Ich stehe da ein wenig zwischen den Stühlen...
Einerseits habe ich selbst ja auch Katzen und mag Katzen sehr, andererseits bin ich aber schon der Ansicht, dass der eigene Garten uneingeschränkt dem eigenen Hund zur Verfügung stehen sollte - eben ohne Leine, Maulkorb etc. Dass man vorher schaut, ob irgendwo in den Bäumen und unter den Hecken Katzen sitzen, sollte klar sein. Aber ich würde meinen Hund auch mal unbeaufsichtigt dort toben lassen wollen und nicht die ganze Zeit mit Argusaugen wachen - und dann kann eben eine Katze dazu kommen...
Ich hatte hier ein ähnliches Problem als Lilou kam. Lilou kannte Katzen vom sehen, direkten Kontakt hatte sie nie und will auch bis heute keinen, auch wenn sie inzwischen duldet, wenn der Kater sie anschmust - meist verzieht sie sich jedoch schnell. Da der Kater hier war als sie zu uns kam, wurde er ihr gleich als Familienmitglied vorgestellt und sie hat das akzeptiert und ihn ignoriert (anfangs eben nur verscheucht und weggeschnappt, wenn er ihr zu aufdringlich wurde). Dann holten sich unsere Nachbarn einen Kater den Lilou nicht kannte und der - da mit Hund aufgewachsen - wenig Respekt vor Hunden hat, die auch schonmal anfaucht und auf sowas kann Lilou ja gar nicht.
Ich dachte mir schon, dass das mit Lilou Probleme gibt (Shiwa ist da relaxter) und war von da an sehr vorsichtig, habe Lilou eben nicht mehr mal eben ohne Leine vom Auto in die Wohnung laufen lassen oder mal eben ohne Leine durch den Hausflur eine Treppe hoch zur Wohnung meines Bruders... (Garten haben wir nicht). Hätte ja überall der Nachbarskater sitzen können. Dann an einem Tag (wir wohnen EG) liegen Shiwa und Lilou pennend im Bett im Schlafzimmer, Fenster ist offen und ich sehe aus dem Augenwinkel, wie Jamie auf die Fensterbank springt und im begriff ist auf mein Bett zu den Hunden zu springen - DAS hätte richtig richtig bös enden können und natürlich habe ich mich auch zuerst gefragt: "Was wäre gewesen wenn?" Die fremde Katze ist in MEINE Wohnung gekommen, da kann man mir doch keine Vorwürfe machen, wenn mein Hund sie dann verletzt oder tötet.
Der Meinung bin ich prinzipiell auch nach wie vor - und trotzdem möchte ich das weder sehen, noch den Nachbarn mitteilen müssen
Daher war mir klar, dass es mit reiner Vermeidung nicht gehen wird, weil es dann nie endgültige Sicherheit geben wird, also fing ich an, Lilou gezielt (mit Maulkorb und Leine) an Jamie zu gewöhnen und inzwischen akzeptiert sie ihn fast wie unseren Kater bzw. ignoriert ihn zumindest und Jamie faucht seinerseits auch nicht mehr so rum, was bei Lilou eben als Provokation gilt und dann "wehrt" sie sich.
SO lebe ich weitaus beruhigter als mir den Kopf darüber zu zerbrechen, wie ich ein Zusammenstoß verhindern kann und wer im Zweifel schuld wäre...
Nun weiß ich nicht, wie extrem katzenhassend eure Hunde so sind, aber ich würde es letztlich immer damit versuchen, die Tiere aneinander zu gewöhnen - Zusammenstöße kann man nunmal nicht immer verhindern und im Zweifel sieht das für die Katze dann schlecht aus