicken unterbinden.)

Wenn das Ganze im Haus passiert, könnt ihr ihn auch einfach kurz in den Flur setzen, wenn er nicht von selbst wieder runter kommt. Tür auf, Hund in Flur, Tür zu, bis 65 zählen - dann wieder aufmachen, als sei nichts gewesen. Spiel erstmal nicht wieder aufnehmen.
Falls Hund gleich wieder anfängt zu bellen, Maßnahme wiederholen.

Vorteil: Hund hat euch nicht dauernd vor Augen und hat gar keine Wahl, als sich wieder zu beruhigen.

Wenn er draußen wirklich arg aufdringlich wird (er ist ja in dem Sinne nicht böse, nur frech und übermütig und ein wenig respektlos) hilft vielleicht auch eine kalte Dusche, zB aus einer Sprühflasche für Blumen, die das "Nein" unterstreicht.
 
  • 27. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Ich kann das prinzip mit einer kurzen "time-out" wie lektoratte es beschreiben hat empfehlen, hat sowohl Ronja und mir gut getan :D und mittlerweile spielen wir zwei wieder ganz "zwickfrei" und sie hat gelernt sich weider schnell zu beruhigen wenn schluss mit spielen ist.
 
Bei Tharo habe ich damals festgestellt,das es eine Phase von ungefähr 2 1/2 Monaten war,er zwickte aber niemals mich, sondern immer nur meine Mitspaziergänger.
Ich fand das Anfangs sogar lustig und hab mehr oder weniger darüber gelächelt,(die ersten beiden male) dann hab ich es immer mal wieder mit einem "Nein" und Ablenkung probiert, bis er es kapiert hat.
Er war damals so zwischen dem 3 und 6 Monat. Machte es aber immer nur,wenn er besonders gut gelaunt war und der Spaziergang für ihn nicht mehr so interessant war.
Ablenkung war dabei für ihn, damit sofort aufzuhören.
Irgendwann hat er es nicht mehr getan,da war er so um die 6 Monate alt.
 
Hi,

wie alt ist er denn?

Ein Timeout, wenn es denn strafend wirken soll, muß angekündigt werden und es muß eine Brücke zwischen dem Verhalten und dem Time out gezogen gezogen werden. Dies kann z.B. mit einem Wortsignal passieren.

Ich würde versuchen, das Spiel gar nicht erst so hoch fahren zu lassen, sondern es vorher positiv unterbrechen und ihn dann entspannen. Unterbrechen kann z.B. auch schon sein, dass man selber das Spielzeug losläßt und ihn dann entspannt.

Ich würde so wenig aversiv wie möglich vorgehen, denn ein scharfen Nein kann auch das Erregungsniveau erhöhen, anstatt es zu senken.

LG

Gerd
 
  • 27. April 2024
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@Lektoratte: Das mit der Sprühflasche wäre noch eine gute Idee. Das zwicken möchte ich eigentlich gar nicht, aber manchmal ist Paul einfach schneller, zb. wenn ich die Treppen im Flur hochgehe, da kommt er schonmal und zwickt. Hab jetzt mal versucht meine Füße immer nach hinten zu "werfen" wenn ich die Stufen hochsteige. Sieht zwar doof aus, aber Paul zwickt nicht weil er sonst von meinen Füßen getroffen werden könnte.

@Spike NDS: Paul ist 1 Jahr und 8 Monate, siehe Signatur ;)
Und das Spiel nicht hoch zu fahren klappt nicht, für ihn gehört zwicken von Anfang an dazu. Dann könnte ich gar nicht mit ihm spielen und das möchte ich ihm nicht antun. Ein Spielzeug benutzt Paul nur wenn er mit sich selber spielt. Mit uns spielt er immer "Fangen". Wenn wir dann keine Lust mehr haben versucht er uns mit Zwicken und notfalls auch Bellen zu animieren. Darauf lassen wir uns aber nicht ein.

Dann heißts also Geduld haben, Spiel abbrechen, die Sprühflasche zur Hilfe nehmen und am besten dicke Hosen anziehen :D
 
Spiel abbrechen mit Kommando NEIN, Spielzeug wegräumen und umdrehen. Meine jüngere Hündin hat mich mal ganz ganz böse erwischt und mich ziemlich gelocht und am liebsten hätt ich ihr im ersten Moment das Fell über beide Ohren gezogen. Daraufhin gabs 2.5 Monate Spielkarenz. Ich habe das bei meiner Wochelang übersehen und es hat sich immer weiter aufgeschaukelt. Danach habe ich von vorne angefangen und als ich gemerkt habe es baut sich schon auf, hab ich abgebrochen. Heute klappt das ganz super :). Ballverrückt wie eh und je aber ohne zwicken oder drängen oder was auch immer allerhöchstens mal nen Beller und da reicht ein nein oder ein finger an den mund legen und es is ruhe..

Wenn er auch ohne Spielzeug zwickt kommando nein, stehen bleiben od sich hinsetzen spiel abbrechen und ignorieren. Hat bei mir auch geholfen.
LG
 
Einen fast 2jährigen Hund würde ich nicht mehr nur ignorieren wenn er mich zwackt. Egal ob beim Treppenlaufen oder beim Spielen. Der würd von mir als Antwort auf sein Zwacken eine ebenfalls körperliche Reaktion bekommen. Er muss ja auch lernen, sich zu beherrschen. Notfalls würd ich die Situation herbeiführen in der ich weiss dass er zwackt, falls er im normalen Alltag zu flink für mich wäre.

Zum Thema spielen: Das Buch von Ekard Lindt, heisst glaube ich "Richtig spielen mit dem Hund" oder so, kann ich sehr empfehlen. Eigentlich hat fast jeder Hund ein Motivationsobjekt für welches er sich begeistern lässt. Es gibt aber auch weitere Arten von Spielen, ausser das Spiel mit einem MO oder Laufspiele.
 
Hi,

Was soll er denn Stattdessen machen?
Dieses würde ich verstärken!
Desweiteren würde ich ihm ein Spielzeug/Zerrtau anbieten, in das er beissen kann! Wenn Hunde hoch erregt sind, und das hört sich bei Euch so an, machen sie viel mit den Kiefern. Ein Umlenken verschafft Dir Zeit, Dir alternative Verhalten zu überlegen und diese dann abzufragen!

Wenn er nicht zwickt oder seine Zähne mit bedacht einsetzt, je nachdem, was du willst, würde ich das belohnen, natürlich eine Sache des Timings. Wenn er zu fest wickt würde ich Autsch sagen und das Spiel kurz abbrechen. Erneuter versucht, wenn er sich beherrscht, belohnen!

Da er das ja schon eine sehr lange Zeit macht, wird ignorieren allein nicht helfen. Entweder es wird durch Euch unbeabsichtigt belohnt, z.B. durch wegschupsen, oder es ist selbstbelohnend.

Parallel dazu an der Erregung arbeiten und ihn in sonst Aufregenden Situationen entspannen und alternative Verhalten lehren!

LG

Gerd
 
Einen fast 2jährigen Hund würde ich nicht mehr nur ignorieren wenn er mich zwackt. Egal ob beim Treppenlaufen oder beim Spielen. Der würd von mir als Antwort auf sein Zwacken eine ebenfalls körperliche Reaktion bekommen. Er muss ja auch lernen, sich zu beherrschen. Notfalls würd ich die Situation herbeiführen in der ich weiss dass er zwackt, falls er im normalen Alltag zu flink für mich wäre.

Zum Thema spielen: Das Buch von Ekard Lindt, heisst glaube ich "Richtig spielen mit dem Hund" oder so, kann ich sehr empfehlen. Eigentlich hat fast jeder Hund ein Motivationsobjekt für welches er sich begeistern lässt. Es gibt aber auch weitere Arten von Spielen, ausser das Spiel mit einem MO oder Laufspiele.

naja was willst denn machen ? ihm eine drüber ziehen?
 
Einen fast 2jährigen Hund würde ich nicht mehr nur ignorieren wenn er mich zwackt. Egal ob beim Treppenlaufen oder beim Spielen. Der würd von mir als Antwort auf sein Zwacken eine ebenfalls körperliche Reaktion bekommen. Er muss ja auch lernen, sich zu beherrschen. Notfalls würd ich die Situation herbeiführen in der ich weiss dass er zwackt, falls er im normalen Alltag zu flink für mich wäre.

Zum Thema spielen: Das Buch von Ekard Lindt, heisst glaube ich "Richtig spielen mit dem Hund" oder so, kann ich sehr empfehlen. Eigentlich hat fast jeder Hund ein Motivationsobjekt für welches er sich begeistern lässt. Es gibt aber auch weitere Arten von Spielen, ausser das Spiel mit einem MO oder Laufspiele.

naja was willst denn machen ? ihm eine drüber ziehen?

Wie man seinen Hund massregelt, sollte jeder Hundehalter selbst am Besten wissen und ist auch nicht bei jedem Hund gleich. Eine klare Ansage kann auf verschiedenste Art und Weise erfolgen. Hauptsache sie wird verstanden. Lieber einmal klar und deutlich, als gefühlte 1000mal Wischi-Waschi was nichts bringt.

Allerdings finde ich das mit fast 2jährig auch echt spät. Ich hätte das schon viel früher abgestellt. Im Welpenalter ist das ja viel einfacher, natürlich ohne dass man grob wird.
 
Danke Anouk-Laura. Genau so sieht es aus.

Wir sprechen hier nicht über einen Welpen sondern über einen 1 1/2 Jahre alten Schnösel, dem der nötige Respekt gegenüber seinem Spielpartner fehlt.

Dieser Hund will zwicken, das macht ihm Spass, das fordert er sogar ein!
Gurki-Paul schrieb:
Wir haben angefangen das Spiel beim Zwicken sofort abzubrechen und es ihm mit lautem "Nein" deutlich zu machen. Manchmal rafft er es, manchmal zwickt er dann nochmal und fängt an fordernd zu bellen.

Warum hier nicht deutliche Ansagen machen? Warum das herumgeeiere mit Erlernen alternativer Verhaltensweisen? Warum Vermeidung des Erziehungsaktes über "nicht so hochkochen lassen"?

Dieser Hund muss lernen, dass menschlcihe Haut und menschliche Körperteile tabu sind ... und das muss für ihn auch in Erregungssituationen klar sein. Das nennt man Impulskontrolle!

Das Problem ist, dass dem Hund das über einen solch langen Zeitraum "gestattet" wurde.
Jier möchte ich mal ganz deutlich fragen, wieso ihr das schon so lange mitmacht? Was hält euch davon ab, dem hund eine klare Ansage oder besser einen klaren "Cut" zu machen?
 
Ich würde dieser kleinen distanzlosen, frechen Gurke auch eine klare Ansage machen, in dem Alter kommt man mit Pillepalle nicht weit!
Sehe es genau so wie Anouk-Laura und sabsi.
 
Ähm, mal eine bescheidene Frage, wer sagt dass wir das über einen sehr langen Zeitraum mit uns machen lassen?? Ihr urteilt einfach mal ohne wirklich Hintergründe zu wissen oder sie zu erfragen!
Nur weil unser Hund fast zwei Jahre alt ist geht ihr davon aus, dass wir also zwei Jahre lang nichts gemacht haben und unseren Hund quasi verzogen haben?
Falsch gedacht.

@Sabsi: Hier möchte ich dir mal deutlich antworten: Wir haben Paul seit August 2010, und 5 Monate finde ich nicht sehr lang!

@AnoukLaura: Schön das es in der Welpenzeit einfacher gewesen wäre, wir haben die Welpenzeit unseres Hundes nicht miterleben können! Und was soll eine körperliche Reaktion sein? Schlagen?? Oder was stellst du dir darunter vor?

Paul brauchte eine gewisse Zeit um aufzutauen und um ein Vertrauensverhältnis zu uns aufzubauen, seine Zwick-Spiele macht er noch nicht so lange. Mag sein dass wir es als Hundeanfänger versäumt haben ihm die Zwickerei von Anfang an abzugewöhnen, aber bisher haben wir es auch als Spiel gesehen und waren auch froh dass er mittlerweile überhaupt spielt.
Da Paul mich aber vor ca. 2 Wochen das erste Mal heftig erwischt hat muss das jetzt ein Ende haben.
Ich sehe das auch so dass menschliche Körperteile tabu sind und das möchte ich ihm beibringen. Meine Frage war lediglich ob wir auf dem richtigen Weg sind, also Spiel abbrechen, klare deutliche Ansage und eventl. die Sprühflasche zur Hilfe nehmen. So wie Veilchen damit wohl auch Erfolg hatte.
 
zwicken kann auch "massregeln" bedeuten. Ihr habt ja schon gemerkt, dass er "einfordert". Beides ist Respektlosigkeit und darf auf keinen Fall´durchgehen. Gerade weil ihr den Hund erst so kurz habt, müßt ihr daran arbeiten. Abbruch und klare Ansage ist der richtige Weg. Allerdings solltet ihr wirklich auch über Alternativen nachdenken. Es gibt wirklich Hunde die man mit Spielen, z. B. Zerrspielen so hochdreht, dass es mit zwicken endet....
Wo ist das Problme, macht Denkspiele, Suchspiele, usw...

Wo euch das mit dem "einfordern" schon aufgefallen ist, wie ist es denn mit einfordern von Zärtlichkeiten, Liegeplätzen usw... ??? Das müßtest ihr auch unterbinden.
Keine REAKTION auf einfordern...sondern Abbruch.
 
Hi,

Ähm, mal eine bescheidene Frage, wer sagt dass wir das über einen sehr langen Zeitraum mit uns machen lassen?? Ihr urteilt einfach mal ohne wirklich Hintergründe zu wissen oder sie zu erfragen!
Nur weil unser Hund fast zwei Jahre alt ist geht ihr davon aus, dass wir also zwei Jahre lang nichts gemacht haben und unseren Hund quasi verzogen haben?
Falsch gedacht.
Stimmt! entschuldige bitte, wir sind halt auch nur Menschen und da dieses Problem meistens in der Jugend beginnt... blödes Schubladendenken...

Aber jetzt hast Du uns ja noch weitere Infos gegeben!

Meine Frage war lediglich ob wir auf dem richtigen Weg sind, also Spiel abbrechen, klare deutliche Ansage und eventl. die Sprühflasche zur Hilfe nehmen.
Im Prinzipja, ich möchte nur zu bedenken geben, dass Strafen das Verhalten lediglich hemmen und nur tatsächlich strafend wirken, wenn einige Regeln eingehalten werden können.
Zum zweiten, dass wir immer mit der klassischen Konditionierung zu kämpfen haben, entsprechend unser gesetzter Strafreiz, die deutliche Ansage oder das ansprühen mit der Wasserflasche, mit Dingen verknüpft werden kann, die wir nicht absehen können. Im Besten Fall verknüpft er es mit seinem Verhalten, im schlechtesten Fall mit uns!

Warum hier nicht deutliche Ansagen machen?
Weil kein Mensch in das Gehirn des Hundes hineinschauen kann und garantieren kann, dass er die Ansage mit seinem Verhalten assoziiert...

Warum das herumgeeiere mit Erlernen alternativer Verhaltensweisen?
Damit der Hund lernt, wie er sich in bestimmten Situationen zu verhalten hat...

Warum Vermeidung des Erziehungsaktes über "nicht so hochkochen lassen"?
Weil lernen in entspannteren Situationen besser klappt und reflexives Verhalten weniger wahrscheinlich ist...

Nur so meine Gedanken...

LG

Gerd
 
SpikeNDS schrieb:
Weil kein Mensch in das Gehirn des Hundes hineinschauen kann und garantieren kann, dass er die Ansage mit seinem Verhalten assoziiert...

Grundsätzlich gebe ich dir Recht.

Rein praktisch finde ich, man kann auch aus ner Mücke einen Elefanten machen.

Es gibt unerwünschte Verhaltensweise, da stimme ich dir absolut zu und halte das Abrufen eines Alternativverhaltens für sehr sinnvoll. Darunter fiele für mich zB "zur Tür rasen und jeden Besucher verbellen".

Hier geht es darum, dass der Hund spielen soll und dass er ein ganz bestimmtes Verhalten dabei schlicht unterlassen soll. Ein kurzes, für den Hund sehr lustbetontes sprich selbstbelohnendes, dabei aber nicht sehr komplexes Verhalten, das Zwicken.

Ich finde es sehr schwierig und umständlich, hier mit "Alternativverhalten" und "konditionierter Entspannung" zu arbeiten.
Ein kurzes "Lass es!" ist da für mich durchaus angemessen, und die Gefahr einer Fehlverknüpfung denkbar gering. Auch ein anderer Hund wird bei einem zu festen Zwicker nicht durch umständliches Verhandeln und Umlenken reagieren, sondern seinen Unmut kurz und direkt deutlich machen. Und er wird vom zwickenden Hund dann auch verstanden werden - der hoffentlich sein Verhalten entsprechend anpasst, ohne gleich eine lebenslange Abneigung und ein gestörtes Vertrauensverhältnis zu entwickeln.

Warum sollte er dasselbe Verhalten also bei mir nicht verstehen?

Wie diese Unmutsäußerung gestaltet sein sollte, hängt durchaus vom Hund und vom Halter ab. Wenn meiner mir im Laufen am Ärmel zerrt, hab ich ihm durchaus schonmal nen Klappst auf die Nase gegeben - wobei das dann mehr so ein schnelles Umdrehen und Hund mit der Hand an der Nase wegschieben ist, ich "haue" ihn nicht schmerzhaft auf die Nase. Es ist ein taktiles Signal, nicht mehr und nicht weniger: "Du zwickst, ich klappse." Ich kenne aber meinen Hund, wir sind ein eingespieltes Team, und ich weiß, was geht und was nicht. Auch, was er übel nimmt und was nicht.

Ich kann mir aber auch Hunde vorstellen, da macht man sowas nur einmal, und dann hat man erstmal die Hand im Gips.

Gurkis Paul gehört dazu zwar glaub ich nicht unbedingt, er ist aber viel kleiner als meiner, was heißt: da könnte ich das gar nicht schnell genug. Aber einen Hund, der mich schmerzhaft in die Haxen zwickt, würde ich mit dem getroffenen Fuß zumindest reflexartig wegschieben. Mit einem strengen "Nein!" zusammen (vorausgesetzt, er weiß, was "Nein!" bedeutet.) Würde er dann immer noch versuchen, das nochmal zu machen, würde ich wohl auch noch körpersprachlich deutlicher werden.

Bevor ich mich aber total echauffiere und das Ganze in ernsten Stress für beide Seiten ausartet, setz ich dann doch lieber (zum Beispiel) auf die Wasserspritze als Meinungsverstärker. Kurz, bestimmt und emotionslos eingesetzt, und für die allermeisten Hunde deutlich weniger traumatisch als eine Schepperdisc, Rütteldose, lautes Gebrüll oder wwi.

Da speziell dieser Hund dazu neigt, das Verhalten hartnäckig zu wiederholen, gehe ich davon aus, dass es einige Wiederholungen gibt. Damit sollte dann aber auch schnell klar sein, bei welchem Verhalten der Hund zB nassgespritzt wird und die Gefahr einer absoluten Fehlverknüpfung sinkt abermals.

Nochmal zusammengefasst:

Ich WILL an der Stelle kein Alternativverhalten, ich will, dass er dieses Verhalten unterlässt, und ich halte diesen Sachverhalt für einfach genug, ihn unmissverständlich auch dem Hund klarzumachen, sodass es eben zu einer Verhaltensänderung, aber nicht zu einem Vertrauensverlust kommt.

Letzterer tritt zB dann ein, wenn der Hund "bestraft" oder "korrigiert" wird, aber gar nicht weiß, warum oder wofür.

Diese Gefahr ist hier aber nach meinem Empfinden nicht besonders groß.
 
Hi,

wenn der Hund beim spielen so spielt, dass er die Zähne nicht einsetzt, so ist dieses ein alternatives Verhalten! Wenn Hunde aufgeregt sind, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie irgendetwas mit den Kiefern machen! Bei Hunden, die durch "eine Ansage" gleich kapieren, dass dieses Verhalten falsch war, sehe ich auch kein großes Problem darin. Einmal angemessen "eingewirkt" und gut. Aber was ist angemessen? Beim einem Hund ist ein starker Blick schon zuviel, den anderen puscht ein klaps auf die Nase oder ein Wasserspritzer noch hoch....

Aber wenn Du den Hund kennst, wird dein Rat schon der richtige sein.

Achso, ein Wasserspritzer ist nicht emotionslos, denn er löst Emotionen beim Hund aus, das sollte man nicht vergessen... (Ein Clicker übrigens auch nicht ;) )


LG

Gerd
 
Gut, okay, so gesehen hast du Recht. :hallo:

Ich wollte mit "emotionslos" nur sagen: Die Gefahr, dass man z.B. durch sein "Lauter werden" sich selbst hochpuscht, nicht bloß den Hund - die ist bei einer Wasserspritze geringer. Weswegen ich auch die und nichts anderes empfohlen habe, für den Fall, dass eine normale akkustische Intervention nicht reicht.

Ich kenne Paul nur hier aus dem Forum, ich wusste aber schon vor ihrem erläuternden Post, dass er noch nicht sehr lange bei der TE ist...
Ich hatte geschrieben: Ich kenne meinen Hund, bei dem weiß ich, was geht und was nicht.
Bei anderen sieht es schon wieder anders aus.

So gesehen sind wir uns vermutlich gar nicht so uneinig.

Nur: Weil es wirklich ganz vereinzelt Hunde gibt, die schon auf einen bösen Blick mit tagelangen Depressionen reagieren (Kein Scherz: Bei der Hündin meiner früheren Trainerin war das in den letzten anderthalb Wochen vor ihrer Läufigkeit grundsätzlich so) muss ich doch nicht bei jedem Hund wie auf rohen Eiern balancieren?

Was GP über ihn schreibt (und, wie ich ergänzen möchte, an anderer Stelle mal geschrieben hat) liest sich für mich jedenfalls nicht so, als handele es sich bei diesem Hund grundsätzlich um ein absolut unsicheres Sensibelchen, bei dem jedes laute Wort ein Wort zuviel ist.

Aber vielleicht lieg ich da auch falsch.
 
:love: Ach wie liebe ich den netten Exkurs in die Lernpsychologie, das Stressverhalten und das ganze "böse mit dem finger drohen, ja, um Gottes Willen nicht aversiv arbeiten, was könnte das nur alles in einem hund auslösen".

Die Realität sieht leider so aus, dass Leute sich von solchen Aussagen davon abhalten lassen, mal ganz spontan aus dem bauch heraus eine Ansage zu machen. Ja, auch körperlich ... so wie auch ein anderer Hund das machen würde.


Jaaaa, ich bin kein Hund und jaaaa, mein hund weiß, dass ich kein Hund bin!! (Und wir bilden auch kein Rudel :uhh: )

Wenn Hunde aufgeregt sind, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie irgendetwas mit den Kiefern machen!
Genau, und deshalb müssen sie lernen, dass sie sich auch in aufgeregten Situationen kontrollieren müssen ... und sich schon garnicht durch "Zähne in Menschen bohren" abreagieren dürfen!!! :sauer:

Bei Hunden, die durch "eine Ansage" gleich kapieren, dass dieses Verhalten falsch war, sehe ich auch kein großes Problem darin. Einmal angemessen "eingewirkt" und gut.
Genau so ist es!!

Aber was ist angemessen? Beim einem Hund ist ein starker Blick schon zuviel, den anderen puscht ein klaps auf die Nase oder ein Wasserspritzer noch hoch....
Angemessen ist so, dass der Hund es versteht!! Und nicht noch 3 mal antestet.
Aber eben auch nicht zitternd in der Ecke liegt.
Was ist so schlimm daran, wenn der Hund mal ein bisschen nachhaltig beeindruckt ist und sich dann eine Zeitlang etwas submissiv verhält?

Normalerweise weiß ich bei einem hund, mit dem ich einige Zeit zusammenleben, wie empfindsam er ist.

Gurki-Paul schrieb:
@Sabsi: Hier möchte ich dir mal deutlich antworten: Wir haben Paul seit August 2010, und 5 Monate finde ich nicht sehr lang!

Ich finde 5 Monate eine sehr sehr lange Zeit, um grundsätzliche Dinge zwischen mir und dem Hund abzuklären. Vor allem eine sehr sehr lange zeit, in der der Hund Dinge ausprobiert und ntestet, wie Menschen auf diese oder jene Aktion von ihm reagieren.

Gurki-Paul schrieb:
Und was soll eine körperliche Reaktion sein? Schlagen?? Oder was stellst du dir darunter vor?

Nein, Schlagen, Treten niemals!!!
Aber den Hund mal ins Fell packen, runterdrücken, "zurückzwicken", vor allem aber dem Hund mental stark und autoritär im klassischen Sinne gegenüber auftreten. Nicht Brülllen und wütend herumeiern,und dabei stets unsicher sein, ob das was man da gerade macht, vielleicht etwas schlimmes in unserem Verhältnis anrichtet!
Klare Grenzen setzen: So gehst Du nicht mit mir um!! Und zwar niemals!
 
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